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Der Aufbau einer grünen Renditekurve durch Bundesanleihen sendet wichtige Signale für den gesamten Sektor

von Jeroen van Herwaarden, Fondsmanager Triodos Euro Bond Impact Fund, Triodos IM

Es ist kein Zufall, dass Deutschland mit der Emission einer grünen Staatsanleihe das Segment der Impact Bonds in Europa gerade jetzt stärkt. Aufgrund der COVID-19-Krise haben Regierungen einen hohen Kreditbedarf. Dieses Geld wird zur Finanzierung der enormen Konjunkturprogramme verwendet, die die Regierungen zur Unterstützung von Unternehmen und Sektoren angekündigt haben. Durch die Ausgabe grüner oder sozialer Anleihen signalisieren Regierungen zudem deutlich das Engagement ihres Landes für eine grünere und integrativere Wirtschaft. Gegenwärtig fließt ein Großteil der Schulden aus Konjunkturprogrammen in eine auf fossile Brennstoffe basierende Industrie. Nur ein Bruchteil des Geldes wird für kohlenstoffarme Aktivitäten einschließlich erneuerbarer Energien ausgegeben.

Zudem wird der European Green Deal die Zahl der grünen Projekte, die finanziert werden müssen, erhöhen. Dieser ehrgeizige Deal beinhaltet das Ziel, bis 2050 Netto-Null-Emissionen von Treibhausgasen zu erreichen. Auch die Nachfrage der Investoren steigt rasant. Laut der „Climate Bonds Initiative“ haben sich Anleger mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 45 Billionen US-Dollar öffentlich zu Klima- und verantwortungsbewussten Investitionen verpflichtet. Nach dem vielversprechenden Auftakt mit der Grünen Bundesanleihe im September wird sich Deutschland voraussichtlich als permanenter Emittent am grünen Anleihemarkt etablieren. Bereits für das vierte Quartal 2020 ist eine weitere Emission einer Grüne Bundesobligation mit fünfjähriger Laufzeit vorgesehen.

Als Impact Investor sehen wir die Grüne Bundesanleihe aus mehreren Gründen positiv. Damit nehmen grüne Projekte auf der nationalen Agenda einen höheren Stellenwert ein, was das Engagement des deutschen Staates bestätigt, seine ehrgeizigen und herausfordernden Klimaziele bis 2050 zu erreichen. Bemerkenswert ist auch, dass für die Verwendung von Erlösen aus grünen Anleihen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturlandschaft und biologische Vielfalt genannt werden - bisher relativ ungewöhnliche Schwerpunkte. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass Deutschland auf dem Euro-Anleihemarkt eine entscheidende Rolle spielt. Damit sendet der Aufbau einer grünen Renditekurve im Euroraum positive Signale und bringt mehr Größe und Transparenz in den grünen Anleihemarkt. Der deutsche Staat ist sich zudem bewusst, dass Investoren eine Berichterstattung über die Auswirkungen wünschen, sobald Daten über die Auswirkungen verfügbar sind.

Einziger Wehmutstropfen: Obwohl wir verstehen, dass grüne Ausgaben durch das Haushaltsgesetz des vergangenen Jahres beschlossen werden, hätten wir es vorgezogen, neuere Ausgaben durch die grünen Anleihen zu finanzieren, anstatt nur bereits beschlossene Ausgaben einzubeziehen. Nicht vergessen werden darf zudem, dass das derzeitige und geplante Angebot von grünen Staatsanleihen längst noch nicht ausreicht, um eine zukunftssichere Wirtschaft zu finanzieren. So erfordert beispielsweise die Erreichung der derzeitigen Klima- und Energieziele der Europäischen Union bis 2030 zusätzliche Investitionen in Höhe von 260 Milliarden Euro pro Jahr. Dem steht eine Gesamtsumme der ausstehenden grünen und sozialen Staatsanleihen der EU von aktuell gerade einmal 60 Milliarden EUR gegenüber.

Da Europa die Führung auf dem Weg zu einer grüneren und integrativeren Wirtschaft übernimmt, ist es an der Zeit, dass die Regierungen Verantwortung übernehmen und größere Teile ihres Budgets für grüne und soziale Projekte verwenden. Wir glauben, dass Deutschland hier mit gutem Beispiel vorangeht. Impact Bonds, bei denen die Verwendung der Erlöse klar spezifiziert und ausgewiesen ist, werden eine entscheidende Rolle spielen, um die Finanzierung dieser Projekte zu sichern. Ausgewiesene grüne und soziale Anleihen finanzieren Projekte, die z.B. die Anpassung an den Klimawandel und dessen Eindämmung, den Schutz der biologischen Vielfalt und einen sauberen Verkehr ermöglichen.

Über Triodos Investment Management
Triodos Investment Management (Triodos IM) hat zum Ziel ein breites Spektrum von Investoren – die ihr Geld für langfristige, positive Veränderungen einsetzen möchten – 
mit innovativen, nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen zu vereinen. Damit dienen wir als Katalysator in Sektoren, die für den Übergang zu einer gerechteren, nachhaltigeren und humaneren Welt von zentraler Bedeutung sind.

In den vergangenen 25 Jahren, in denen wir in Sektoren wie Energie und Klimaschutz, den sozial verantwortlichen Finanzsektor sowie nachhaltige Lebensmittel und Landwirtschaft investiert haben, haben wir uns ein fundiertes Wissen aufgebaut. Außerdem investieren wir auch in börsennotierte Unternehmen, die einen wesentlichen Beitrag zum Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft leisten. Unser verwaltetes Vermögen beträgt 4,9 Mrd. Euro (Stand 31.12.2019). Triodos Investment Management ist ein weltweit aktiver Impact Investor und eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Triodos Bank NV.

Über Impact Investing:
Impact Investing bringt das Konzept ESG (Environmental, Social and Governance) auf die nächste Stufe, indem es Investitionen ausfindig macht, die eine messbare positive Wirkung und gleichzeitig einen finanziellen Ertrag erzielen. Das Global Impact Investing Network (GIIN) definiert Impact-Investitionen als "Investitionen, die mit der Absicht getätigt werden, neben einer finanziellen Rendite auch positive, messbare soziale und ökologische Auswirkungen zu erzielen". Bei Impact Investing ist die externe positive Wirkung des Unternehmens oder Projekts das Schlüsselelement und nicht nur die Sicherstellung, dass interne Prozesse ethisch und verantwortungsbewusst durchgeführt werden.

www.green-bonds.com
Foto: Jeroen van Herwaarden © Triodos IM


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