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„Im Falle einer erfolgreichen bilanziellen Sanierung wird SINGULUS TECHNOLOGIES wieder gestärkt und wettbewerbsfähig am Markt agieren können“, Markus Ehret, CFO, SINGULUS TECHNOLOGIES AG

Am 15. Februar findet in Frankfurt die zweite Gläubigerversammlung der Anleihegläubiger der SINGULUS TECHNOLOGIES-Anleihe 2012/17 (ISIN DE000A1MASJ4) statt. Das Sanierungskonzept sieht den Umtausch der Anleihe in Erwerbsrechte für neue Aktien vor sowie in eine neue besicherte Anleihe im Volumen von 12 Mio. Euro. Einen Tag später, am 16. Februar, findet ebenfalls in Frankfurt eine außerordentliche Hauptversammlung der SINGULUS TECHNOLOGIES AG statt, da auch die Zustimmung der Aktionäre zum Sanierungskonzept notwendig ist. Nach Ansicht von SINGULUS-CFO Markus Ehret wird die Gesellschaft im Falle einer erfolgreichen bilanziellen Sanierung wieder gestärkt und wettbewerbsfähig am Markt agieren können.

BOND MAGAZINE: Bitte erläutern Sie die Eckpunkte der finanziellen Restrukturierung.

Ehret: Die Gesellschaft schlägt den Umtausch sämtlicher Schuldverschreibungen der SINGULUS-Anleihe (ISIN: DE000A1MASJ4) in Erwerbsrechte auf insgesamt 5.760.000 neue, im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung zu begebende Aktien sowie auf Teilschuldverschreibungen aus einer neu zu begebenden, besicherten Anleihe mit einem Gesamtnennwert von 12 Mio. Euro vor. Die Anleihegläubiger sollen für jede alte Schuldverschreibung im Nennwert von je 1.000 Euro Erwerbsrechte erhalten, die zum Bezug von 96 neuen Aktien an der Gesellschaft sowie zum Bezug von zwei neuen Schuldverschreibungen im Nennwert von je 100 Euro berechtigen. Anleihegläubiger, die ihre Erwerbsrechte nicht ausüben wollen, können diese über die zentrale Abwicklungsstelle verwerten lassen und die Anleihegläubiger erhalten den am Markt erzielten Barausgleich.

BOND MAGAZINE: Wie wird die neue Anleihe besichert?

Ehret: Wir verhandeln derzeit mit dem gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger der SINGULUS TECHNOLOGIES-Anleihe ein umfangreiches Sicherheitenpaket für die neue Unternehmensanleihe und die einhergehenden Details der Besicherung.

BOND MAGAZINE: Was macht Sie so zuversichtlich, dass sich die wirtschaftliche Situation von SINGULUS nachhaltig verbessern wird?

Ehret: Im Falle einer erfolgreichen bilanziellen Sanierung wird SINGULUS TECHNOLOGIES wieder gestärkt und wettbewerbsfähig am Markt agieren können. SINGULUS TECHNOLOGIES hat in den letzten Jahren das technologische Know-how kontinuierlich weiterentwickelt und besonders für das Segment Solar zahlreiche neue Produkte entwickelt und zum Teil bereits erfolgreich in den Markt eingeführt. Der Markt für Produktionsanlagen für Solarzellen zieht derzeit weltweit an. SINGULUS wird an dieser positiven Entwicklung partizipieren und damit auch alle Aktionäre der Gesellschaft einschließlich der heutigen Anleihegläubiger, die dann ihre Erwerbsrechte ausgeübt und Aktien der Gesellschaft bezogen haben.

BOND MAGAZINE: Welchen Betrag haben Sie für Blu-Ray-Maschinen abgeschrieben?

Ehret: Der größte Teil, der am 4. Februar 2016 gemeldeten Wertberichtigungen, betrifft in der Tat das Segment Optical Disc und hier insbesondere Produktionsanlagen für herkömmliche Blu-Ray-Discs mit 50 GB. Wir werden mit der Vorlage unserer Zahlen für 2015 die Details berichten.

BOND MAGAZINE:
Ist zu erwarten, dass diese Maschinen noch verkauft werden können oder ist das Blu-Ray-Segment „tot“?

Ehret: Blu-Ray ist nicht tot. Es werden pro Jahr fast eine Milliarde Discs gefertigt. Aber es gibt kein Mengenwachstum mehr. In neue Maschinen wird nur investiert, wenn der Markt wächst. Wir erwarten aber, dass unsere Kunden künftig noch auf den neuen Standard Ultra-High-Definition setzen und Discs mit einer Speicherkapazität von bis zu 100 GB anbieten werden. Mit unserer neuen BLULINE III haben wir hierfür die Anlage schon entwickelt und sind weltweit alleiniger Anbieter im Markt. Insgesamt bleibt dies aber ein Nischenmarkt. Wir können unsere Vorgängermaschinen, die BLULINE II, für die neue Version als Basis verwenden und entsprechend umbauen.

BOND MAGAZINE: Wie entwickelt sich die Nachfrage im Solarbereich?

Ehret: Nach Jahren mit weltweiten Überkapazitäten für die Produktion von Solarzellen zieht die Nachfrage für Produktionsequipment wieder an. Die Auslastung der Zellhersteller ist wieder hoch und es werden Investitionen in Kapazitätsausweitungen und neue Technologien geplant und realisiert. Wir hatten bereits 2015 erste größere Aufträge verbuchen können, im Dezember haben wir einen Vertrag für die Lieferung einer schlüsselfertigen Fertigungsanlage für kristalline Solarzellen unterschrieben. Der Kunde stellt derzeit seine Finanzierung auf. Unsere Gespräche für die Projekte für Dünnschichtzellen sind sehr vielversprechend und drehen sich um große Auftragsvolumina. Wir hoffen, nach der erfolgreichen Restrukturierung der Anleihe sukzessive entsprechende Abschlüsse melden zu können.

BOND MAGAZINE: Welche neuen Maschinen planen Sie?

Ehret: Wir haben in den letzten Jahren zahlreiche neue Maschinen für Vakuumbeschichtung zusammen mit unseren Kunden entwickelt und vorgestellt. Ein weiteres gutes Beispiel ist die SILEX II, eine Maschine für nasschemische Behandlungen, die für die Produktion von modernsten Hochleistungssolarzellen gut nachgefragt wird. Natürlich arbeiten wir weiter an neuen Maschinen sowie permanent an der Verbesserung bestehender Anlagen.

BOND MAGAZINE: Wie hoch ist Ihr Serviceumsatz?

Ehret: Unser Serviceumsatz ist relativ stabil und kommt überwiegend aus der großen installierten Basis unserer Anlagen im Segment Optical Disc. Er liegt bei über 20 Mio. Euro.

BOND MAGAZINE: Gibt es einen Plan B, für den Fall, dass Anleihegläubiger oder Aktionäre der finanziellen Restrukturierung nicht zustimmen?

Ehret: Die Restrukturierung der Unternehmensanleihe ist eine wesentliche Voraussetzung für die Sanierung der Gesellschaft, ohne die aus heutiger Sicht das geplante Wachstum nicht zu erreichen ist. Die Umsetzung dieser Maßnahmen und die einhergehende Zustimmung der Anleihegläubiger sowie der Aktionäre ist daher nach derzeitiger Einschätzung des Vorstands der einzig gangbare Weg, eine ansonsten drohende Insolvenz der Gesellschaft zu vermeiden.

BOND MAGAZINE: Welchen Umsatz benötigen Sie, um den Break-even zu erreichen?

Ehret: SINGULUS TECHNOLOGIES plant für das laufende Jahr einen Umsatz in einer Bandbreite von rund 115 bis 130 Mio. Euro sowie ein ausgeglichenes bis leicht negatives EBITDA. Die Gesellschaft erwartet 2016 noch ein leicht negatives operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von -2 bis -6 Mio. Euro. Es wird erwartet, dass der Umsatz dabei zu über 70% auf das Segment Solar und zu rund 20% auf das Segment Optical Disc entfällt. Die Gesellschaft geht davon aus, dass in den Segmenten Solar und Optical Disc die Bruttomarge über dem Wert von 2015 liegen wird. Unsere Prognose der Jahresziele 2016 beruht im Wesentlichen auf den Annahmen, dass sich der Solarmarkt weiter positiv entwickelt und die derzeit in Verhandlung befindlichen, umfangreichen Aufträge für Produktionsanlagen für Dünnschicht Solarmodule kurzfristig realisiert und weitere Aufträge im Bereich der nasschemischen Anlagen zeitnah gewonnen werden können. Weiterhin sollen erste Umsätze mit BLULINE III-Anlagen zur Produktion von Ultra-HD Blu-Ray-Discs erzielt werden und das Servicegeschäft einen stabilen Beitrag leisten.

BOND MAGAZINE: Können Sie nach derzeitigem Kenntnisstand in den nächsten zwei bis drei Jahren profitabel werden?

Ehret: Ja, 2017 erwartet die Gesellschaft eine moderate Erhöhung der Umsätze gegenüber 2016 und damit wird dann bereits ein leicht positives operatives Ergebnis (EBIT) und ein entsprechend besseres Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erwartet.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org

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