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„Wir entwickeln und fertigen Komponenten sowohl für den klassischen Verbrenner als auch für Hybrid- und Elektroantriebe“, Dr. Hubertus Bartsch, Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig

Dr. Hubertus Bartsch © Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH

Auch bei der 11. Anleihe­emission bietet die Neue ZWL Zahnrad­werk Leipzig GmbH (NZWL) neben der Möglichkeit der Zeichnung wieder ein Umtausch­angebot für aus­stehende Anleihen. NZWL-Geschäftsf­ührer Dr. Hubertus Bartsch betont im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE, dass man sowohl Komponenten für klassische Verbrenner als auch für Hybrid- und Elektro­antriebe produziert und damit nicht von einer Antriebsart abhängig ist. Anleihen stellen aus Sicht von Dr. Bartsch nicht eine attraktive Finanzierungs­quelle, sondern vor allem auch einen entscheidenden Baustein dar, um die Wettbewerbs­fähigkeit und Innovationskraft von NZWL langfristig abzusichern.

BOND MAGAZINE: Sie emittieren Ihre 11. Anleihe. Wie sind die Eckdaten?

Dr. Bartsch: Mit unserer 11. Anleihe setzen wir unsere seit 2014 etablierte Finanzierungsstrategie am Kapitalmarkt fort, die es uns ermöglicht hat, unsere Wachstums- und Transformationsvorhaben zuverlässig umzusetzen. Das neue Wertpapier hat ein Volumen von bis zu 15 Mio. Euro, eine Laufzeit von fünf Jahren und einen Festzins von 9,875 % pro Jahr. Damit unterstreichen wir unseren Anspruch, einerseits eine attraktive Rendite zu bieten und andererseits die Treue unserer Anleger, die uns seit vielen Jahren begleiten, zu honorieren. Dementsprechend steht neben der Möglichkeit einer Neuzeichnung auch dieses Mal der Umtausch bestehender Anleihen im Vordergrund. Für die Inhaber unserer Anleihe 2019/2025 sowie der Anleihe 2021/2026 haben wir eine Umtauschprämie von jeweils 20 Euro pro getauschter Schuldverschreibung vorgesehen. Die Anleihebedingungen beinhalten als besondere Schutzrechte für die Investoren vor allem eine Ausschüttungsbeschränkung, eine Verschuldungsbegrenzung, eine Veräußerungsbegrenzung für Vermögensgegenstände, eine Negativverpflichtung, eine Transparenzverpflichtung sowie eine Positivverpflichtung. Darüber hinaus besteht für die Anleger ein Sonderkündigungsrecht bei einem Kontrollwechsel und Drittverzug.

BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie die Mittel aus der Anleiheemission verwenden?

Dr. Bartsch: Im Fokus steht die Finanzierung unseres weiteren Wachstums. Wir befinden uns mitten in einer Phase, in der die Automobilindustrie von tiefgreifenden Veränderungen geprägt ist, und für uns ist es entscheidend, diese Transformation aktiv zu gestalten, anstatt nur darauf zu reagieren. Deshalb haben wir uns klar dazu entschieden, die Anleihemittel in neue Produkte bei Hybrid- und alternativen Antrieben sowie in Produkte der E-Mobilität zu investieren. Die Anleihe ist somit nicht nur eine attraktive Finanzierungsquelle, sondern vor allem auch ein entscheidender Baustein, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft unseres Unternehmens langfristig abzusichern.

BOND MAGAZINE: Bei Ihren letzten Anleiheemissionen war das umgetauschte Volumen deutlich höher als die Neuzeichnungen. Erwarten Sie, dass dies diesmal wieder so ist?

Dr. Bartsch: Für die aktuelle Emission gehen wir erneut mit einem attraktiven Angebot an den Markt, das sowohl unseren bestehenden Investoren die Möglichkeit bietet, ihre Position zu verlängern, als auch neue Anleger anspricht, die an unserer weiteren Entwicklung partizipieren möchten. In enger Abstimmung mit unseren erfahrenen Partnern Lewisfield Deutschland GmbH als Financial Advisor sowie Quirin Privatbank AG und M.M.Warburg & CO als Joint Bookrunners haben wir uns bewusst wieder für ein kombiniertes Angebot entschieden, um beide Gruppen anzusprechen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere robuste Umsatz- und Ertragsentwicklung sowie unsere klare strategische Ausrichtung die Grundlage für eine positive Nachfrage bilden – unabhängig davon, ob diese aus Umtausch oder Neuzeichnung resultiert. 

BOND MAGAZINE: Die Elektromobilität setzt sich derzeit nicht so stark durch, wie dies erwartet wurde. Welche Trends bei den Antrieben erwarten Sie?

Dr. Bartsch: Wir beobachten die Entwicklungen in der Automobilindustrie sehr genau und haben unsere Strategie bereits frühzeitig auf eine Diversifizierung über die drei wesentlichen Antriebsarten Verbrenner, Hybrid und Elektro hin ausgerichtet. Der Erfolg spiegelt sich beispielsweise in unseren Serienaufträgen im Bereich der E-Mobilität wider – von BMW über VW bis hin zu Porsche und Scania. Auch die Markttrends bestätigen uns in diesem Vorgehen. Während die Hybrid- und reinen Elektroantriebe immer größere Bedeutung und Marktteile erlangen werden, dürfen wir nicht vergessen, dass ein wesentlicher Anteil der weltweit verkauften Fahrzeuge auch in Zukunft einen Verbrennungsmotor und ein Getriebe besitzen wird. Vor diesem Hintergrund werden wir unsere bewährte Strategie konsequent fortsetzen, da wir dank dieser Diversifikation in der Lage sind, flexibel auf Marktentwicklungen zu reagieren, und nicht von einer einzelnen Antriebsart abhängig sind. Wir sehen die Zukunft in einem Mix von Antrieben und sind für jedes Szenario gut aufgestellt.

BOND MAGAZINE: Investitionen in Automobilzulieferer sind derzeit nicht so stark im Fokus von Investoren. Wie wollen Sie sich vom negativen Branchensentiment abkoppeln?

Dr. Bartsch: Wir zeichnen uns durch eine hohe Diversifikation in Bezug auf unsere Kunden und unsere geografischen Märkte aus. Während wir in Deutschland zeitweise Nachfragerückgänge erlebten, konnten wir diese in der Vergangenheit durch Zuwächse in China oder Europa kompensieren. Zudem stellen wir mit unseren Standorten in Leipzig, Sučany und Tianjin eine große Flexibilität und hohe Kundennähe sicher. Ein zweiter wesentlicher Punkt ist die technologische Breite unseres Portfolios. Wir sind nicht auf ein einziges Antriebssystem fixiert, sondern entwickeln und fertigen Komponenten sowohl für den klassischen Verbrenner als auch für Hybrid- und Elektroantriebe. Damit unterscheiden wir uns von vielen Zulieferern, die sich ausschließlich auf den Verbrenner konzentrieren oder einseitig auf Elektromobilität gesetzt haben. Unsere dritte Stärke liegt in unserer Rolle als Alleinlieferant bei rund 90% unserer Aufträge. Diese Position ermöglicht nicht nur eine hohe Planungssicherheit, sondern verdeutlicht auch die technologische Relevanz unserer Produkte, die von den OEMs nicht ohne Weiteres substituiert werden können. Hinzu kommt, dass wir als Entwicklungspartner tief in die Projekte unserer Kunden eingebunden sind und uns dadurch eine besondere Bindung sowie langfristige Auftragslage sichern. All dies sorgt dafür, dass wir im Branchenvergleich überdurchschnittlich stabile Umsätze und Margen erzielen, was ein starkes Argument gegenüber Investoren darstellt, die nach resilienten und innovativen Industrieunternehmen suchen.

BOND MAGAZINE: Wer sind Ihre größten Kunden und welchen Umsatzanteil erzielen Sie mit diesen?

Dr. Bartsch: Unsere Kundenbasis zeichnet sich durch eine hohe Qualität und Diversifikation aus. Zu unseren größten Abnehmern zählen die Marken des Volkswagen-Konzerns, die in den regionalen Märkten als eigenständige Kunden von NZWL agieren. Volkswagen machte im 1. Halbjahr 2025 rund 31% unseres Umsatzes aus. An zweiter Stelle steht Skoda mit 23%, gefolgt von VW ATJ mit 19%. Außerhalb des Volkswagen-Konzerns beliefern wir weitere namhafte Unternehmen wie Daimler Truck, BMW, Great Wall und ZF. Insgesamt erreichen wir dadurch eine breite Streuung über Pkw und Nutzfahrzeuge sowie über verschiedene Antriebsarten hinweg. Besonders wichtig ist für uns, dass unsere Kunden uns vielfach als Alleinlieferant einsetzen, was ein hohes Maß an Vertrauen in unsere technologische Kompetenz widerspiegelt. Auch die regionale Verteilung unserer Umsätze ist gut balanciert: Im 1. Halbjahr 2025 stammten 31% der Umsätze aus Deutschland, 42% aus Europa sowie 27% aus China und anderen internationalen Märkten. Diese diversifizierte Umsatzstruktur schützt uns vor einseitigen Abhängigkeiten und ermöglicht uns, Schwankungen in einem Markt durch Stabilität in anderen Regionen auszugleichen. 

BOND MAGAZINE: Sie sind auch stark in China aktiv. Sehen Sie geopolitische Risiken?

Dr. Bartsch: Unsere Präsenz in Tianjin ist seit der Gründung im Jahr 2014 ein wesentlicher Bestandteil unserer internationalen Strategie. Der chinesische Markt bietet uns enorme Chancen, da er nicht nur der größte Automobilmarkt der Welt ist, sondern auch bei der Entwicklung neuer Technologien, insbesondere im Bereich der Elektromobilität, eine führende Rolle spielt. Geopolitische Risiken sind und bleiben in der heutigen Zeit eine Realität, die kein global agierendes Unternehmen ignorieren kann. Wir begegnen diesen Risiken durch eine starke lokale Verankerung. Unsere Produktion vor Ort ermöglicht es uns, chinesische Kunden unabhängig von Exportrestriktionen direkt zu beliefern. Gleichzeitig behalten wir die Flexibilität, durch unsere Standorte in Deutschland und der Slowakei im Falle politischer Verschärfungen auf andere Märkte auszuweichen. Wichtig ist auch, dass wir unsere Kundenbasis global diversifiziert haben. Neben China erschließen wir zunehmend Märkte in Nord- und Südamerika, zum Beispiel im Nutzfahrzeugsegment über unsere Kooperation mit Traton. Damit reduzieren wir die Abhängigkeit von einzelnen Märkten und schaffen eine robuste internationale Struktur. 

BOND MAGAZINE: Wo sehen Sie die Neue ZWL am Laufzeitende der Anleihe?

Dr. Bartsch: 2030 sehe ich unser Unternehmen in einer noch stärkeren und zukunftssichereren Position. Wir werden unsere Marktstellung als global agierender Zulieferer weiter gefestigt haben und unsere Großserienproduktion, insbesondere im Segment der alternativen Antriebssysteme, kontinuierlich ausgebaut haben. Gleichzeitig wird unsere technologische Kompetenz durch eine stärkere vertikale Integration erweitert sein. Auf der Kundenseite gehe ich davon aus, dass wir unsere Position als Alleinlieferant weiter gefestigt haben und tief in die Entwicklungsprojekte der großen OEMs eingebunden sind. Für unsere Investoren bedeutet dies, dass sie auf ein Unternehmen setzen, das in einem stark wandelnden Umfeld nicht nur Stabilität und Verlässlichkeit, sondern auch Innovationskraft und Wachstumsfähigkeit bewiesen hat.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org

Eckdaten der NZWL-Anleihe 2025/2030 

EmittentinNeue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH
StatusSenior unsecured
Kupon9,875% p.a.
ZinszahlungJährlich, nachträglich
Zeichnungsfrist15.09. –14.10.2025, Zeichnung über www.nzwl.de/ir
Umtauschfrist15.09. –13.10.2025
Umtauschprämie20 Euro je umgetauschter Anleihe 2019/2025 bzw. 2021/2026
Valuta21.10.2025
Laufzeit21.20.2030 (5 Jahre)
Emissionsvolumenbis zu 15 Mio. Euro
ISIN/WKNDE000A4DFSF4 / A4DFSF
Ausgabepreis100%
Stückelung1.000 Euro
Anwendbares RechtDeutsches Recht
Listingab 21.10.2025 geplant, Open Market (Freiverkehr)
Financial AdvisorLewisfield Deutschland GmbH
Joint BookrunnersQuirin Privatbank AG, M.M.Warburg & CO
Internet/Wertpapierprospektwww.nzwl.de/ir

Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

UBM Development

29.09.-16.10.2025 (Umtausch), 20.10.-24.10.2025 (Zeichnung)

6,750%

ja

reconcept

30.09.-24.10.2025

7,750%

ja

Eleving Group

29.09.-15.10.2025 (Umtausch), 06.10.-17.10.2025 (Zeichnung)

mind. 9,50%

nein

DEAG Deutsche Entertainment

18.09.-08.10.2025 (Zeichnung), 18.09.-02.10.2025 (Umtausch)

7,00%-8,00%

nein

Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig

15.09.-14.10.2025 (Zeichnung), 15.09.-13.10.2025 (Umtausch)

9,875%

nein

solmotion holding

08.09.2025-05.09.2026

7,250%

nicht formal

reconcept EnergieDepot Deutschland

11.06.2025-10.06.2026

6,750%

nicht formal

Consilium Project Finance

30.04.2025-29.04.2026

7,000%

nicht formal

VOSS Beteiligung

14.03.2025-13.03.2026

7,000%

nicht formal

Bioenergiepark Küste

28.03.2025-27.03.2026

7,000%

nicht formal

reconcept CHF Green Energy Bond Canada

25.07.2025-24.07.2026

6,250%

nicht formal

Aream Infrastruktur Finance

19.08.2025-18.08.2026

7,250%

ja

octopus Group

Q4 2025

n.bek.

nein

FC Schalke 04

Q4 2025

n.bek.

nein

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Umtauschfrist: 29.09.-16.10.2025, Barzeichnungsfrist: 20.10.-24.10.2025

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