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„Die Anleihegläubiger können deutliche finanzielle Nachteile erleiden, wenn sie nicht in ausreichender Zahl an der Gläubigerversammlung am 9. November teilnehmen!“

Interview Haiko Stüting, CFO der Sympatex Holding GmbH

Die Sympatex Holding GmbH schlägt ihren Anleihegläubigern vor, auf einer 2. Gläubigerversammlung am 9. November 2015 zu beschließen, dass der Gesellschaft in den Anleihebedingungen die Flexibilität einer Call Option gewährt werden soll. Diese soll es Sympatex ermöglichen, bis zum 2. Dezember 2016 die Anleihe zu einem Kurs von 101% zurück zu kaufen oder danach zu 100%. Im Falle einer vorzeitigen Rückzahlung bis zum 2. Dezember 2016 erhalten die Anleihegläubiger somit für jede Anleihe eine zusätzliche Zahlung von 10 Euro pro Anleihe. Zusätzlich wird Sympatex die bis zum Rückkaufszeitpunkt aufgelaufenen Stückzinsen vergüten. Die Sympatex Holding GmbH hatte in ihrer 1. Abstimmung ohne Versammlung eine Zustimmungsquote von 95,2% für ihr Vorhaben erhalten, sich die Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung („Call Option“) nach Wahl der Emittentin einräumen zu lassen. Allerdings verfehlte die Abstimmung das für eine wirksame Beschlussfassung notwendige Quorum. Deshalb hat Sympatex für die Unternehmensanleihe (ISIN: DE000A1X3MS7/WKN: A1X3MS) eine 2. Anleihegläubigerversammlung einberufen, die am 9. November 2015 in Unterföhring stattfinden wird. BOND MAGAZINE sprach dazu mit dem CFO der Sympatex Holding GmbH, Haiko Stüting.

BOND MAGAZINE:
Warum wollen Sie, dass Ihnen Ihre Anleihegläubiger jetzt nachträglich eine Call Option für Ihre Unternehmensanleihe einräumen?

Stüting:
Wir wollen über die Call Option die zusätzliche, notwendige Flexibilität für unsere künftige Strategie und Finanzierungsstruktur gewinnen. Im Rahmen einer strategischen Neuaufstellung der Sympatex-Gruppe prüfen wir derzeit verschiedene Optionen der Weiterentwicklung. Ganz konkret denken wir auch daran, Teile des Unternehmens zu veräußern, um uns strategisch neu aufzustellen.

BOND MAGAZINE:
Mit dem Erlös aus diesem möglichen Unternehmensteilverkauf soll die Anleihe vorzeitig getilgt werden? Was soll konkret verkauft werden und mit wieviel Verkaufserlös rechnen Sie?

Stüting:
Ja, mit diesen Mitteln wollen wir die Anleihe tilgen. Aber dieses Projekt steht und fällt ein Stück weit mit der Call Option für die Anleihe. Wenn wir hier scheitern, weil sich die Anleihegläubiger nicht in ausreichendem Maß mobilisieren lassen, entstehen vermutlich sowohl für die Anleihegläubiger wie auch für das Unternehmen starke finanzielle Nachteile. Um welche Unternehmensteile es sich handelt und mit welchem Erlös wir rechnen, können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen, weil wir den weiteren Verhandlungen vorgreifen würden.

BOND MAGAZINE:
Sie sprechen von einem Unternehmensteilverkauf. Es geht also nicht um einen Verkauf der Sympatex Holding als Emittentin der Anleihe. Warum ist dennoch die Call Option notwendig?

Stüting:
Wir sind bereits in sehr konkreten Verhandlungen. Aber beispielsweise ist die Marke Sympatex an die Anleihegläubiger als Sicherheit verpfändet und wir haben weitere Beschränkungen bzw. Covenants, was den Verkauf wichtiger Vermögensgegenstände angeht. Das ist bei einem Verkauf nicht hilfreich. Mögliche Käufer haben uns auch klar signalisiert, dass sie unmittelbare oder mittelbare Verpflichtungen aus der Unternehmensanleihe vom Kauf abhalten würden.

BOND MAGAZINE:
Gibt es Alternativszenarien für die Tilgung der Anleihe? Aus dem operativen Cashflow wird das weder jetzt noch bei Fälligkeit 2018 möglich sein.

Stüting:
Stand heute sehe ich den Verkauf von Unternehmensteilen als das einzige Szenario, das den Anleihegläubigern diese Sicherheit schon heute bieten kann.

BOND MAGAZINE:
Sind Sie mit dem angebotenen Rückkaufkurs von 101% nicht etwas zu geizig? Andere Anleiheemittenten haben zu höheren Kursen zurückgekauft.

Stüting:
Der Kurs unserer Anleihe pendelte in den vergangenen 12 Monaten zwischen 42% und 96%. Im Durchschnitt dürfte er bei 85% gelegen haben. 100% haben wir nie erreicht. Deshalb halte ich aus der Sicht der Investoren einen Rückkauf zu 101%, möglich bis Dezember 2016, für sehr interessant und fair.

BOND MAGAZINE:
Warum kennen Sie Ihre Investoren nicht? Oder andersherum: Warum ist es so schwierig das Quorum von 25% des ausstehenden Volumens zu erreichen?

Stüting:
Derzeit kämpfen alle Unternehmen mit extrem geringen Teilnahmequoten an ihren Anleihegläubigerversammlungen. Bei uns kommt hinzu, dass wir nahe 95% bei Privatanlegern liegen. Ich muss klar sagen, dass ich die Passivität der Anleihegläubiger nicht verstehen kann. Wir wollen einen Weg schaffen, dass jeder sein Geld zurückbekommt, dass die aufgelaufenen Stückzinsen und zusätzlich 10 Euro je 1.000-Euro-Anleihe bezahlt werden – und den Anleihegläubigern scheint es egal zu sein, was mit ihrem Investment, mit ihrem Geld, passiert. Das ist für mich komplett irrational, sich sehenden Auges in die Gefahr zu begeben, dass ich finanziellen Schaden erleide, nur weil ich nicht an der Versammlung und Entscheidung über mein Geld teilgenommen habe.

BOND MAGAZINE:
Warum haben Ihre Gesellschafter nicht längst die Anleihe zu Kursen deutlich unter 100% zurückgekauft?

Stüting:
Die Frage muss andersherum lauten: Warum nutzen unsere bestehenden Anleihegläubiger nicht die Möglichkeit, ihr Geld inklusive Zinsen sicher zurückzubekommen, indem sie aktiv werden und mit abstimmen?

BOND MAGAZINE:
Was passiert, wenn Sie am 9. November keine Call Option bekommen?

Stüting:
Sehr wahrscheinlich scheitert dann ein möglicher Verkauf im aktuellen Setup. Die Unsicherheit wird zunehmen. Sehr wahrscheinlich werden wir mit deutlich volatileren und vermutlich auch geringeren Kursniveaus der Anleihe leben müssen. Damit scheint es für mich aus heutiger Sicht unausweichlich, dass alle Investoren deutliche finanzielle Nachteile erleiden werden, wenn wir nicht die Teilnahmehürde von 25% des Anleihekapitals erreichen, die für eine wirksame Beschlussfassung notwendig ist.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org

Hinweis:

Die Anleihegläubiger sollten von ihrer Depotbank alle benötigten Unterlagen für die Anmeldung erhalten haben. Falls dies nicht geschehen ist, können die Investoren die erforderlichen Unterlagen auf der Webseite der Emittentin herunterladen.

Die Einladung zur 2. Anleihegläubigerversammlung ist im Bundesanzeiger und auf der Internetseite der Sympatex Holding GmbH (www.sympatex.com/anleihe) veröffentlicht. Alle notwendigen Formulare für die Anmeldung oder Beauftragung eines Stimmrechtsbevollmächtigten stehen den Anleihegläubigern ebenfalls auf der Homepage des Unternehmens in der Rubrik "Company/Anleihe" zum Download zur Verfügung.

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