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Euro-Franken-Untergrenze wird halten - die Interventionsdrohung der Nationalbank ist glaubwürdig

von Jan Amrit Poser, Chefökonom bei der Bank Sarasin & Cie AG

Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine Untergrenze für den EUR-CHF-Wechselkurs festgelegt hat, sind Diskussionen entbrannt, ob sie ihr Versprechen halten kann.

Interventionen im Devisenmarkt sind angesichts der Dramatik der Situation richtig und glaubwürdig. Die Überbewertung des Frankens von circa 35 Prozent belastet die Schweizer Wirtschaft enorm. Wenn die Nationalbank in ihrer am 15. September veröffentlichten geldpolitischen Lagebeurteilung warnt, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2011 «zum Stillstand kommt», ist das in der Ökonomensprache eine Rezessionswarnung. Diese Sorge ist begründet, weil die Schweizer Exporte von zwei Seiten unter Druck gesetzt werden: von der weltweiten Wachstumsabschwächung und der Wechselkursentwicklung. Es kommt hinzu, dass die Wechselkursschwankungen einige in der Schweiz beheimatete Unternehmen über eine Umsiedlung ins Ausland nachdenken lässt. Es musste etwas getan werden.

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Viele Kommentatoren befürchten, die Schweiz könne den Wechselkurs angesichts des täglichen Devisenmarktumsatzes von 4.000 Milliarden US-Dollar nicht verteidigen. Dieser Vergleich ist jedoch irreführend. Es kommt nicht darauf an, wie häufig gehandelt wird, sondern ob dafür Kapital eingesetzt wird. Tatsächlich ist eine Zentralbank immer im Vorteil, wenn sie gegen die Stärke der eigenen Währung interveniert. Sie kann unlimitiert Geld drucken; den Spekulanten geht irgendwann das Kapital aus. Hinzu kommt, dass sie fundamental auf der richtigen Seite steht. Der Franken ist deutlich überbewertet; die aufgekauften Euro werden über die Jahre im Wert steigen.

Jede Geldmengenvermehrung schürt Ängste vor einer Inflation. Solange jedoch Rezessionssorgen und Schuldenkrisen anhalten, wird der Franken stark bleiben und daher weiteren Deflationsdruck schüren. Doch selbst wenn der nächste Aufschwung einsetzt, besteht kein Grund für Inflationssorgen. Die SNB hat in den letzten 24 Monaten bewiesen, dass sie der Geldmengenausweitung durch eigene Schuldverschreibungen (SNB-Bills) entgegen wirken kann. Zusätzliche Glaubwürdigkeit schöpft sie dadurch, dass sie auf ihren Euro-Anlagen einen höheren Zins erzielt, als sie in der Schweiz zahlen muss, um die Liquidität abzuschöpfenGegebenenfalls könnte sie die Mindestreservesätze der Banken anheben und damit die Geldmenge reduzieren. Inflationsängste sind maßlos übertrieben.

Wenn die SNB die Untergrenze verteidigen will, muss sie allerdings das Risiko in Kauf nehmen, sehr viele Euros kaufen zu müssen. Wenn sich die Eurokrise weiter zuspitzt, ist damit zu rechnen, dass verunsicherte Privatanleger aus dem Euroraum bereit sind, zu jedem Preis Franken zu kaufen. Das SNB-Kapital würde dann im Verhältnis zur Bilanzsumme weiter schrumpfen. Auch wenn die Nationalbank nicht insolvent werden kann, kratzt ein geringes Eigenkapital doch am Vertrauen. Die Bank Sarasin geht davon aus, dass sich das SNB-Direktorium den Rückhalt des Schweizer Bundesrates für eine Aufstockung des Kapitals gesichert hat. Die geschlossene Haltung der politischen Behörden ist daher ein zentraler Erfolgsfaktor für die Interventionen.

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