Private Markets boten in der Vergangenheit einen gewissen Schutz vor der Volatilität der öffentlichen Märkte und florierten oft in einem Umfeld der Unsicherheit. Dies haben wir bereits in unserer Studie zur Wertentwicklung von Private Equity in Krisenzeiten in den letzten 25 Jahren gezeigt.
Im Bereich Private Equity sehen wir einen Fokus auf transformatives Wachstum, lokale Unternehmen und multipolare Innovation – d. h. Innovationen, die an mehreren Standorten auf der ganzen Welt stattfinden und sich oft gegenseitig ergänzen – als eine Möglichkeit, Unsicherheiten zu bewältigen. Doch es gibt weitere Segmente innerhalb der Private Markets, die sich Anleger unter dem Gesichtspunkt der Diversifizierung näher anschauen sollten.
Private Debt und Kreditalternativen: Spezialisierte Strategien bieten attraktive Renditen
Die soliden, „wie immer langweiligen“ und vergleichsweise hohen Erträge aus Infrastructure Debt erscheinen im heutigen unsicheren Umfeld besonders vielversprechend. Obwohl die Nachfrage in den USA nachgelassen hat, ist sie in anderen Ländern nach wie vor robust, was die Rolle der Strategie als wertvoller Portfoliodiversifikator unterstreicht.
Specialty Finance und Asset-Based Lending sind in der Regel von Natur aus diversifiziert und umfassen Pools aus zahlreichen Krediten, Leasingverträgen, Kontrakten oder Forderungen. Dies schafft neben unterschiedlichen Risikoprämien und Fundamentaldaten eine weitere Dimension der Diversifizierung. In diesem Bereich sind aufgrund der besonderen Anforderungen an das Underwriting, die Strukturierung und die Positionierung in einem Markt mit großen, regulierten Zahlern Ineffizienzen am ehesten zu erwarten.
Da die Volatilität liquider Märkte Chancen in angrenzenden Private Markets für Real Estate Debt und Infrastructure Debt mit sich bringt, offenbaren Specialty Finance und Asset-Based Finance zusätzliche Erträge und Risikostreuung, indem sie sich auf verschiedene Anlagesektoren und ein breiteres Spektrum von Kreditnehmern konzentrieren.
Energiewende im Infrastrukturbereich: Erneuerbare Energien profitieren von Dekarbonisierung und Energiesicherheit
Der weltweite Vorstoß zur Dekarbonisierung, gepaart mit Bedenken hinsichtlich der Energiesicherheit, die durch den anhaltenden Konflikt in der Ukraine und die verschärften Spannungen im Nahen Osten noch verstärkt werden, kommt dem Ausbau erneuerbarer Energien weiterhin zugute. Die anhaltende Besorgnis über die Lebenshaltungskosten in einer Reihe von Volkswirtschaften rückt auch die Frage der Bezahlbarkeit von Energie in den Vordergrund. In vielen Regionen der Welt sind erneuerbare Energien die kostengünstigste Option für die neue Stromerzeugung.
Angesichts des Widerstandes gegen die Investitionen in die Infrastruktur erneuerbarer Energien in den USA (mehr dazu weiter unten) sehen wir derzeit die attraktivsten Chancen in Asien und Europa, wo die Staaten ihr Engagement für erneuerbare Energien weiter verstärken.
Derzeit machen erneuerbare Energien in Europa ein Volumen von rund 600 Milliarden Euro und fast die Hälfte der Infrastrukturtransaktionen aus. Bis Anfang der 2030er Jahre wird sich dieser Betrag voraussichtlich auf 1,3 Billionen Euro mehr als verdoppeln, sodass erneuerbare Energien und die Infrastruktur für die Energiewende möglicherweise den Großteil der investierbaren Vermögenswerte in diesem Sektor ausmachen werden.
Darüber hinaus werden Technologien im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien wie Wasserstoff, Wärmepumpen, Batterien und das Aufladen von Elektrofahrzeugen eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung schwer zu reduzierender Sektoren wie Verkehr, Heizung und Schwerindustrie spielen. In der Zwischenzeit tragen die Fortschritte bei der KI aufgrund des gestiegenen Stromverbrauchs und der wachsenden Zahl von Rechenzentren weiter zu einer steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien bei.
In den USA wird nach der Verabschiedung neuer Steuer- und Haushaltsgesetze die staatliche Steuergutschriftenförderung für erneuerbare Energien in einem viel schnelleren Zeitrahmen auslaufen.
In sehr naher Zukunft könnte dies zu einem Ansturm auf neue Anlagen führen, um noch vor dem Auslaufen der Steuergutschriften mit dem Bau begonnen zu haben. Danach rechnen wir mit einer Verlangsamung, aber nicht mit einem Stillstand des Ausbaus neuer Wind- und Solaranlagen. Es wird erwartet, dass die inhärente Kostenwettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien und die robuste Nachfrage nach neuen Erzeugungskapazitäten den weiteren Ausbau der Infrastruktur, einschließlich erneuerbarer Energien, unterstützen werden.
Insgesamt sind wir nach wie vor davon überzeugt, dass der Portfolioaufbau für erneuerbare Energien von einer geografischen Diversifizierung profitiert, mit einer Übergewichtung von Betriebs- oder Bauanlagen, die eine hohe Cashflow-Transparenz und verbesserte Renditen bieten.
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