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Kézizálog Zrt.: Interview mit Péter Biró zur Anleiheemission

Die Kézizálog Zrt. emittiert eine Unternehmensanleihe im Volumen von bis zu 20 Mio. Euro. Im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert Péter Biró, Gründer und Geschäftsführer der Lombard Gruppe, das Geschäftsmodell und die Strategie.

BOND MAGAZINE:
Würden Sie uns kurz das Geschäftsmodell der Kézizálog Zrt. und den speziellen Schwerpunkt auf die Verpfändung von Schmuck erläutern? Welche Faktoren haben dazu beigetragen, dass sich die Gesellschaft seit der Gründung 1998 als führendes Pfandhaus in Ungarn etablieren konnte?

Biró:
Kézizálog vergibt Pfandkredite an private Personen und Unternehmen und erhält als Sicherheit hochwertige Schmuckstücke oder Gold. Die Kreditlaufzeit beträgt zwischen zwei Wochen und sechs Monaten. Für diesen Vorgang wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von bis zu 7,50% des Kreditbetrages erhoben. Für die Kreditlaufzeit ab einem Monat wird ein Zins von 15,9% p.a. berechnet. Unser Unternehmen ist seit seiner Gründung im Jahr 1998 durchgehend profitabel und auf Basis des ausgereichten Pfandkreditvolumens Marktführer in Ungarn. Der Erfolg unseres Geschäftsmodells basiert dabei auf dem hohen fachlichen Niveau bei der Bewertung der Pfandgegenstände und in einer effizienten, kundenorientierten Abwicklung des Kreditprozesses. Das Unternehmen beschäftigt ausschließlich zertifizierte Gutachter.

BOND MAGAZINE:
Wie hat sich der ungarische Pfandleihmarkt angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation in den letzten Jahren entwickelt und was erwarten Sie für die Zukunft?

Biró:
Das Pfandleihgeschäft blickt in Ungarn auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Es ist als Kreditform weit verbreitet und gut bekannt und wird von breiten gesellschaftlichen Schichten als schnelle, sichere Geldquelle zur Verwirklichung verschiedener Ziele genutzt. Eine spezielle Folge der Wirtschaftskrise ist in diesem Zusammenhang, dass die Geschäftsbanken ihre Kreditaktivitäten zurückgefahren haben und damit der Zugang zu frischer Liquidität deutlich erschwert wurde. Heute ist der Pfandkredit in Ungarn die einzige sofortige Lösung für den Geldbedarf der Bevölkerung. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach pfandbasierter Finanzierung auch in Zukunft kontinuierlich weiter ansteigen wird.

BOND MAGAZINE:
Bei der Verwertung nicht ausgelöster Pfandgegenstände nimmt der Anteil der Lombard-Gruppe ab, ist mit 45% aber immer noch hoch. Welche Verteilung erwarten Sie in Zukunft und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Etablierung eines eigenen Auktionshauses in Wien, welche aus der jetzigen Bondemission finanziert werden soll?

Biró:
90 Prozent der beliehenen Werte werden in der regulären oder verlängerten Laufzeit wieder ausgelöst. Die nicht ausgelösten 10 Prozent der Pfandgegenstände verkauft die Kézizálog Zrt. in erster Linie an die Lombard Kft., bezieht aber auch weitere Partner in den Verkaufsprozess ein. Wegen der zunehmenden Enge des ungarischen Schmuckmarktes sahen wir die Zeit gekommen, uns in Wien eine attraktive Verkaufsposition zu erschließen, um dort die nicht ausgelösten Pfandgegenstände zu wesentlich besseren Preisen verkaufen zu können. Unser zum Jahresende auf 570m² öffnendes Ladenlokal in der Wiener Innenstadt wird sowohl als Schmuckgeschäft als auch als Auktionshaus fungieren, aber auch Pfandleihe anbieten. Der relative Anteil der Lombard Kft. am Verkaufsvolumen ist unseres Erachtens nicht relevant. Wäre die Kézizálog Zrt. ein deutsches oder anderes ausländisches Unternehmen, könnten wir den Verkauf direkt über eigene Geschäfte durchführen. In Ungarn gibt es allerdings eine spezielle Gesetzeslage, auf deren Basis der Kreditgeber (Kézizálog Zrt.) im Inland nicht gleichzeitig als Händler auftreten kann, so dass wir hier die Dienstleistungen der Lombard Kft. in Anspruch nehmen. Dies ist vergleichbar mit dem Verhältnis von Banken zu ihren eigenen Handelshäusern. Dementsprechend ist der Anteil der Lombard Kft. am Verkaufsvolumen davon abhängig, wie viel in ihren Verkaufsstellen abgesetzt wird.

BOND MAGAZINE:
Wie behandelt die Gesellschaft angesichts einer Anleiheemission in Euro, der Kreditvergabe in Forint und einem Goldpreis in USD drohende Wechselkursrisiken?

Biró:
Die Kreditvergabepraxis unserer Firma ermöglicht uns eine Abdeckung der jeweiligen Forderung, die bis zu einem 40-prozentigen Rückgang des Goldpreises ausreichend ist. Da wir nur kurzfristige Kredite vergeben, besteht für uns im Fall rückläufiger Goldpreise eine sofortige Eingriffsmöglichkeit. Das bereits erwähnte eigene Geschäft in Wien und die Erschließung weiterer Märkte im Euroraum helfen dabei, mögliche Wechselkursrisiken noch weiter zu verringern. Auf unsere aus der Kreditvergabe entstehenden Wechselkursrisiken wirkt sich außerdem positiv aus, dass wir die bei uns verbleibenden Pfandgegenstände in Euro, Dollar, Forint oder jeder anderen Währung verkaufen können.

BOND MAGAZINE:
Können Sie uns die Finanzierungstrategie im Zusammenspiel der verschiedenen Anleiheemissionen (Eurobonds in 2012, aktuelle Euro-Emission und HUF-Bondprogramm in Ungarn) erläutern?

Biró:
Hauptziel des Unternehmens ist die Umstrukturierung unserer bankenbasierten Refinanzierung bei gleichzeitiger Ausweitung unserer Pfandkreditaktivitäten. Das aus der LOMBARD BOND II-Emission zufließende Kapital verwenden wir zu ca. 40% zur Rückzahlung von Bankkrediten, während der überwiegende Teil zur Sicherung des weiteren Unternehmenswachstums dienen soll. Die bereits erwähnte Präsenz in Wien öffnet unserer Unternehmensgruppe einen vollkommen neuen Markt und die Ausweitung des Euro-basierten Geschäfts trägt zur noch stabileren Entwicklung bei. Weitere Märkte in der Eurozone prüfen wir als Expansionsoption. Daraus ergibt sich, dass wir den Schwerpunkt auf die Emission einer Euroanleihe legen möchten. Unser Forint-Anleihenprogramm planen wir erst zu einem späteren Zeitpunkt zu starten.

BOND MAGAZINE:
Wie wahrscheinlich sind zukünftige Emissionen zur Unterstützung des weiteren Wachstums?

Biró:
Wir glauben, dass wir auf dem deutschen Anleihenmarkt den Investoren ein Produkt anbieten müssen, welches mit seiner liquiden Sicherheitenstruktur und dem attraktiven Zinskupon eine stabile und gut planbare Investmentalternative darstellt. Der LOMBARD BOND II gehört zu den seltenen Produkten, die diesen Anforderungen entsprechen. Als Teil unserer kurzfristigen Strategie plant die Kézizálog Zrt. weitere ähnliche Emissionen, natürlich unter Nutzung der Erfahrungen aus der aktuellen Transaktion.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org

Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

Deutsche Rohstoff

27.10.-03.11.2025 (vorz. beendet)

6,000%

nein

Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04

31.10.-17.11.2025 (Umtausch), 31.10.-18.11.2025 (Zeichnung über Schalke), 31.10.-20.11.2025 (Zeichnung über Börse)

6,500%

nein

solmotion holding

08.09.2025-05.09.2026

7,250%

nicht formal

SUNfarming

30.09.-23.10.2025 (Umtausch), 13.10.2025-25.09.2026 (Zeichnung)

5,250%

nicht formal

reconcept EnergieDepot Deutschland

11.06.2025-10.06.2026

6,750%

nicht formal

Consilium Project Finance

30.04.2025-29.04.2026

7,000%

nicht formal

VOSS Beteiligung

14.03.2025-13.03.2026

7,000%

nicht formal

Bioenergiepark Küste

28.03.2025-27.03.2026

7,000%

nicht formal

reconcept CHF Green Energy Bond Canada

25.07.2025-24.07.2026

6,250%

nicht formal

Aream Infrastruktur Finance

19.08.2025-18.08.2026

7,250%

ja

octopus Group

Q4 2025

n.bek.

nein

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Emission stark überzeichnet

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Umtausch: 31.10.-17.11.2025, Zeichnung: 31.10.-18.11.2025 (über Schalke-Website), 31.10.-20.11.2025 (über Börse Frankfurt)

Heute beginnt die Zeichnungs­frist der neuen FC Gelsen­kirchen-Schalke 04-Anleihe. Die neue Anleihe von Schalke 04 kann bis 18.11.2025 über die…
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