YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Ausverkauf bei US-Staatsanleihen? Das Ende von „QE2“ weckt Ängste

Kolumne von Alessandro Bee, Ökonom bei der Bank Sarasin & Cie AG

Der Anstieg der Inflation hat die Erwartung in eine baldige Erhöhung der Leitzinsen in den Industriestaaten geschürt. Höhere Steuern und Ölpreise sind aber kein Grund für eine striktere Geldpolitik.

Die US-Notenbank hat an ihrer Sitzung letzte Woche nochmals bekräftigt, dass sie das zweite Kaufprogramm für US-Staatsanleihen (QE2) einstellen möchte. Wenn die US-Notenbank ab dem Juli keine Staatsanleihen mehr kauft, fällt jedoch ein großer Teil der bisherigen Nachfrage weg. Erschwerend für US-Staatsanleihen kommt hinzu, dass ihre Kreditwürdigkeit zunehmend kritisch beurteilt wird. Die Rating-Agentur S&P hat den Ausblick bezüglich künftiger Rating-Veränderungen für US-Staatsanleihen auf negativ zurückgestuft. Droht nun ein Ausverkauf am US-Anleihenmarkt und damit ein starker Anstieg der Renditen?

--------------------------------------------------------------------
VERANSTALTUNGSHINWEIS:
Am 24. Mai findet in Köln der Unternehmer-Workshop „Unternehmensanleihen – Chance für den Mittelstand“ statt.
Partner der Veranstaltung sind: BOND MAGAZINE, Börse Stuttgart, Creditreform Rating, IR.on, Osborne Clarke und quirin bank
Details unter www.bond-conference.com
--------------------------------------------------------------------

Ein Blick zurück auf das erste Anleihenkauf-Programm der US-Notenbank von Ende 2008 bis in das Frühjahr 2010 (QE1) und auf den Beginn des jetzigen Programms im November des letzten Jahres deutet jedoch nicht auf einen bevorstehenden Bond-Crash hin. Vor dem Beginn beider Programme war jeweils ein starker Rückgang in den Anleihenrenditen zu beobachten. In diesen Phasen war die Angst vor einer Deflation in den USA stark ausgeprägt. Nach dem Startschuss zu den Programmen sind die Renditen trotz der zusätzlichen Nachfrage nach Anleihen durch die US-Notenbank aber jeweils gestiegen. Die Erwartung, dass die US-Notenbank alles unternimmt, um eine Deflation zu verhindern, hat die zusätzliche Nachfrage der US-Notenbank mehr als nur kompensiert. Die Erfahrungen aus den letzten zweieinhalb Jahren lassen den Schluss zu, dass die Konjunkturerwartungen – insbesondere Deflations- und Inflationserwartungen – weit wichtiger sind als Nachfrage und Angebot. Der graduelle Anstieg der Kerninflation und der robuste Konjunkturausblick deuten zwar auf höhere Renditen im Verlaufe des Jahres hin. Ein Ausverkauf im Anleihenmarkt ist aber nicht zu erwarten, da das Ende von QE2 die Konjunkturerwartungen der Anleger nicht substantiell tangieren wird.

Bleibt noch die Frage, wer in der kurzen Frist die Anleihenkäufe der US-Notenbank ersetzt, denn mit einer Konsolidierung der US-Finanzen ist im zweiten Halbjahr 2011 noch nicht zu rechnen. Als Ersatzkäufer bieten sich die ausländischen Zentralbanken an, insbesondere China und Japan. Beide Länder fahren gegenüber den USA hohe Handelsbilanzüberschüsse, möchten ihre Währungen gegenüber dem US-Dollar jedoch nicht oder nur graduell aufwerten lassen. Das bedeutet, dass sie ihre US-Dollar-Reserven weiter aufstocken müssen. In einem Umfeld, wo Rohstoffe und Aktien bereits stolze Bewertungen aufweisen, dürften US-Staatsanleihen die bevorzugte Anlageklasse der Zentralbanken darstellen. Daran ändern auch die aufkommenden Sorgen über die Kreditwürdigkeit der US-Staatsanleihen nichts. Solange die Währungen der wichtigen Rohstoffexporteure und Schwellenländer auf den US-Dollar fixiert sind, dürfte die Nachfrage nach US-Staatsanleihen hoch bleiben.

Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Nachdem die Euro­päische Zentral­bank (EZB) die Leit­zinsen inner­halb eines Jahres um 200 Basis­punkte auf 2,0 Prozent gesenkt hat, erwarten wir bei…
Weiterlesen
Investment

von Tiffany Wilding, Ökonomin, PIMCO

Was ist passiert? In den USA ist die Kern­inflation – gemes­sen am Ver­braucher­preis­index (CPI) ohne Energie und Lebens­mittel – im Juni gegen­über…
Weiterlesen
Investment

von Daniel Björk, Senior Portfoliomanager von Swisscanto LUX Fixed Income-Fonds

Zwar erlebten wir ein ereignis­reiches 2. Quartal 2025 in Bezug auf den Handels­krieg und geo­poli­tische Risiken. Diese Ereignisse zeigten aber kaum…
Weiterlesen
Investment

von Armand Satchian, Sustainable Investment Research Analyst, Crédit Mutuel Asset Management

Die Green Asset Ratio (GAR) misst den Anteil der Assets einer Bank, die der euro­päischen Taxo­nomie ent­sprechen. Sie ist ein Schlüssel­indikator für…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Der nordische Invest­ment-Grade-Markt zeigte sich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 recht aktiv und ver­zeich­nete ein hohes Emissions­volumen. Für…
Weiterlesen
Investment
Allianz Global Investors (AllianzGI) hat heute bekannt gegeben, dass Allianz Capital Partners GmbH, ein Teil von Allianz Global Investors, im Namen…
Weiterlesen
Investment
Toby Thompson, Portfolio­manager, Global Multi-Asset, bei T. Rowe Price, kommen­tiert die jüngsten Zollan­kün­digungen und ihre möglichen…
Weiterlesen
Investment

von Andrea Villani, Head of High Income bei Eurizon

Die Änder­ungen in der US-Politik, insbeson­dere hinsicht­lich Zölle und der Geld­politik, haben sich auf den euro­päischen Anleihe­markt ausgewirkt,…
Weiterlesen
Investment

von James Syme, Senior Fondsmanager bei J O Hambro

Mit Blick auf frühere Zyklen in den Schwellen­ländern und unter Berück­sichtigung der Auswir­kungen eines schwächeren Dollars und der Kapital­zuflüsse…
Weiterlesen
Investment

Anleihen auf einem guten Weg / von Chris Iggo, CIO Core Investments bei Axa Investment Managers

Weltweit mussten ETF-Investoren 2025 mit deut­lich mehr Unsicher­heit leben. Trotz der hohen Vola­tilität in den letzten sechs Monaten haben sie…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!