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Das Inflationsmissverständnis in Euroland

von Karsten Junius, Chefvolkswirt, Bank J. Safra Sarasin AG

Diesen Donnerstag wird die Juni-Inflationsrate für Euroland veröffentlicht. Sie wird erneut un­erwünscht niedrig sein. Und sie wird zeigen, dass die preislichen Anpassungsmechanismen in der Währungsunion (EWU) nicht gut funktionieren. Trotz einer extrem expansiven Geldpolitik liegen die Inflationsraten in Ländern mit niedrigeren Arbeitslosenquoten und strukturellen Leistungsbilanzüberschüssen nur wenig höher als der Euroland-Durchschnitt und deutlich unter 2%. Strukturstarke Länder haben nicht ausreichend höhere Inflationsraten als Länder, die sich in einem stärkeren Anpassungsprozess befinden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und die Arbeitslosigkeit zu senken. Die Löhne scheinen folglich nach oben nicht ausreichend flexibel zu sein. Als Konsequenz ergeben sich zu niedrige Inflationsraten in Euroland insgesamt. Die Glaubwürdigkeit der Inflationsnorm der EZB ist damit Segen und Fluch zugleich. Während sie die Inflationserwartungen im Aggregat stabilisiert, verankert sie die Inflationskompensation der starken Länder bei der Lohnfindung national und sektoral zu stark bei der für Gesamteuroland avisierten Inflationsrate von knapp 2%. Ein fatales Missverständnis, denn diese soll für den gesamten Euro-Raum, nicht für einzelne Volkswirtschaften gelten. Strukturelle Anpassungen werden so erschwert. Dass der Wechselkurs als Korrekturmechanismus von ökonomischen Ungleichgewichten in einer Währungs­union nur noch eingeschränkt zur Verfügung steht, gilt nicht nur für die Krisenländer, sondern für alle. Aber welche Inflationsraten würde man in Deutschland, Luxemburg, Österreich und den Nieder­landen, die über unterdurchschnittliche Arbeitslosenquoten und strukturelle Leistungsbilanzüberschüsse verfügen, eigentlich benötigt, um die Inflationsnorm der EZB zu erreichen? Akzeptiert man, dass die strukturschwachen Länder bei ihren derzeitig niedrigen Inflationsraten bleiben, und dass es eine Gruppe mittelstarker Länder gibt, deren Inflation im EWU-Durchschnitt liegen könnte, dann wären in den strukturstarken Ländern Inflationsraten von 3,9% in 2014 und 3,2% in 2015 notwen­dig, um den EWU-Durchschnitt auf 1,9% anzuheben. Höhere Inflationsraten in den starken Ländern der EWU beseitigten nicht nur die gegenwärtige „Niedriginflationssorgen“ und japanische Szenarien. Sie würden auch die paradoxe Situation beenden, dass die in den letzten Jahren labilste Region der Welt deutliche Leistungsbilanzüberschüsse aufweist und unter einer zu starken Währung leidet. Anderenfalls, wenn Löhne und Preise nicht in beide Richtungen flexibler werden, ziehen sich auch die Anpassungsprozesse in der EWU, das Niedriginflationsumfeld und die hohe Bewertung des Euro unnötig lange hin. Der EZB würde solange nichts anderes übrig bleiben, als ihre expansive Geldpolitik fortzusetzen.

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