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Fidelity Fixed Income Monatsbericht Oktober 2017: Bei Schwellenländeranleihen trennt sich die Spreu vom Weizen

Andrea Iannelli, Fixed Income Investment Director bei Fidelity International, erläutert, warum ausgewählte Schwellenländeranleihen weiterhin gute Anlagechancen bieten und welche Bereiche Anleger mit Vorsicht genießen sollten.

Der zuletzt wieder restriktivere Kurs der Zentralbanken in Industrieländern hinterlässt kaum Spuren bei Anleihen aus Schwellenländern (EM). Sie zeigen sich bislang unbeeindruckt von den Schwankungen bei Staatsanleihen entwickelter Länder. Ihre ansehnliche Wertentwicklung in diesem Jahr und nach wie vor attraktiven Renditen locken Anleger an. Auch in den Kapitalströmen schlägt sich die gute Stimmung nieder: In 35 der letzten 36 Wochen floss Kapital in EM-Anleihen. Hinzu kommt das ungebrochen starke Weltwirtschaftswachstum, das den Schwellenländern zusätzlich Auftrieb gibt. Allerdings trennt sich bei Schwellenländeranleihen die Spreu vom Weizen.

Positiver Blick auf EM-Lokalwährungsanleihen und Inflation Linker

Schwellenländeranleihen in Lokalwährung schätzen wir aktuell positiv ein. Gründe dafür sind hohe Realrenditen, sinkende Inflation und die lockere Geldpolitik der lokalen Zentralbanken. Wir bevorzugen Länder mit renditestarken Lokalwährungsanleihen, steilen Renditekurven mit ausgeprägter Zinsdifferenz (Carry) sowie stabilen Währungen. Peru und Ungarn sind zwei Märkte, auf die all das zutrifft. Inflationsgeschützte Anleihen werden gegenwärtig immer attraktiver. Nach wie vor sprechen die Realrenditen für Durationspositionen in Schwellenländern. Zugleich sind die Breakeven-Inflationsraten im letzten Jahr erheblich gesunken. Sie geben an, ab welcher Inflationshöhe sich der Kauf inflationsgeschützter gegenüber konventionellen Anleihen lohnt. Neben dem schwächeren Preisauftrieb hatten daran auch die erstarkten EM-Währungen Anteil. Inzwischen aber trifft die Fed die nötigen Vorbereitungen, um Dollar-Liquidität vom Markt abzuschöpfen. Damit wären die Weichen für einen Wiederanstieg des Greenback gegenüber Schwellenländerwährungen gestellt. Schwächere Devisen und der in einigen EM-Volkswirtschaften weitgehend aufgeholte Rückstau am Arbeitsmarkt könnten den Inflationsdruck anheizen und die Breakeven-Inflationsraten stützen. Reale und weniger nominale Durationspositionen könnten daher in den nächsten Monaten und Quartalen für ein besseres Risiko-Rendite-Profil sorgen. Vorsicht bei Schwellenländeranleihen in Hartwährung Zurückhaltend bleiben wir bei Schwellenländeranleihen in Hartwährung. Währungen mit Bezug zum globalen Rohstoffzyklus oder zum Konjunkturzyklus in Asien gewichten wir weiterhin unter. Beispiele sind der kolumbianische und chilenische Peso bzw. der südkoreanische Won und der neue Taiwan-Dollar. Attraktiv bleibt ein Engagement in Währungen, bei denen der Gewinn aus der Zinsdifferenz für Währungsschwankungen entschädigt. Dies gilt für den nigerianischen Naira und den argentinischen Peso. Bei Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern ist der Trend zu engeren Risikoaufschlägen (Spreads) ungebrochen, getragen von stetigen Kapitalströmen in diese Anlageklasse. Hohe Bewertungen mahnen jedoch zur Vorsicht: besonders bei Staatsanleihen, deren Spreads eng erscheinen. Unternehmensanleihen aus Schwellenländern haben dagegen immer noch Aufwärtspotenzial dank ihres hohen Carry und weil sie weniger stark schwanken. Der Beitrag ist dem Fixed Income Monthly von Fidelity International entnommen, das Einblick in die mittelfristigen Einschätzungen des Fixed Income Teams gibt. www.fixed-income.org  (Foto: Andrea Iannelli © Fidelity)

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