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„Wir haben allein bis Ende April 2011 Auftragseingänge von 254 Mio. Euro erzielt“

Interview mit Rüdiger Schaaf, CEO, SIAG Schaaf Industrie AG

BOND MAGAZINE: Wie wichtig ist für Sie der Seezugang für die Lieferung von Offshore-Windenergieanlagen, und wie viele Ihrer Mitbewerber haben einen Seezugang?

Schaaf: Der Seezugang ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Man muss sich vor Augen führen, dass die sogenannten Tripods – das sind die Gründungsstrukturen von Windkraftanlagen, also der Teil, der quasi unter Wasser nicht sichtbar ist – rund 60 Meter hoch sind, rund 30 m Durchmesser haben und über 800 Tonnen wiegen. Diese Tripods und alle anderen Bauteile müssen transportiert werden. Das ist sehr teuer, wenn man nicht diese logistischen Vorteile hat wie wir. Wir nutzen unsere Werft in Emden aber nicht nur für die Verschiffung, sie ist gleichzeitig eine riesige Lagerfläche, die schnelle Verfügbarkeit der Anlagen garantiert, und schließlich produzieren wir auch direkt vor Ort. Wir haben dort 700 Mitarbeiter. Für den Offshore-Markt in der Nordsee, der derzeit am stärksten wächst, hat nur noch ein Wettbewerber in Bremerhaven eine ähnlich gute Ausgangslage – und noch viel wichtiger: Unser Wettbewerbsvorteil kann praktisch nicht mehr aufgeholt werden, weil derartige Seezugänge einfach kaum mehr verfügbar sind.

BOND MAGAZINE: Wie werden Türme hergestellt?

Schaaf: Onshore – und hier verfügen wir bereits über 15 Jahre Erfahrung – konzentrieren wir uns ganz auf die Produktion der Türme, plus Maschinen und Generatorträger. Offshore ist unser Spektrum noch breiter. Wir haben unsere Turmkompetenz übertragen und produzieren entsprechend auch Türme für Offshore, nur sind diese mit einem Durchmesser von bis zu 6 Metern oder bald 8 Metern noch größer (Onshore rund 4 Meter Durchmesser). Vor allem aber stellen wir auch Gründungsstrukturen und Umspannwerke her – basierend auf unserer langjährigen Stahlbaukompetenz und bestem Ingenieurs-Know-how.

BOND MAGAZINE: Weshalb haben Sie sich für die Emission einer Anleihe statt einer klassischen Wachstumsfinanzierung über Eigenkapital entschieden?

Schaaf: Wir sind ein Familienunternehmen und gleichzeitig ein internationaler Konzern mit zehn Standorten in sechs Ländern. Und wir wollen auch weiterhin ein Familienunternehmen bleiben. Gleichzeitig müssen wir einräumen, dass für die Windkraftbranche und auch uns das Jahr 2010 nicht einfach war. Wir waren ein Spätzykliker der Finanz- und Wirtschaftskrise. Wir hatten einen Umsatzrückgang von rund 20% und sind operativ ins Minus gerutscht – vor allem auch weil wir sehr antizyklisch investiert haben. Jetzt dagegen ist unser Geschäft wieder voll da. Wir haben allein bis Ende April 2011 Auftragseingänge von 254 Mio. Euro erzielt, die deutlich über dem Jahresumsatz 2010 liegen. Onshore ist wieder auf Kurs. Und Offshore ist heute und auf absehbare Zukunft der Wachstumsmarkt schlechthin. Dieses Wachstum, diese vollen Auftragsbücher und das dafür benötigte Working Capital müssen aber auch mit Finanzmitteln unterlegt werden. Dafür erschien uns eine qualitativ hochwertig ausgestaltete Mittelstandsanleihe genau der richtige Weg für uns, aber auch als attraktive Lösung für unsere Investoren.

BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie die Mittel aus der Anleiheemission verwenden?

Schaaf: Wir sprechen im Offshore-Markt nicht über Zukunftsmusik, wie das die Branche jahrelang tat. Die Aufträge sind da. Uns ist die Offshore-Großserienfertigung gelungen. Im ersten Schritt produzieren wir 40 Gründungsstrukturen. Wir haben unterschriebene Aufträge im Offshore für 182 Mio. Euro zu Ende April und wir haben über ein Volumen von rund 1,4 Mrd. Euro Angebote abgegeben, von denen wir allein in diesem Jahr rund 400 Mio. Euro generieren wollen. Für dieses Wachstum setzen wir die Mittel der Anleihe ein.

BOND MAGAZINE: Wie belastbar sind aus Ihrer Sicht die im Research veröffentlichten Zahlen?

Schaaf: Unser Markt ist recht transparent, sowohl offshore als auch onshore. Unsere Aufträge im Offshore geben uns eine gute Planbarkeit der Umsätze auf Sicht von zwei bis drei Jahren, während Onshore-Aufträge mit rund sechs Monaten deutlich schneller als Umsatz realisiert werden können. Dieser Mix gibt uns ein sehr sicheres Gefühl für die zukünftige Entwicklung. Mit dem Research können wir sehr gut leben.

Das Interview führte Christian Schiffmacher.

Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

UBM Development

29.09.-16.10.2025 (Umtausch), 20.10.-24.10.2025 (Zeichnung)

6,750%

ja

reconcept

30.09.-24.10.2025

7,750%

ja

Eleving Group

29.09.-15.10.2025 (Umtausch), 06.10.-17.10.2025 (Zeichnung)

mind. 9,50%

nein

DEAG Deutsche Entertainment

18.09.-08.10.2025 (Zeichnung), 18.09.-02.10.2025 (Umtausch)

7,00%-8,00%

nein

Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig

15.09.-14.10.2025 (Zeichnung), 15.09.-13.10.2025 (Umtausch)

9,875%

nein

solmotion holding

08.09.2025-05.09.2026

7,250%

nicht formal

reconcept EnergieDepot Deutschland

11.06.2025-10.06.2026

6,750%

nicht formal

Consilium Project Finance

30.04.2025-29.04.2026

7,000%

nicht formal

VOSS Beteiligung

14.03.2025-13.03.2026

7,000%

nicht formal

Bioenergiepark Küste

28.03.2025-27.03.2026

7,000%

nicht formal

reconcept CHF Green Energy Bond Canada

25.07.2025-24.07.2026

6,250%

nicht formal

Aream Infrastruktur Finance

19.08.2025-18.08.2026

7,250%

ja

octopus Group

Q4 2025

n.bek.

nein

FC Schalke 04

Q4 2025

n.bek.

nein

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Umtauschfrist: 29.09.-16.10.2025, Barzeichnungsfrist: 20.10.-24.10.2025

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