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„Die Einnahmen sind durch das EEG über die Anleihelaufzeit hinaus gesichert und es greift der KWK-Bonus“, Johannes Schmidt, Bioenergiepark Küste Besitzgesellschaft

Johannes Schmidt© Bioenergiepark Küste Besitzgesellschaft

 

Die Anleihe der Bio­energie­park Küste Besitz­gesellschaft mbH ist u. a. durch Grund­pfandr­echte und andere Sicherheiten im Gesamtbetrag von 4,6 Mio. Euro, durch Ansprüche auf Einspeise­vergütungen, die bis 2031 gesichert sind, und durch sonstige Ansprüche aus Strom­vermarktungen besichert. Der Emissionserlös dient vor allem dazu, eine seit 2011 produ­zierende Biogasanlage in Scharbeutz samt Grundstück, Halle und Erbbaurecht zu erwerben und im 1. Abschnitt die Rührwerks­technik zu erneuern. Die Einnahmen sind durch das EEG über die Anleihelaufzeit hinaus gesichert und es greift der KWK-Bonus, wie Geschäftsführer Johannes Schmidt betont.

GREEN BONDS: In welchem Bereich ist die Bioenergiepark Küste Besitzgesellschaft mbH tätig?

Schmidt: Wir sind in der Erzeugung von Biogas aus organischen Reststoffen tätig. Konkret liegt unser Fokus darauf, nachhaltige, regionale Wertschöpfungsketten zu fördern und mit Pferdemist einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Wir sehen uns als einen integralen Bestandteil der regionalen Energiewende und tragen aktiv zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Die zu erwerbende Biogasanlage nutzt mit Pferdemist ein reichlich vorhandenes Material sinnvoll, um eine effiziente und umweltfreundliche Energieerzeugung zu gewährleisten. 

GREEN BONDS: Wie wollen Sie das Geld aus der Anleiheemission verwenden?

Schmidt: Der Nettoemissionserlös dient vor allem dazu, eine seit 2011 produzierende Biogasanlage in Scharbeutz samt Grundstück, Halle und Erbbaurecht zu erwerben und im 1. Abschnitt die Rührwerkstechnik zu erneuern. In einem weiteren Schritt planen wir die Anpassung der Bestandsanlage, damit das produzierte Biogas nicht mehr nur im Blockheizkraftwerk verstromt, sondern zukünftig über eine Gasverflüssigungsanlage auch zu Flüssigerdgas für den Schwerlastverkehr verarbeitet wird.

GREEN BONDS: Wie ist die Anleihe besichert?

Schmidt: Die Besicherung erfolgt unter anderem durch Grundpfandrechte und andere Sicherheiten im Gesamtbetrag von 4,6 Mio. Euro, durch Ansprüche auf Einspeisevergütungen, die bis 2031 gesichert sind, und durch sonstige Ansprüche aus Stromvermarktungen. Darüber hinaus umfassen die Anleihebedingungen als besondere Schutzrechte für die Investoren eine Negativverpflichtung, eine Transparenzverpflichtung, eine Positivverpflichtung sowie ein Sonderkündigungsrecht für die Anleger bei einem Kontrollwechsel, Drittverzug oder einem Eigenkapital von weniger als 1,5 Mio. Euro.

GREEN BONDS: Was ist, wenn Sie den vollen Emissionserlös nicht erzielen können?

Schmidt: In diesem Fall werden wir den Umbau in priorisierten Schritten realisieren. An erster Stelle steht dann die Erneuerung der Rührwerkstechnik. Ein gestaffeltes Vorgehen stellt also kein Problem dar. Da unsere besicherte 7,00% Projektanleihe im Volumen von bis zu 7 Mio. Euro ein reges Anlegerinteresse verzeichnet, haben wir die ersten Maßnahmen bereits erfolgreich umgesetzt. Dazu gehören der Erwerb des Grundstücks und der Umbau der Substratzufuhr von sogenannter Flüssigfütterung in eine Feststofffütterung. Aktuell liegt das platzierte Volumen bei 1,5 Mio. Euro, womit wir sehr zufrieden sind.

GREEN BONDS: Wie sind Ihre Planzahlen (Umsatz, Kosten …)?

Schmidt: Unsere Planungen basieren auf einem konservativen Ansatz. Aus prospektrechtlichen Gründen können wir Ihnen zwar keine Planzahlen mitteilen, aber gehen Sie ruhig davon aus, dass sich die schon jetzt sehr soliden Kennzahlen der Biogasanlage nach dem geplanten Umbau langfristig weiter verbessern werden. Wir sprechen hier von einer operativen Marge, die es uns erlauben wird, Rückstellungen für die Anleiherückzahlung zu bilden, Wartungsinvestitionen zu tätigen und einen ausreichenden Liquiditätspuffer vorzuhalten. Zudem sieht unsere Planung vor, dass der Break-even voraussichtlich noch während der Laufzeit der Anleihe erreicht wird.

GREEN BONDS: Weshalb muss die Rührwerktechnik erneuert werden?

Schmidt: Wichtig zu wissen ist: Der Betrieb der Biogasanlage ist bereits heute wirtschaftlich tragfähig – die geplante Umrüstung erhöht lediglich Effizienz und Unabhängigkeit. So soll zum Beispiel die Rührwerkstechnik im Reststofflager ausgetauscht werden, um den Behälter optimal rühren und somit den Gärrest in einer homogenen Struktur der Separation zuführen zu können. Darüber hinaus haben wir bereits die Rührwerke in den beiden Fermentern getauscht, damit die Durchmischung für den Gärprozess erfolgen kann.

GREEN BONDS: Sie wollen die Biogasanlage mit 100% Pferdemist betreiben. Sie wissen, was mit Biogasanlagen passiert ist, die ausschließlich mit Geflügeltrockenkot betrieben wurden. Haben Sie ein Gutachten, das belegt, dass Sie die Anlage mit Pferdemist betreiben können?

Schmidt: Die Biogasanlage wird bereits seit 2023 mit Pferdemist betrieben und verarbeitet aktuell Mist von rund 1.500 Pferden, wodurch ca. 4,0 Mio. kWh Strom pro Jahr erzeugt werden – mit der Möglichkeit, diese Kapazität zu verdoppeln. Neben diesem Proof of Concept existiert auch ein unabhängiges Gutachten, das vor der Substrat-Umstellung 2023 erstellt wurde.

Im Unterschied zu Geflügeltrockenkot, der durch seine hohe Stickstoffkonzentration und geringe Struktur biologische Probleme verursacht, ist Pferdemist deutlich ausgewogener in seiner Zusammensetzung. Der hohe Faseranteil sorgt für eine stabile Struktur im Fermenter und ermöglicht – bei entsprechender Technik – eine gleichmäßige Biogasproduktion. Außerdem enthält Pferdemist relativ wenig Proteine, was das Risiko von Ammoniakhemmung reduziert. 

GREEN BONDS: Welche Substrate wurden bisher verwendet?

Schmidt: Die Biogasanlage verwendete seit der Errichtung 2011 zunächst Mais. Parallel dazu wurde kontinuierlich in die Weiterentwicklung der Anlage für den Einsatz von Pferdemist investiert und es wurden neue Technologien erprobt sowie Prozesse optimiert. 2023 erfolgte dann die Umstellung auf Pferdemist als Hauptsubstrat. Zu den daraus resultierenden positiven Umweltauswirkungen zählen u. a. die Reduzierung von Methanemissionen, die Verringerung des CO2-Fußabdrucks sowie die Etablierung einer effizienten, nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Dieses Konzept bedeutet für Reiterhöfe eine erhebliche finanzielle Entlastung, da anfallender Pferdemist nicht länger kostenintensiven Abfall, sondern ein wertvolles Substrat zur Energiegewinnung darstellt. Zusätzlich profitieren die Reiterhöfe von der Möglichkeit, den Gärrest als hochwertigen, natürlichen Dünger zurückzuerhalten, wodurch die Kosten für synthetische Düngemittel gesenkt werden und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft unterstützt wird.

GREEN BONDS: Die Unterlagen, die Sie vorlegen, enthalten fast keine Zahlen – außer Daten zur geplanten Mittelverwendung. Weshalb sollte man Ihnen sein Geld anvertrauen?

Schmidt: Vertrauen entsteht durch Transparenz, Substanz und eine glaubwürdige Strategie – und genau das bieten wir. Der entscheidende Punkt ist: Wir bauen kein Geschäftsmodell auf spekulative Zukunftserlöse, sondern auf planbare Einnahmen aus der Energieproduktion. Die Einnahmen sind durch das EEG über die Anleihelaufzeit hinaus gesichert und es greift der KWK-Bonus, da die erzeugte Wärme für lokale Anwendungen oder in einer Trocknungsanlage genutzt wird. Hinzu kommen noch Erlöse aus der Annahmegebühr für Pferdemist sowie aus der Vermarktung der verbleibenden Gärreste, die als wertvoller und natürlicher Dünger auf den Feldern ausgebracht werden und somit den Kreislaufgedanken des Projekts unterstreichen. Wer unsere Projektanleihe zeichnet, investiert nicht in eine Idee, sondern in eine seit 2011 produzierende Biogasanlage mit belastbarer Substratversorgung, genehmigungsrechtlich gesichertem Betrieb und stabilen Cashflows.

GREEN BONDS: Wie wollen Sie die Anleihe am Laufzeitende zurückzahlen?

Schmidt: Der spätere Weiterverkauf der Biogasanlage ist für uns bereits aus heutiger Sicht eine Option für die Tilgung der Anleihe. Wahlweise werden wir sie auch über eine teilweise Refinanzierung zurückführen. Die Zinszahlungen sollen aus dem operativen Cashflow geleistet werden. Wir sind zuversichtlich, dass unsere konservativen Planungen eine solide Grundlage für den Erfolg der Bioenergiepark Küste Besitzgesellschaft mbH bilden und wir unsere finanziellen Ziele erreichen werden.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.green-bonds.com – Die Green Bond-Plattform.

Eckdaten der 7,00% Bioenergiepark Küste Anleihe 2025/2030

EmittentinBioenergiepark Küste Besitzgesellschaft mbH
Statusbesichert, nicht nachrangig
SicherheitentreuhänderSchultze & Braun Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft mbH
Kupon7,00% p.a.
Zinszahlungjährlich
Angebotsfrist28.03.2025 bis 27.03.2026 über www.bioenergiepark-kueste.de/anleihe
Valuta15.04.2025
Laufzeit15.04.2030 (5 Jahre)
Emissionsvolumenbis zu 7 Mio. Euro
ISIN/WKNDE000A4DFCD3 / A4DFCD
Ausgabepreis/Rückzahlungsbetrag100%
Stückelung1.000 Euro
Anwendbares Rechtdeutsches Recht
Financial AdvisorLewisfield Deutschland GmbH
ListingOpen Market, ab 17.09.2025
Wertpapierprospekt/Internetwww.bioenergiepark-kueste.de/anleihe

Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

reconcept EnergieDepot Deutschland

11.06.2025-10.06.2026

6,75%

nicht formal

Consilium Project Finance

30.04.2025-29.04.2026

7,00%

nicht formal

VOSS Beteiligung

14.03.2025-13.03.2026

7,00%

nicht formal

Bioenergiepark Küste

28.03.2025-27.03.2026

7,00%

nicht formal

reconcept CHF Green Energy Bond Canada

25.07.2025-24.07.2026

6,25%

nicht formal

octopus Group

Q4 2025

n.bek.

nein

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