YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Staatsanleihen aus Schwellenländern im Fokus: Starke Erholung, jedoch weiterhin gemischte Signale

von Nick Eisinger, Co-Head of Emerging Markets Active Fixed Income bei Vanguard

Staatsanleihen aus Schwellenländern (EM) haben sich seit Jahresbeginn um rund 40 Basispunkte (BP) erholt (Stand: 24. April). Dahinter verbirgt sich eine verhaltene Performance an den Märkten für Staatsanleihen mit einem Investment-Grade-Rating (ca. 5 BP) und eine wesentlich stärkere Erholung an den Hochzinsmärkten (ca. 90 BP). Noch stärker fiel die Erholung in Ländern mit einem Rating von CCC oder darunter (über 600 BP) aus. Eine hohe Volatilität verzeichneten in den letzten Wochen auch US-Staatsanleihen. Als Folge zeigten Investment-Grade-Staatsanleihen aus Schwellenländern negative absolute Renditen, denn diese reagieren auf die Entwicklung in den USA. High-Yield-Papiere haben mit ihren höheren Spreads einen Großteil dieser Volatilität aufgefangen und seit Jahresbeginn eine absolute Rendite von rund fünf Prozent generiert, was zu den stärksten absoluten Ergebnissen der Anlageklassen gehört. 

Hochverzinsliche Schuldtitel haben von einem begrenzten Angebot, einem günstigen makroökonomischen Umfeld - vor allem dank eines kräftigeren Wachstums – sowie positiven Entwicklungen in einigen Ländern, wie beispielsweise der Umsetzung von Reformen und einer allgemeinen Verbesserung der Kreditgrundlagen, profitiert. Die Wertentwicklung wurde bis vor kurzem durch die Markterwartungen in Hinblick auf Zinssenkungen der US-Notenbank begünstigt, auch wenn zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts eine umfassende Neubewertung dieser Zinssenkungen an den globalen Märkten läuft. 

Weil in den Bewertungen von Hochzinsanleihen bereits viele gute Nachrichten eingepreist sind, bleibt es wichtig, selektiv und nicht richtungsweisend vorzugehen. Zu bedenken ist, dass nicht noch mehr Länder aus der Kategorie "besorgniserregend" in die Kategorie "Standardwerte" fallen. Ebenso elementar ist, dass diese stabileren Ausgangspositionen das Ergebnis wirtschaftlicher und struktureller Reformen sind - wie in Ägypten, Nigeria und Kenia - und nicht das Ergebnis einer verstärkten branchenweiten Finanzierung oder umfangreicher Zuflüsse aus den Golfstaaten. 

Die zahlungsunfähigen Länder haben im letzten Quartal schrittweise Fortschritte gemacht, um aus dieser Situation herauszukommen. In Sambia und möglicherweise auch in Ghana gibt es Anzeichen für eine bevorstehende Verbesserung, auch wenn dieser Prozess in Sambia sich über etwa drei Jahre erstreckt hat. Die Rückzahlungsquoten dürften sehr unterschiedlich sein. In Äthiopien wird mit hohen Rückflüssen gerechnet, in Ghana vielleicht mit etwas geringeren, die sich wahrscheinlich nicht wesentlich von den derzeitigen Werten unterscheiden.

Ägyptische Staatsanleihen erlebten ein starkes Quartal. Dies war vor allem auf einen überraschend großen Kapitalzufluss aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, ein aufgestocktes IWF-Programm und entscheidenden Reformen der Regierung, wie eine Währungsabwertung und die weitgehende Abschaffung von Devisenkontrollen und den Abbau des Nachholbedarfs an Devisen, zurückzuführen.

Ägypten hat nun viel stabilere Aussichten für die Devisenfinanzierung und wird voraussichtlich auch mehr Kapital aus dem Ausland für den lokalen Markt erhalten, da der Wechselkurs und kurzfristige Staatsanleihen nun einen besseren relativen Wert bieten als Staatsschulden in harter Währung. 

In der Türkei hat sich die Lage weiter stabilisiert. Die Behörden haben ihre Politik immer weiter normalisiert, obwohl die Spreads seit Anfang des Jahres relativ unverändert geblieben sind. Natürlich war ein Großteil der Verbesserung bereits vor Jahresbeginn eingepreist. Das Land und auch viele türkische Unternehmen haben in den letzten Wochen zahlreiche Anleihen emittiert, so dass die Anleger alle ausstehenden untergewichteten Positionen schließen konnten. 

Die Zentralbank hat die Zinssätze weiter angehoben, doch die Inflation konnte noch nicht erfolgreich eingedämmt werden. Die robuste Performance lokaler Währungsanleihen im finalen Quartal des vergangenen Jahres wurde kompromittiert. In diesem Jahr war die Performance aufgrund begrenzter ausländischer Zuflüsse mäßig. Die Entkopplung vom US-Dollar ist noch lange nicht abgeschlossen, ein Prozess, der eng mit dem Inflationshöhepunkt im Laufe des Jahres verknüpft sein dürfte. Trotzdem haben türkische Staatsanleihen immer noch einen gewissen Wert. Anleihen in lokaler Währung könnten erneut eine so starke Performance wie im Oktober und November letzten Jahres erzielen, aber die Marktteilnehmer müssen geduldig sein. Sollte die Inflation bald ihren Höhepunkt erreichen und dann wieder sinken, ist es wahrscheinlich, dass der Markt noch lange auf fallende Renditen bei lokalen Anleihen reagieren wird.

www.fixed-income.org
Foto: Nick Eisinger © Vanguard


 

Investment

von Giancarlo Perasso, Lead Economist Africa and Former Soviet Union bei PGIM Fixed Income

Da die globalen Zentral­banken ihre Engage­ments in US-Vermögens­werten diversi­fizieren, wirft die steigende Allokation in Gold Fragen hinsichtlich…
Weiterlesen
Investment
Die USA haben in den letzten Jahren eine Blütezeit erlebt – und sich trotz­dem zuletzt von den Grund­pfeilern dieses Erfolges entfernt, um eine neue…
Weiterlesen
Investment
„Für die Finanz­märkte ist eine Zins­senkung der Fed im Sep­tember praktisch beschlos­sene Sache“, sagt Benoit Anne, Benoit Anne, Anleihe­experte bei…
Weiterlesen
Investment

von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG

Nach den ersten 100 Tagen von Friedrich Merz als Bundes­kanzler zieht die Öffent­lichkeit eine sehr durch­wachsene Bilanz. Seine Beliebt­heits­werte…
Weiterlesen
Investment

von Gareth Colesmith, Head of Global Rates and Macro Research bei Insight Investment

Mit der Veröffent­lichung der jüngsten US-Zoll­ankün­digungen beginnt sich ein klareres Bild von den Konturen des künftigen US-Handels­regimes…
Weiterlesen
Investment

von Bertrand Cliquet, Portfoliomanager der Strategien Lazard Global Listed Infrastructure und Global Equity Franchise

In einer Welt voller geo­politischer Unwäg­barkeiten und makro­ökonomischer Volatilität setzt Lazard Asset Management konsequent auf Vorherseh­barkeit…
Weiterlesen
Investment

von Mitch Reznick, Group Head of Fixed Income bei Federated Hermes Limited

Viel war los in den letzten Wochen. Europa und die USA haben ein Handels­abkommen geschlossen und damit eine potenziell chaotische Situation…
Weiterlesen
Investment
Der Vertrauens­verlust in US-Staats­anleihen hat spürbar zugenommen – befeuert durch dauerhaft hohe Haushalts­defizite, eine fehlende fiskalische…
Weiterlesen
Investment

von Mike Della Vedova, Portfoliomanager bei T. Rowe Price

Vor dem Hintergrund globaler Handels­spannungen, politischer Unsicher­heiten in den USA und geo­politischer Risiken suchen Anleger nach…
Weiterlesen
Investment
Der Juli war geprägt von zahlreichen Verein­barungen zwischen den USA und ihren Handels­partnern, da das Ende der Zollpause näher rückte. Diese…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!