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Folgen des politischen Wandels in Europa für CLOs

von Denis Struc und Ian Bettney, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors

Denis Struc © Janus Henderson Investors

Im Kontext der breiteren Finanz­land­schaft kann die grund­legende Kredit­würdigkeit von Collate­ralised Loan Obligations (CLOs) durch makro­öko­nomische Politik und fiskalische Verän­derungen beeinflusst werden. Da Deutsch­land einen bedeutenden Wende­punkt in seiner Fiskal­politik einleitet und den Schwer­punkt auf höhere Ausgaben für Vertei­digung und Infrastruktur legt, müssen die Aus­wirkungen auf Unter­nehmens­schuldner in CLO-Portfolios genauer analysiert werden.

Ein solcher finanzpolitischer Kurs, der von Deutschlands traditionell konservativer Haushaltspolitik abweicht, verspricht einen wirtschaftlichen Aufschwung. Für Anleger und Analysten, die die Performance und Stabilität von Unternehmenskreditnehmern in einem sich wandelnden Wirtschaftsumfeld genau beobachten, bringt dies jedoch auch komplexere Aspekte mit sich.

Wir konzentrieren uns auf die Sektoren und Teilsektoren, die unmittelbar von der deutschen Haushaltsexpansion profitieren könnten – darunter Produktion, Baugewerbe, Chemie, Luft- und Raumfahrt und Verteidigung, Transport, Telekommunikation sowie bestimmte Technologiebereiche. Angesichts des Ausmaßes und der Dringlichkeit der wirtschaftlichen Expansion, angetrieben durch nationale und globale geopolitische Entwicklungen, könnten jedoch auch andere Branchen profitieren – etwa die Papier- und Verpackungsindustrie, Teile des Gesundheitswesens (insbesondere Biotechnologie und Pharmazeutik) sowie breitere kommerzielle Dienstleistungssektoren.

Mögliche Auswirkungen auf CLO-Portfolios

Innerhalb des CLO-Universums entfallen derzeit rund 8% des Exposures auf deutsche Unternehmen. Dazu gehören 50 in Deutschland ansässige Firmen aus einem breiten Branchenspektrum (Abbildung 1). Insbesondere das verarbeitende Gewerbe, das sich mit der Herstellung verschiedener Maschinen und anderer Fertigungsarten befasst, macht etwa 23% dieses Anteils aus. Innerhalb des Technologiesektors entfallen ca. 13% auf Softwareunternehmen. Healthcare, insbesondere Pharmaunternehmen, macht 18% des Exposures innerhalb des Gesamtsektors aus und könnte indirekt durch expansive Wirtschaftsaktivitäten beeinflusst werden. 

Aus fundamentaler Sicht gilt das Exposure gegenüber deutschen Unternehmen in CLOs als relativ stabil. Einige Teilsektoren, die mit stagnierendem Umsatzwachstum und niedrigen EBITDA-Margen zu kämpfen haben, könnten jedoch von der fiskalischen Expansion und höheren Staatsausgaben profitieren.

Da einige Sektoren auf nationaler Ebene nur begrenzt vertreten sind, könnte es für Deutschland notwendig sein, eng mit den Mitgliedsstaaten der Eurozone sowie anderen Partnern wie Großbritannien zusammenzuarbeiten, um seine Wirtschafts- und Ausgabenziele zu realisieren. 

Im CLO-Universum entfallen 34% des Exposures auf betroffene Branchen (wie oben beschrieben) in der Eurozone (ohne Deutschland), und weitere 9,5% auf Unternehmen mit Sitz in Großbritannien innerhalb dieser Branchen. 

Mit mehr als 195 Unternehmen in der Eurozone und weiteren 44 in Großbritannien, die im CLO-Universum vertreten sind und Sektoren wie Chemie, Technologie, Telekommunikation und Produktion abdecken, könnten diese Unternehmen durch die positiven Effekten der deutschen Haushaltsexpansion einen Nutzen ziehen. Sollte zudem eine Umsetzung ähnlicher Konjunkturprogramme durch andere europäische Staaten erfolgen, könnten diese Vorteile auf nationaler Ebene weiter verstärkt werden.

Auf jede Aktion folgt eine Reaktion

Es besteht die berechtigte Sorge, dass erhöhte Ausgaben die Inflation anheizen könnten, da die Unternehmen die Preise schneller erhöhen könnten als ihre Produktionskapazitäten. Ein Beispiel dafür ist der jüngste Anstieg der Aktienkurse von Rüstungsunternehmen bei denen Marktanalysten höhere Gewinne erwarten. Unter diesen Umständen kommt den CLO-Managern eine entscheidende Rolle zu, da sie für eine fachkundige Kreditanalyse und Risikobewertung verantwortlich sind.

Anleger in CLO-Anleihen müssen zwischen Managern unterscheiden, die Risiken und Chancen effektiv erkennen, und solchen, die dies nicht tun – ein Unterschied, der sich in der Performance und Volatilität ihrer CLO-Anleiheportfolios widerspiegeln wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die potenziellen Auswirkungen auf die Zinssätze. Während die Finanzmärkte und Unternehmen im Allgemeinen ein selbstbewussteres Deutschland sowie die erhöhten Haushaltsausgaben begrüßen, könnte es auch zu einer weniger vorhersehbaren Zinsentwicklung kommen. Die Ankündigung des deutschen Fiskalpakets führte zum stärksten Tagesanstieg der 10-jährigen Bundesanleihe seit 30 Jahren, die am 5. März 2025 um 30 Basispunkte auf 2,79% stieg.

Während Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating einen Renditeanstieg verzeichneten, der teilweise durch einen Rückgang der Credit Spreads ausgeglichen wurde, blieb der Zinsanstieg bei deutschen Staatsanleihen auf dem CLO-Markt weitgehend unbeachtet. Dies unterstreicht die Vorteile von variabel verzinslichen CLO-Anleihen in festverzinslichen Portfolios für Anleger und verdeutlicht ihre Widerstandsfähigkeit und ihr Potenzial für Stabilität in einem fluktuierenden Markt.

www.fixed-income.org 


 

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