Die europäischen Märkte blieben in den letzten Jahren von zahlreichen Volatilitätsspitzen nicht verschont. Trotz des schwierigen Umfelds konnten sich Unternehmen jedoch anpassen und sogar florieren.
Mit Blick auf das Jahr 2026 gibt es einige Punkte zu beachten – die beiden wichtigsten sind ein potenziell schwächeres BIP-Wachstum und die möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik. Die Zentralbanken werden die Zinsen voraussichtlich weiter senken, und die Inflation dürfte rückläufig sein. Dennoch könnte es eine herausfordernde Phase werden, insbesondere angesichts der potenziellen Auswirkungen von US-Handelszöllen. Anleger müssen flexibel und unvoreingenommen agieren und Strategien anwenden, die ihnen helfen, Kreditspread- und Zinsrisiko zu managen.
Trotz der zahlreichen Herausforderungen – ob bereits vorhanden oder absehbar – sehen wir in einer Vielzahl von Branchen zahlreiche Chancen, darunter defensive Sektoren wie Energieversorger und Telekommunikation sowie Immobilien, die mit über der Inflationsrate liegenden Mietwachstumsprognosen rechnen können.
Diese Sektoren bleiben robust und weisen in der Regel starke Bilanzen auf, während die Bewertungen im Vergleich zu zyklischeren Bereichen sehr attraktiv sind. Auch der Banken- und Finanzsektor ist sehr attraktiv. Aufgrund strenger regulatorischer Vorgaben befinden sich Banken bereits in einer soliden Verfassung und weisen gute Margen sowie eine robuste Kapitalausstattung auf. Die Profitabilität der Banken dürfte weiterhin durch Gebühren für die Vermögensverwaltung gestützt werden. Die Kapitalzuflüsse in europäische Anleihen sind sehr hoch, da die Suche nach Rendite keine Anzeichen einer Abschwächung zeigt. Angesichts europäischer Investment-Grade-Anleihen mit Renditen von ca. 3% bis 3,5% und High-Yield-Anleihen um die 5 % gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend bis weit in das Jahr 2026 fortsetzen wird, da die Attraktivität von Geldmarktinstrumenten und Geldmarktanlagen voraussichtlich nachlassen wird. Grundsätzlich bieten die europäischen Anleihemärkte ein gutes Einkommensniveau, und die Nachfrage dürfte steigen, da Anleger attraktive Renditen sichern wollen. Die Kreditqualität europäischer Emittenten ist weiterhin gut, was sie vor einem möglichen Konjunkturabschwung schützen sollte. Angesichts der zahlreichen makroökonomischen Unsicherheiten in Bezug auf Wachstum, Staatsdefizite, Inflation und Geldpolitik halten wir es jedoch für unerlässlich, dass Anleger in der aktuellen Lage einen agilen und flexiblen Ansatz bei der Anlagenauswahl verfolgen.
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