The Platform Group AG, ein führendes Software-Unternehmen für Plattformlösungen, hat erstmals eine Planung der langfristigen Unternehmensentwicklung (Vision 2030) veröffentlicht. Diese beinhaltet einen Ausblick auf die Umsatz-, GMV- und Margenentwicklung im Jahr 2030, die entsprechende Präsentation ist auf der Investor Relations-Seite des Unternehmens hinterlegt.
Für das Jahr 2030 wird demnach ein Umsatzniveau von mindestens 3 Mrd. Euro angestrebt, dies bei einem Bruttowarenvolumen (GMV) von mindestens 4,5 Mrd. Euro. Die Marge der Gruppe soll erstmals auf einen zweistelligen Wert („double-digit“) ansteigen. Darüber hinaus ist geplant, den Länderfokus zu erweitern, die Anzahl der Branchen auf über 50 zu erhöhen sowie die M&A-Aktivitäten gezielt auszubauen.
Um die Margenentwicklung nachhaltig zu verbessern und eine neue Ertragskraft der Gruppe zu formieren, hat der Vorstand der TPG entschieden, ein Maßnahmenpaket umzusetzen. Dieses beinhaltet sowohl interne Maßnahmen zur Kostenoptimierung, eine Anpassung der Portfoliostrategie als auch ein Programm zur Implementierung von diversen KI-Maßnahmen im Unternehmen.
Dr. Dominik Benner, Vorstandsvorsitzender der The Platform Group AG: „Wir werden die TPG in den nächsten Jahren signifikant weiterentwickeln. Unsere Vision 2030 zeigt, dass wir deutlich stärker in den Vorwärtsmodus gehen und einen signifikanten Ausbau der Geschäfte anstreben. Das wird jedoch nicht von allein passieren. Wir werden Änderungen vornehmen, damit die Fortführung unserer Strategie konsequent umgesetzt werden kann. Hierzu zählen eine klare KI-Strategie und die damit verbundenen Kosteneffekte. Unser Ziel ist es, dass wir unsere Margen in den zweistelligen Prozentbereich steigern werden. Die Basis für unser Wachstum wird die deutlich steigende Händlerzahl und die Ausweitung der Branchen sein mit einer deutlichen Stärkung unserer internationalen Präsenz.“
Drei Wachstumsfelder der Vision 2030
Um die Vision 2030 umsetzen zu können, hat TPG drei konkrete Wachstumstreiber definiert und bringt diese in die operative Umsetzung:
1. SCALE:
Die Grundlage für das organische Wachstum der TPG bilden zwei Dinge: (1) Die Anzahl der angebundenen Partner und (2) die daraus resultierende Produktanzahl. Ziel ist es daher, die Anzahl der Partner im Rahmen der Vision 2030 deutlich zu erhöhen.
TPG hat in der Vergangenheit die Partnerzahl von 5.000 (2023) auf über 15.900 Partnern (2025) ausgeweitet, dies entspricht einer Verdreifachung innerhalb von drei Jahren. Durch die deutlich erhöhte Anzahl der gelisteten Produkte konnte TPG die Attraktivität des Angebots für Kunden erhöhen und hat somit zu einer signifikanten Steigerung der Kundenanzahl geführt.
Das Ziel von TPG ist es, die Anzahl der angebundenen Partner von derzeit 15.900 auf über 40.000 Partner zu erhöhen. Die Erreichung dieses Ziels ist eine Fortschreibung der aktuellen Dynamik, die sich auf Basis der Ausweitung unserer Aktivitäten in den unterschiedlichen Branchen und den Ausbau unserer Kundenbasis in den vergangenen Quartalen zunehmend beschleunigt hat. Einhergehend damit soll die Produktanzahl um >200% bis zum Jahr 2030 ansteigen.
2. SYNERGY:
Die bisherige Strategie der TPG war es, den Eintritt in neue Branchen mittels Softwarelösungen vorzunehmen und bis 2026 in 35 Zielbranchen eigene Plattformlösungen zu betreiben. Häufig wurden dabei die Eintritte in neue Branchen durch M&A-Maßnahmen vollzogen.
TPG hat in der Vergangenheit die Anzahl der Branchen deutlich ausgeweitet. Während im Jahr 2022 erst 12 Branchen durch eigene Plattformlösungen abgedeckt waren, konnten bis Oktober 2025 bereits 28 Branchen erreicht werden.
Im Rahmen der Vision 2030 wird beabsichtigt, die Anzahl der Branchen, in denen die TPG eigene Plattformlösungen betreibt, auf über 50 auszuweiten. Die hierfür genutzte Software, TPG ONE, bildet dabei die Grundlage für eine skalierbare Nutzung in verschiedenen Branchen, ohne dass hohe Anfangsinvestitionen notwendig sind.
Gleichzeitig ist es das Ziel, den B2B-Kundenanteil bis zum Jahr 2030 deutlich auszuweiten. Per September 2025 betrug der Anteil des Segments Consumer Goods 62% des Gesamtumsatzes der Gruppe. Ziel ist es, den Anteil von B2B-Kunden sowie sonstigen Segmenten auf über 59% (von derzeit 38%) im Jahr 2030 zu erhöhen.
Um die regionale Kundenbasis und Geschäftstätigkeit deutlich auszuweiten, wird bis zum Jahr 2030 ein relevanter Umsatz- und Ergebnisanteil im US-Markt erzielt. Hierfür hat der Vorstand eine risikominimierte Strategie zum Markteintritt gewählt und setzt diese ab 2026 konsequent um.
3. M&A:
Seit dem Jahr 2020 hat TPG über 35 Akquisitionen vorgenommen und erfolgreich integriert. Damit ist nach über fünf Jahren ein erfolgreicher Track Record entstanden. Pro Jahr wurden durchschnittlich 3-8 Akquisitionen verzeichnet, in Folge der erfolgreichen Post Merger Integration durch unsere Operational & Centralized Departments konnte die EBITDA-Marge der akquirierten Unternehmen deutlich gesteigert werden. Die durchschnittliche Steigerung des EBITDA adj. betrug +42% gegenüber dem Zeitraum vor der Akquisition. Das investierte Kapital (ROCE) erreichte per 2025 einen Wert von über 20%, so dass die hohe Rentabilität bei den akquirierten Unternehmen sichergestellt und ausgeweitet werden konnte. Ziel bis zum Jahr 2030 ist es, den erfolgreichen M&A-Ansatz fortzuführen und weitere profitable Unternehmen in die TPG zu integrieren. Künftig werden sowohl komplementäre Akquisitionen bei bestehenden Unternehmen vorgenommen als auch der Eintritt in neue Branchen durch M&A umgesetzt. Die Akquisitionsanzahl wird sich dabei nicht erhöhen.
Margenoptimierung bis 2030: Double-digit Margins als Ziel
Wesentliches Ziel der TPG ist es, die Marge nachhaltig zu steigern. In den vergangenen Jahren konnte die Marge von 5% in 2023 auf aktuell 8% (Q3 2025) erhöht werden. Der Vorstand der TPG hat sich im Rahmen der Vision 2030 das Ziel gesetzt, durch gezielte Maßnahmen die Ertragskraft der Gruppe deutlich auszuweiten. Hierzu wurden konkrete Maßnahmen im Rahmen der Vision 2030 definiert, um dieses Ziel zu erreichen werden folgende Initiativen umgesetzt:
1. Interne Maßnahmen zur Margenverbesserung
TPG hat mehrere KPIs definiert, um daran die künftige Margenverbesserung zu analysieren. Hierzu zählen sowohl der AOV (durchschnittlicher Warenkorbwert), als auch die Höhe der Preisnachlässe und die Take Rate bei den 36 eigenen Plattformen der TPG. Zudem ist der Anteil der Versendungen mit Versandkosten ein wesentlicher, zusätzlicher Ertragsbringer.
Im Rahmen der Vision 2030 plant der Vorstand der TPG, den durchschnittlichen Warenkorb / AOV deutlich zu erhöhen. Dies soll durch einen effizienteren Produkt-Mix erreicht werden, bei dem gezielt niedrigpreisige Produkte durch höherwertige Produkte ersetzt werden. Darüber hinaus werden Rabattmaßnahmen, insbesondere im vierten Quartal eines Geschäftsjahres, deutlich reduziert, gezielter umgesetzt und so die Marge dauerhaft erhöht. Um die Rentabilität der einzelnen Plattformen zu erhöhen, wird bis zum Jahr 2030 bei mindestens 70% der eigenen TPG-Plattformen eine Erhöhung der Partnerprovisionen (Take Rate) umgesetzt, die im Einklang mit dem Value-Add für unsere Partner steht. Zudem werden wir den Anteil versandkostenfreier Bestellungen durch die Einführung höherer Warenkörbe und gezielte weitere Maßnahmen von derzeit 89% auf unter 80% bis zum Jahr 2030 senken, woraus sich eine deutliche Steigerung der Profitabilität ergeben wird.
2. Portfolio-Optimierung
TPG verfügt inzwischen über 45 konsolidierte Mehrheitsbeteiligungen im In- und Ausland. Seit dem Jahr 2020 wurden diese kontinuierlich in den Bereichen eCommerce, Software und Plattformtechnologie erworben und integriert. Dabei wurden auch Unternehmen erworben, denen ein hohes Wachstumspotential beigemessen wird, deren Unternehmensgröße zum Akquisitionszeitpunkt gering war.
Im Zuge der Vision 2030 hat der Vorstand entschieden, sich von kleinen Beteiligungen zu trennen, deren Umsatzvolumen zu gering ist bzw. kein relevanter Ergebnisbeitrag vorliegt. Vor dem Hintergrund der höheren Margenziele hat der Vorstand höhere Anforderungen an die Beteiligungen gerichtet. Im Rahmen der Portfolio-Überprüfung der Margenziele hat der Vorstand drei Beteiligungen identifiziert, welche gemeinsam weniger als 0,2% des Gruppenumsatzes ausmachen. Das Ziel ist es, diese Beteiligungen kurzfristig zu veräußern, um den Fokus auf die wesentlichen Beteiligungen weiter zu erhöhen.
3. AI first-Strategie
Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz wird die Strategie und Wertschöpfung bei eCommerce- und Technologie-Unternehmen grundlegend ändern. TPG wird diesen Wandel proaktiv im Unternehmen implementieren und hat eine eigene Strategie mit der Bezeichnung „AI first“ gestartet. Dies bedeutet, dass ab sofort sämtliche Prozesse, Neueinstellungen sowie Aufgaben zuerst auf AI-Optimierung geprüft werden und dezidiert danach entschieden wird. Dadurch will TPG erreichen, Kosten deutlich zu senken, Prozesse zu automatisieren und Personalaufwendungen zu reduzieren. Um ein bestmögliches Ergebnis im Konzern zu erzielen, wurde ein eigenes AI-Department etabliert und mit Fachleuten besetzt. Darüber hinaus erhalten alle Mitarbeiter der TPG einen wöchentlichen Workshop zur Anwendung von AI-Anwendungen.
TPG verfolgt im Rahmen der Vision 2030 das Ziel, künftig über 60% der unternehmensinternen Prozesse durch AI zu steuern und zu optimieren. Davon werden insbesondere die Bereiche Softwareentwicklung, Online Marketing sowie Personal/HR, Finance und Content betroffen sein.
In künftigen Reportings wird aktiv auf die beiden o.g. Punkte zur AI first-Strategie und Kostensenkungen eingegangen, dies unter der zusammenfassenden Bezeichnung „AI first + cost reduction program“. Ziel ist es, den Aktionären aufzuzeigen, welches Kosten- und Effizienzpotential TPG in den kommenden Jahren daraus erzielen wird. TPG erwartet aus diesem Programm eine Effizienz- und Kostensenkung i.H.v. 8-15 Mio. Euro pro Jahr.
Bjoern Minnier, CFO der The Platform Group AG: „Wir planen, die Ertragskraft unserer Gruppe deutlich zu verstärken. Vor zwei Jahren lagen wir bei gut 5% Marge, nun haben wir 8% per September 2025 erreicht. Unser Ziel ist es klar, dies in einen zweistelligen Margenbereich zu verbessern – und dies wollen wir zeitnah umsetzen. Die nun beschlossenen Maßnahmen im Rahmen der Vision 2030 sind die Grundlage, um dieses Ziel zu erreichen. Gleichzeitig sind sie ein Anspruch, grundlegende Dinge in unserer Gruppe zu verändern. Dies kann auch unbequem sein, aber ist langfristig notwendig.“
Cashflow und Verschuldung
Ziel der The Platform Group ist es, einen hohen operativen Cashflow zu generieren. Akquirierte Unternehmen sind dabei ein wichtiger Faktor, da die Akquisitionsstrategie der The Platform Group darauf abstellt, dass ertragreiche Unternehmen akquiriert und erfolgreich integriert werden. The Platform Group verfolgt das Ziel einer konservativen Finanzierungsstrategie. Hierzu gehören eine Obergrenze der Verschuldung sowie eine breite Finanzierungsgrundlage aus langfristigen Bankdarlehen, Eigenkapital sowie einer Anleihe.
Für die Geschäftsjahre 2025 und 2026 ist ein Verschuldungsgrad zwischen 1,5 und 2,3 angestrebt. Der Verschuldungsgrad wird dabei definiert als das bereinigte EBITDA im Verhältnis zur Netto-Finanzverschuldung (ohne Leasingverbindlichkeiten).
Im Rahmen der Vision 2030 wurde definiert, den Verschuldungsgrad weiter zu senken. Während im Jahr 2023 der Verschuldungsgrad noch 2,7x betrug und sich bis 2025 auf 2,2 reduziert hat, hat der Vorstand das Ziel, diesen im Jahr 2030 auf unter 1,8 zu senken.
Einhergehend mit der Senkung des Leverage plant der Vorstand der TPG, im Rahmen der Vision 2030 den operativen CashFlow auszubauen und zu steigern. Auch hierfür wurden einzelne Maßnahmen intern definiert und im Finance-Bereich zur weiteren Umsetzung gebracht. The Platform Group AG prüft fortlaufend im Rahmen ihrer strategischen Unternehmensentwicklung verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten zum Ausbau des weiteren Wachstums, zur Übernahme von Unternehmen und zur Stärkung der Kapitalstruktur. In diesem Zusammenhang eruiert die Gesellschaft aktuell unter anderem die Durchführung von Kapitalmaßnahmen.
Bjoern Minnier, CFO der The Platform Group AG, ergänzt: „Wir werden bei unseren strategischen Überlegungen die Verfolgung unserer Ziele im Fokus behalten und den disziplinierten Ansatz unserer Kapitalallokation fortführen. Mit den ergriffenen Effizienzsteigerungsmaßnahmen wird sich zudem weiterer Spielraum für organische und anorganische Wachstumsinitiativen ergeben. Diese folgen zeitnah. Der Cashflow soll dabei in den kommenden Jahren weiter ansteigen und der Verschuldungsgrad weiter sinken.“
Telefonkonferenz
CEO Dr. Dominik Benner, CFO Bjoern Minnier und Nathalie Richert (Head of Investor Relations) werden am Donnerstag, den 13. November 2025, von 09.00 Uhr bis 09.30 Uhr MEZ eine Telefonkonferenz zur Vision 2030 sowie aktuellen M&A-Themen geben. Der Link wird hierzu auf der IR-Seite der TPG veröffentlicht.
The Platform Group AG
The Platform Group AG ist ein Softwareunternehmen, welches durch eigene Plattformlösungen in 28 Branchen aktiv ist. Zu den Kunden gehören sowohl B2B- als auch B2C-Kunden, zu den Branchen gehören unter anderem Möbelhandel, Maschinenhandel, Dentaltechnik, Autoplattformen und Luxusmode. Die Gruppe hat europaweit 18 Standorte, Sitz des Unternehmens ist Düsseldorf. Im Jahr 2024 wurde ein Umsatz von 525 Mio. Euro bei einem operativen Ergebnis (EBITDA bereinigt) von 33 Mio. Euro realisiert.
www.fixed-income.org
