YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Chinas schwieriger Balanceakt - Abwertung wird Fed-Zinserhöhung im September nicht verhindern

Von Karsten Junius, Chief Economist, Bank J. Safra Sarasin AG

Die chinesische Zentralbank wird sich auch die Erfahrungen ihrer Schweizer Kollegen angeschaut haben bevor sie das Wechselkursregime etwas liberalisiert hat. Gibt eine Zentralbank einmal die Kontrolle über den Wechselkurs auf, dann lassen sich die Marktbewegungen nur sehr schlecht steuern. Es muss daher mit weiteren kleinen Abwertungsschritten beim Renminbi gerechnet werden. Eine stärkerer Kursrückgang oder ein Währungskrieg liegt dagegen nicht im Interesse Chinas.

Feste Wechselkurssysteme haben wichtige Vorteile: Sie sind transparent, berechenbar und natürlich stabil. Zentralbanken geben diese Systeme daher nur auf, wenn sie der Einschätzung sind, dass (1) eine Kursanpassung ökonomisch geboten ist und (2) diese nicht zu neuen Instabilitäten führt. Die chinesische Zentralbank war sich des Abwertungsdrucks auf den Renminbi folglich bewusst, wird aber davon ausgegangen sein, dass dieser auch auf einige Prozentpunkte begrenzt ist. Abwertungsdruck auf den Wechselkurs ließ sich aus mehreren Faktoren ablesen. Zum einen stieg der handelsgewichtete Wechselkurs aufgrund der US-Dollar Anbindung in den vorausgegangenen 12 Monaten um über 10%, obwohl sich die Wirtschaft zunehmend abschwächte. Zum anderen waren beim täglichen Wechselkursfixing und der steigenden Kreditvergabe Anzeichen für eine Kapitalflucht zu erkennen. Des Weiteren hatte auch der IWF die chinesische Währung als nicht mehr unterbewertet bezeichnet und zu einer höheren Flexibilität aufgefordert. Diese sei auch nötig, wenn China den Renminbi als Reservewährung etablieren möchte. Und genau dieser Punkt spricht gegen eine starke Abwertung in den nächsten Monaten. Während der Finanzkrise hat sich China eine starke Glaubwürdigkeit dadurch aufgebaut, dass es den Wechselkurs nicht wie die meisten anderen Schwellenländerwährungen abgewertet hat. Der Renminbi blieb stabil – die Glaubwürdigkeit der Zentralbank hoch, eine berechenbare Währungspolitik zu verfolgen. Wozu sollte sie diese Glaubwürdigkeit nun aufgeben? Am wahrscheinlichsten ist daher, dass sie soweit am Markt interveniert, dass der Renminbi nicht mehr als rund 5% zusätzlich abwertet. Eine Abwertung in diesem Rahmen würde auch die Fed noch nicht von einer Zinserhöhung im September abhalten und sollte die Angst vor einem internationalen Währungskrieg begrenzen. Es bliebe eine eigenständigere und aktivere chinesische Zentralbank sowie ein Ende der Umorientierung vom export- zum konsumgetriebenen Wachstumsmodell. Um Reservewährung zu werden, wird die chinesische Zentralbank in den nächsten Jahren weitere Schritte gehen. Vor allem muss sie ausländischen Anlegern auch Reserve anbieten, die diese halten können. In der Regel sind das Staatsanleihen, die ausgegeben werden, um Haushaltsdefizite zu finanzieren. Logisch wäre es folglich, dass der nächste Konjunkturimpuls aus dieser Richtung resultiert.


http://www.fixed-income.org
--------------------------------------------------
BONDBOOK Restrukturierung von Anleihen
Auf 104 Seiten werden detailliert alle wichtigen Hintergründe rund um die Restrukturierung von Anleihen für Unternehmen und Anleihegläubiger erläutert.
Die Ausgabe kann zum Preis von 29,00 Euro (inkl. USt. und Versand) beim Verlag oder im Buchhandel (ISBN 978-3-9813331-2-1) bestellt werden.
http://www.restrukturierung-von-anleihen.com
--------------------------------------------------

Investment
Der Juli war geprägt von zahlreichen Verein­barungen zwischen den USA und ihren Handels­partnern, da das Ende der Zollpause näher rückte. Diese…
Weiterlesen
Investment

von Guy Barnard, Co-Head of Global Property Equities, Janus Henderson Investors

Europäische börsen­notierte Immobilien verzeichneten im ersten Halbjahr 2025 einen erheb­lichen Zuwachs von fast 10%. Interessant: Der Sektor…
Weiterlesen
Investment

Chinas Suche nach einem neuen Wachstumsmodell / Meinungen unserer CIOs von AXA Investment Managers

Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers: Der CDS-HandelCredit Default Swaps (CDS) sind derivative Instru­mente, die es Anlegern…
Weiterlesen
Investment

von André Figueira de Sousa und Lowie Debou, DPAM

Vergangene Woche kündigte US-Präsident Trump „gegenseitige“ Zölle für Länder an, die noch keine Handels­abkommen mit den USA abge­schlossen haben.…
Weiterlesen
Investment

von Amanda Stitt, Portfoliospezialistin bei T. Rowe Price

Hochrangige Staats­anleihen gelten tradi­tionell als Ballast für Port­folios, da sie stabile Erträge liefern, Volatilität dämpfen und durch ihre…
Weiterlesen
Investment
Die Frage nach der künftigen Volatilität von US-Staats­anleihen im Zuge der amerika­nischen Wirtschafts- und Fiskal­politik bean­sprucht momentan viel…
Weiterlesen
Investment
Die Wachs­tums­aus­sichten für den Euroraum bleiben schwach. Politische Unsicher­heiten – insbeson­dere im Zusammen­hang mit US-Zöllen – könnten das…
Weiterlesen
Investment

von Dr. Nils Rode, Chief Investment Officer bei Schroders Capital

Private Markets boten in der Vergangen­heit einen gewissen Schutz vor der Volatilität der öffent­lichen Märkte und florierten oft in einem Umfeld der…
Weiterlesen
Investment

von Cathy Hepworth, Head of Emerging Markets Debt bei PGIM Fixed Income

In den letzten fünf Jahren hat EMD eine Reihe globaler Schocks überstanden: die Covid-Pandemie, den Krieg in der Ukraine, die Neukali­brierung…
Weiterlesen
Investment

von Daniel Siluk, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors

Die Renditen japanischer Staats­anleihen sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen: Die Rendite 10-jähriger Anleihen hat sich von 0,80% im September…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!