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„Es wird sicher Chancen für Übernahmen geben“, Tarmo Sild, CEO, IuteCredit Group

Die Iute Group möchte in den nächsten Jahren die Bilanzsumme verdreifachen. Durch die zunehmende Regulierung sieht er Herausforderungen auf kleinere Anbieter von Konsumentenkrediten zukommen. Daher wird es nach seiner Einschätzung Chancen für Übernahmen geben, wie er im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert. Iute Group möchte aber auch in ein weiteres Land auf dem Balkan expandieren, weitere Services und Zahlungsdienstleitungen anbieten und so den Umsatz diversizifieren.

BOND MAGAZINE: Beeinflusst die höhere Inflation Ihr Geschäft?

Sild: Verbraucher müssen mehr für Energie und den täglichen Einkauf ausgeben. Damit haben sie weniger Geld zur Verfügung, um größere Anschaffungen zu machen oder Kredite für größere Anschaffungen aufzunehmen und zu tilgen. Theoretisch hätte dies auch einen Einfluss auf die Fähigkeit, Kredite zurückzuzahlen. In der Praxis sehen wir jedoch, dass sich die Rückzahlungsfähigkeit unserer Kunden nicht verschlechtert hat. Die Zahlungsmoral hat sich im Verlauf des Jahres 2022 sogar verbessert. Unser Kreditportfolio entwickelt sich gut. Unsere Kunden haben wohl eine gewisse Flexibilität bei ihren Ausgaben.

Unser Wachstumstempo hat sich aber auch verlangsamt. In der Vergangenheit konnten wir um 40% bis 50% pro Jahr wachsen. Im vierten Quartal 2022, also als die kalte Jahreszeit begonnen hat, ist das Wachstum zurückgegangen. Der Umsatz ist etwa gleichgeblieben. Dies zeigt aber auch, dass Konsumenten bei den Ausgaben zurückhaltender und vorsichtiger geworden sind. Konsumentenkredite werden nicht mehr so stark nachgefragt. Auf der anderen Seite ist es schwieriger geworden, Geld von Kreditnehmern zu erhalten, die bereits in Zahlungsverzug sind. Von Personen, die in Zahlungsverzug sind, konnten wir in der Vergangenheit innerhalb der ersten 180 Tage etwa 40% der Kreditsumme zurückbekommen. Dieser Wert ist im Verlauf des zweiten Halbjahrs 2022 auf rund 35% zurückgegangen. Im Laufe der Zeit erhalten wir natürlich weitere Zahlungen.

BOND MAGAZINE: In welchen Bereichen sehen Sie Wachstumspotenzial?

Sild: Wir wachsen mit Zahlungsdienstleistungen – den „Wallet Services“. Wir haben eine Bank in Moldau und ein Finanzinstitut in Albanien. In Nord-Mazedonien bieten wir Zahlungsdienstleistungen durch Mastercard an. Wir diversifizieren unsere Umsätze. Unser Kerngeschäft sind Konsumentenkredite, wir verdienen aber auch an Zahlungsdienstleistungen.

BOND MAGAZINE: Handelt es sich bei der Mastercard um eine Plastikkarte oder bieten Sie virtuelle Kreditkarten?

Sild: Wir können die Kreditkarte auch virtuell anbieten, Kunden möchten aber eine Plastikkarte.

BOND MAGAZINE: Handelt es sich um Kreditkarten, wie wir sie in Deutschland haben, oder sind es Prepaid-Kreditkarten, mit denen das zuvor aufgeladene Guthaben ausgegeben werden kann?

Sild: Es handelt sich um Prepaid-Kreditkarten. Kunden können sich aber auch einen Kredit auf ihr Kartenkonto auszahlen lassen.

BOND MAGAZINE: Bei unserem letzten Gespräch hatten wir uns über die MyIute-App und künftige Einsatzmöglichkeiten unterhalten. Was können Ihre Kunden inzwischen mit der App machen und was planen Sie für die Zukunft?

Sild: Wir haben inzwischen eine halbe Million Nutzer mit der MyIute-App. Unsere Kunden können den gesamten Kredit mit der App verwalten, vom Kreditantrag, über die Annahme des Kredits. Die Kunden können sich dann die Kreditsumme an unseren eigenen Geldautomaten auszahlen lassen. Über die App können alle Daten zu Krediten abgefragt, aktualisiert und beispielsweise der monatliche Rückzahlungsbetrag verändert werden. Unsere Kunden, die ein Konto haben, können auch ihr Konto über die App verwalten. Wir möchten alle Services, die wir anbieten, über die App nutzbar machen.

BOND MAGAZINE: Bieten Sie auch Services von Drittanbietern in der App an, also z.B. von Versicherungen?

Sild: Ja, wir bieten bereits Versicherungen an. Das bieten wir aber noch nicht über die App. Wir sind auch nur Vermittler der Versicherungen und tragen keine entsprechenden Risiken.

BOND MAGAZINE: Ist es möglich, dass Sie künftig auch weitere Services von Drittanbietern über die App nutzbar machen?

Sild: Ja natürlich, unsere App ist universell einsetzbar. Wir können die App für jede Form des Kundenkontakts nutzen.

BOND MAGAZINE: Ihre Kunden können über die App Kredite beantragen, bei einer Bewilligung des Kredits eine PIN erhalten und sich den Betrag selbst an einem Ihrer Geldautomaten auszahlen lassen. Dies muss nicht mehr in einem Büro oder einer Postfiliale erfolgen, oder?

Sild: Das ist richtig. Wir haben in Moldau, Albanien und Nord-Mazedonien 70 Geldautomaten. Unsere Kunden können sich das Geld an den Geldautoamten direkt auszahlen lassen.

BOND MAGAZINE: Welche Risiken sehen Sie in Moldau?

Sild: In Moldau gab es von Beginn an Risiken, es gab politische Risiken und es gab Regierungswechsel. Der Krieg in der Ukraine wird nach meiner Einschätzung die Integration von Moldau in die EU beschleunigen. Langfristig bin ich sehr positiv gestimmt. Kurzfristig gibt es aber Risiken. Die Inflation ist sehr hoch in Moldau, die Energiepreise sind deutlich gestiegen. Die Bevölkerung kann in dieser Situation politisch beeinflusst werden. Das Land ist aber stabil, es gibt keinen Anstieg der Arbeitslosigkeit und die Zahlungsmoral unserer Kunden in Moldau ist gut.

BOND MAGAZINE: Die Regulierung schreitet in vielen Ländern voran. Sehen Sie regulatorische Risiken?

Sild: Nach meiner Einschätzung wird es in 10 Jahren keinen Unterschied mehr bei der Regulierung von Banken und Anbietern von Konsumentenkrediten/Nicht-Banken geben. Wir mussten uns immer an die Regulierung anpassen und hatten damit keine Probleme. Die Frage ist nur, wie schnell die Regulierung voranschreitet, in welchen Regionen und in welchen Segmenten.

BOND MAGAZINE: Wenn die Regulierung so deutlich voranschreitet, dann wird dies eine große Herausforderung für kleinere Anbieter von Konsumentenkrediten. Sehen Sie daher Chancen für Übernahmen?

Sild: Ja, es wird für kleinere Unternehmen schwierig werden, die Regulierung umzusetzen. Die Zahl der Anbieter von Konsumentenkrediten wird zurückgehen und es wird sicher Chancen für Übernahmen geben.

BOND MAGAZINE: Wie sind die Eckdaten Ihrer Anleiheemission?

Sild: Wir bieten den Investoren der Anleihe 2019/23 die Möglichkeit ihre Anleihen in die Anleihe 2021/26 zu tauschen. Das Angebot richtet sich an Privatanleger und institutionelle Anleger. Die Anleihe 2021/26 hat einen Kupon von 11,00%. Anleger können zu 96,50% in die neue Anleihe tauschen und erhalten noch eine Umtauschfee von 1,00%, so dass sie zu 95,50% in die neue Anleihe tauschen können. Für Anleger, die am Umtausch teilenehmen, beträgt die Rendite 12,6% (YTM, Rendite zur Endfälligkeit). Wir bieten aber auch Neuinvestoren die Möglichkeit, die Anleihe 2021/26 zu 96,50%-99,50% zu beziehen. Wir haben aber auch andere Finanzierungsmöglichkeiten und sind nicht auf eine volle Platzierung angewiesen. Unter anderem ist die Cash-Position mit ca. 16 Mio. Euro zum Jahresende sehr hoch.

BOND MAGAZINE: Weshalb stocken Sie die Anleihe 2021/26 auf und emittieren keine neue Anleihe? Mit Blick auf Ihr Fälligkeitenprofil wäre das doch besser.

Sild: Ich verstehe Ihr Argument. Wir planen aber weitere Anleiheemissionen in den nächsten Jahren, so dass wir nicht nur eine große Fälligkeit haben werden. In fünf Jahren wollen wir eine Bilanzsumme von 1 Mrd. Euro und eine Millionen Kunden erreichen. Daher macht es keinen Sinn, zu viele kleine Anleihen zu haben. Mit größeren Anleihen können wir auch unterschdiedlichste Investorengruppen  ansprechen.

BOND MAGAZINE: Sie wollen die Bilanzsumme verdreifachen. Wie wollen Sie das Ziel erreichen? Wollen Sie in weitere Länder expandieren oder durch Übernahmen wachsen?

Sild: Wir wollen in ein weiteres Land auf dem Balkan expandieren. Wir wollen in allen Ländern, in denen wir aktiv sind, Versicherungen und Zahlungsdienstleistungen anbieten. Wir wollen unsere Umsätze diversifizieren. Wir wollen aber auch durch Übernahmen wachsen. Wir können auch neue Aktivitäten in weiteren Ländern starten, wir bevorzugen aber Übernahmen. Unser Ziel ist eine Bilanzsumme von 1 Mrd. Euro und eine Million Kunden.

BOND MAGAZINE: Ja, um dies zu erreichen, werden weitere Kapitalmarkttransaktionen folgen. Ist auch ein IPO ein Thema für Sie?

Sild: Langfristig kann dies ein Thema sein, in naher Zukunft aber noch nicht.

BOND MAGAZINE: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, https://www.fixed-income.org/

Eckdaten der IuteCredit-Anleihe 2021/2026

Emittent

IuteCredit Finance S.à.r.l.

Status

Senior secured (besichert)

Garanten

Alle operativen Konzerngesellschaften

Kupon

11,00% p.a,

Zinszahlung

Halbjährlich am 06.04. und 06.10.

Umtauschfrist

Bis 29.03. zu 95,50%, Rendite bei Umtausch 12,6%

Zeichnungsfrist

Bis 31.03. zu 96,50%–99,50%

Laufzeit

06.10.2026

Stückelung

100 Euro

ISIN / WKN

XS2378483494 / A3KT6M

Anwendbares Recht

Luxemburger Recht

Listing

Regulierter Markt Frankfurter Wertpapierbörse und Baltic Regulated Market Nasdaq Tallinn

Emissionsbanken

GOTTEX Brokers SA, Signet Bank AS, Bankhaus Scheich Wertpapierspezialist AG, Redgate Capital AS, Adamant Capital Partners

Angeschlossene Direktbanken

flatexDEGIRO und ViTrade

Financial Advisor

Aalto Capital, München

Internet

https://iutecredit.com/investor/#prospectus

Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

Karlsberg Brauerei

Umtausch 05.04.-18.04.2024, Zeichnung 11.04.-19.04.2024

6,00%

nein

reconcept

15.03.2024-14.03.2025

6,75%

ja

ABO Wind

12.04.-02.05.2024 über ABO Wind, 22.04.-02.05.2024 über Börse

7,00%-8,00%

ja

NEON EQUITY

vsl. Anfang Mai

10,00%

nein

AustriaEnergy

25.11.2023-23.11.2024

8,00%

ja

hep solar projects

06.10.2023-02.10.2024

8,00%

ja

Leef Blattwerk

bis 09.11.2024

9,00%

nicht formal

ASG SolarInvest

27.10.2023-26.10.2024

8,00%

nicht formal

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Laufzeit bis 2029, Volumen der Anleihe von bis zu 25 Mio. Euro, Angebotszeitraum könnte vsl. Anfang Mai 2024 starten

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