YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Augen auf bei grünen Anleihen!

Der Markt für grüne Anleihen boomt zwar, befindet sich aber noch in einer frühen Entwicklungsphase

Den Klimawandel aufhalten, umweltschonende Maßnahmen vorantreiben: Unter dieser Prämisse sind ‚grüne Anleihen‘ im Jahr 2007 erstmals angetreten, um vorrangig Projekte im Bereich des Klimaschutzes und der Klimaanpassung zu finanzieren. Das Emissionsvolumen ist seitdem Jahr um Jahr stetig gewachsen. 2018 kamen mit einem Volumen von 168 Milliarden Dollar bislang die meisten Neuemissionen auf den Markt.

„Mit grünen Anleihen allein wird der Wandel hin zu einer CO2-armen Weltwirtschaft nicht zu finanzieren sein. Green Bonds sind dennoch eine zentrale Finanzierungsform, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten“, sagt Ophélie Mortier, Head of Responsible Investments bei DPAM. „Auf dem Weg zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft werden bis 2030 etwa 93 Billionen Dollar benötigt. Eine immense Herausforderung, bedenkt man, dass der gesamte globale Anleihenmarkt derzeit etwa 90 Billionen Dollar umfasst. Mit den in 2018 begebenen Green Bonds wurden gerade einmal 0,18 Prozent des bis 2030 benötigten Finanzierungsbedarfs abgedeckt“.

Luft nach oben
Aufgrund der bislang noch relativ geringen Größe des Marktes ist das Entwicklungspotenzial in Bezug auf die Quantität und Qualität der Green Bonds und deren Emittenten beträchtlich. Der Markt befindet sich noch in der Initialphase, hat aber bereits deutlich an Breite und Tiefe zugelegt. Im jetzigen Stadium besteht allerdings noch das Risiko des ‚Greenwashing‘. „Nicht nur die zu finanzierenden Klimaprojekte müssen genau geprüft und laufend überwacht werden. Auch beim Blick auf die Emittenten gilt es kritisch zu bleiben und diese unter ESG-Gesichtspunkten zu analysieren. Nur weil ein Unternehmen oder ein Staat eine grüne Anleihe begibt, sagt das noch lange nichts über seine eigene ESG-Güte aus. Bei der Auswahl von Green Bonds müssen Portfoliomanager deshalb sehr auf Qualität achten und selektiv vorgehen“, sagt Ophélie Mortier.

Als Beispiel nennt die ESG-Expertin China. Das Land ist weltweit einer der größten Emittenten von grünen Anleihen zur Finanzierung qualitativer Klimaprojekte. Allerdings kommt das Investment für DPAM nicht in Frage, da China im Sinne des hauseigenen ESG-Bewertungssystems ein autoritär geführter, nicht-freier Staat ist und damit kein nachhaltiger Emittent hinsichtlich sozialer Mindeststandards und guter Staatsführung.

Challengers versus Enablers
Beim Management eines auf niedrigen Kohlenstoffausstoß abzielenden Anleihenportfolios sollte das Anlageuniversum möglichst breit gefasst werden und neben Green Bonds auch in Unternehmensanleihen investiert werden. Und zwar in solche von sogenannten ‚Climate Challengers‘ und ‚Climate Enablers‘. Climate Challengers sind Unternehmen, die vom Klimawandel bzw. dem Druck zur Anpassung besonders betroffen sind, wie zum Beispiel Öl- und Gasfirmen oder Versorger, aber gleichzeitig gute Fortschritte bei der Verbesserung ihrer CO2-Bilanzen machen.

Demgegenüber eignen sich Anleihen von Climate Enablers, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen direkten, aktiven Beitrag zur Klimaanpassung leisten, wie zum Beispiel Recyclingunternehmen oder Windturbinenhersteller, ebenso zur Ergänzung eines Green Bond-Portfolios.

„Die Option, auf Anleihen von Climate Challengers und Climate Enablers zurückzugreifen, kann für das Management eines grünen Anleihe-Portfolios sehr hilfreich sein. Sie sind gute Alternativen, wenn Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Green Bond-Emittenten bestehen und daran, ob die finanzierten Klimaprojekte tatsächlich zielführend sind im Hinblick auf den Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft“, sagt Ophélie Mortier.

https://www.green-bonds.com/
(Foto: Ophélie Mortier © Degroof Petercam Asset Management)


Investment
Zum Ende der Woche geben die Markt­experten von Federated Hermes Kommen­tare auf das aktuelle Geschehen an den wichtigsten Finanz­märkten. In dieser…
Weiterlesen
Investment
Ron Temple, Chief Market Strategist bei Lazard, beo­bachtet derzeit die Produzenten­preise der USA mit beson­derer Aufmerk­samkeit. Er warnt, dass der…
Weiterlesen
Investment

von Giancarlo Perasso, Lead Economist Africa and Former Soviet Union bei PGIM Fixed Income

Da die globalen Zentral­banken ihre Engage­ments in US-Vermögens­werten diversi­fizieren, wirft die steigende Allokation in Gold Fragen hinsichtlich…
Weiterlesen
Investment
Die USA haben in den letzten Jahren eine Blütezeit erlebt – und sich trotz­dem zuletzt von den Grund­pfeilern dieses Erfolges entfernt, um eine neue…
Weiterlesen
Investment
„Für die Finanz­märkte ist eine Zins­senkung der Fed im Sep­tember praktisch beschlos­sene Sache“, sagt Benoit Anne, Benoit Anne, Anleihe­experte bei…
Weiterlesen
Investment

von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG

Nach den ersten 100 Tagen von Friedrich Merz als Bundes­kanzler zieht die Öffent­lichkeit eine sehr durch­wachsene Bilanz. Seine Beliebt­heits­werte…
Weiterlesen
Investment

von Gareth Colesmith, Head of Global Rates and Macro Research bei Insight Investment

Mit der Veröffent­lichung der jüngsten US-Zoll­ankün­digungen beginnt sich ein klareres Bild von den Konturen des künftigen US-Handels­regimes…
Weiterlesen
Investment

von Bertrand Cliquet, Portfoliomanager der Strategien Lazard Global Listed Infrastructure und Global Equity Franchise

In einer Welt voller geo­politischer Unwäg­barkeiten und makro­ökonomischer Volatilität setzt Lazard Asset Management konsequent auf Vorherseh­barkeit…
Weiterlesen
Investment

von Mitch Reznick, Group Head of Fixed Income bei Federated Hermes Limited

Viel war los in den letzten Wochen. Europa und die USA haben ein Handels­abkommen geschlossen und damit eine potenziell chaotische Situation…
Weiterlesen
Investment
Der Vertrauens­verlust in US-Staats­anleihen hat spürbar zugenommen – befeuert durch dauerhaft hohe Haushalts­defizite, eine fehlende fiskalische…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!