YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

US-Schulden ohne Grenze – Politisches Taktieren versperrt Sicht auf die Verantwortung

von Jan A. Poser, Chefökonom der Bank Sarasin

Die USA haben ein Problem: Wenn die Staatsschulden am 2. August 2011 die gesetzliche Grenze von 14.294 Mrd. US-Dollar erreicht haben, darf der Staat keine Schulden mehr machen. Damit wäre er faktisch zahlungsunfähig.

Ein Staatsbankrott der USA wäre wohl – abgesehen von einem Weltkrieg oder einem Meteoriteneinschlag – das gravierendste Szenario, das man sich für die Finanzmärkte vorstellen kann. Ein Zinsanstieg in den USA würde Unternehmen und Konsumenten unter Druck setzen und eine Weltrezession auslösen. Doch gerade weil ein solches Szenario so tiefgreifende Auswirkungen hätte, wird es nicht dazu kommen. Auch wenn die Politiker mit einem generellen Staatsbankrott spielen, würde die Regierung bei einem akuten Mangel an Bargeld nicht den Schuldendienst einstellen, sondern vielmehr die laufenden Ausgaben aufschieben. Im November 1995 ist dies schon einmal geschehen, als Präsident Clinton nicht existenziell notwendige Staatsbedienstete in den unbezahlten Urlaub schickte.

Die republikanische Opposition erwartet sich Zulauf für ihre «Tea-Party-Bewegung». Dabei beachtet sie jedoch nicht, dass der Schuldenanstieg eine direkte Folge des nach den Kongress-Wahlen 2010 gemeinsam mit den Demokraten geschnürten Fiskalpakets ist. Wenn die politischen Parteien dieses gutgeheißen haben, sollten sie sich auch automatisch auf die Anhebung der Schuldengrenze verständigen, sonst sind sie unglaubwürdig. Es wird daher zwangsläufig zu einer Einigung kommen müssen.

Anstatt sich mit einer unnützen Diskussion um eine willkürliche Schuldengrenze zu beschäftigen, sollten die USA vielmehr der Frage nachgehen, wie eine Schuldenfalle vermieden werden kann. Tatsächlich zeigen die Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF), dass mit der gegenwärtigen Fiskalpolitik der USA die Schulden bis im Jahr 2016 über 21 Billionen US-Dollar liegen werden und der Schuldenstand fortwährend von heute 101 Prozent auf fast 112 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) zunehmen wird. Der Grund dafür ist, dass die USA eines der wenigen Industrieländer sind, deren geplante fiskalpolitische Anpassung zwischen 2009 und 2016 geringer ausfällt als die zur Stabilisierung der Staatsschulden notwendige. Die anderen Länder sind Portugal, Spanien, Italien, Belgien und Japan, von denen die ersten drei kürzlich zusätzliche Sparpakete verabschiedet haben, die in den IWF-Projektionen noch nicht enthalten sind. Gemäß den Berechnungen der Bank Sarasin müssten die USA das Budgetdefizit um 1,6% vom BIP jährlich reduzieren, um auf einen nachhaltigen Schuldenpfad zu gelangen.

1,6% vom BIP entsprechen 240 Mrd. US-Dollar. Da der Kongress von einer Zehnjahresplanung ausgeht, bedarf es einer Einigung über ein Paket aus Ausgabensenkungen und Einnahmenerhöhungen, die insgesamt 2.400 Mrd. US-Dollar einbrächten. Trotzdem müsste die Schuldengrenze auf 19,8 Bio. US-Dollar angehoben werden, um die Diskussion bis 2016 ad acta zu legen. Die Bank Sarasin rechnet damit, dass zumindest das Sparpaket ausgehandelt wird. Angesichts der Kurzsichtigkeit der Politik wird die Schuldengrenze wahrscheinlich noch nicht einmal um zwei Billionen US-Dollar angehoben – das Thema wird uns also bei den Wahlen 2012 wieder beschäftigen.

Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Die EZB hat die Zinsen zum dritten Mal in Folge unver­ändert gelassen und sich damit von der US-Noten­bank abge­wandt, die nur einen Tag zuvor die…
Weiterlesen
Investment
Europa ist nur bedingt abwehr­bereit und wird es ver­mutlich noch für einige Zeit bleiben. Kein beruhigender Befund, aber Indiz für lang­fristigen…
Weiterlesen
Investment
Diesen Monat gab es keine offiziellen US-Konjunktur­daten. Aber wen interessiert das schon? Man weiß genug, um optimistisch zu sein. Am Aktien­markt…
Weiterlesen
Investment

von Konstantin Veit, Portfoliomanager, PIMCO

Wir gehen davon aus, dass die Euro­päische Zentral­bank (EZB) bei ihrer Sitzung am Donnerstag den Zinssatz für die Einlagen­fazilität (DFR)…
Weiterlesen
Investment

von Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers

Allmählich verdient man mit länger laufenden Anleihen mehr als mit kürzer laufenden. Weil die Zins­struktur­kurven steiler geworden sind, bieten…
Weiterlesen
Investment
Der Plenum European Insurance Bond Fund hat das Fonds­vermögen von 200 Mio. Euro über­schritten. Der Fonds wurde im Jahr 2021 als OGAW-Fonds mit…
Weiterlesen
Investment

von Greg Wilensky und Jeremiah Buckley, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors

In früheren Markt­zyklen suchten Anleger aus verschie­denen Gründen immer wieder Zuflucht in der vermeint­lichen Sicher­heit von Cash. Diese Flucht in…
Weiterlesen
Investment

von Cyrill Staubli, Senior Portfolio Manager, Multi Asset Swisscanto LUX-Fonds

Aktuell mögen die Blicke der meisten Markt­teil­nehmenden fest auf den haussie­renden Gold­preis gerichtet sein. Doch im Schatten des gelben Metalls…
Weiterlesen
Investment
Die Experten der DWS erläutern ihre aktuellen Ein­schätzungen zu Konjunktur, Märkten und Anlage­klassen:Markt & MakroVincenzo Vedda, Global Chief…
Weiterlesen
Investment

von Cathy Hepworth, Head of Emerging Markets Debt bei PGIM´s Fixed Income Business

Trotz anhal­tender Markt­unsicher­heit haben Schwellen­länder­anleihen (EMD) seit Ende 2023 eine starke Out­per­formance erzielt. Da die Unsicher­heit…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!