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Green Bonds zum Schnäppchenpreis

von Samuel Manser, Manager des Swisscanto (LU) Bond Fund Sustainable Global Credit

Das Green-Bond-Angebot bei Unter­nehmen­sanleihen hat sich in den vergan­genen Jahren von einem Nischen­segment zu einem bedeu­tenden und liquiden Markt entwickelt, welcher mittlerweile über 5% des aus­ste­henden Volumens an globalen Invest­ment-Grade-Unter­nehmens­an­leihen ausmacht. Im Zuge dieses Wachstums haben sich die Renditenachteile gegenüber gewöhnlichen Anleihen deutlich verringert. Aus unseren Berechnungen geht nun gar hervor: Green Bonds sind so günstig wie nie zuvor. Das macht sie zu einer interessanten Beimischung in einem Portfolio nachhaltiger Unter­nehmens­an­leihen. In Segmenten, in denen das Angebot an Green Bonds knapp ist, bleiben allerdings Renditenachteile bestehen.

Mit Green Bonds werden Projekte finanziert, die sich positiv auf die Umwelt auswirken. Zudem profitieren Investorinnen und Investoren von einem dedizierten Reporting sowie einer externen Zertifizierung oder Zweitmeinung. Das kann zu einem Renditeunterschied zwischen einem gewöhnlichen und einem Green Bond führen, der als ‚Greenium‘ bezeichnet wird. Dieses Greenium kann leicht bestimmt werden, falls eine grüne Zwillingsanleihe vorliegt, wie beispielswiese bei der deutschen Bundesanleihe. Dieser Fall ist aber die Ausnahme, denn grüne Unternehmensanleihen unterscheiden sich unter anderem in Laufzeit, Coupon, Währung, Liquidität von normalen Anleihen. Dies erschwert die Messung des Greeniums.

Das Greenium wird durch Angebot und Nachfrage nach Green Bonds bestimmt. Das Angebot hat sich in den vergangenen Jahren stark vergrößert. Der Anteil von Green Bonds hat sich seit Juli 2020 mit aktuell über 5% am globalen Investment-Grade-Unternehmensanleihen-Markt mehr als verdoppelt. Das steigende Angebot an Green Bonds führt zu einem sinkenden Greenium. Nachdem das durchschnittliche Greenium zu Beginn des Messzeitraums der vergangenen vier Jahre deutlich negativ war, hat es sich seither verringert. Aktuell beträgt es im Schnitt nur noch etwa 4 Basispunkte (Bps), ist aber statistisch signifikant von Null verschieden. Den nachhaltigen Mehrwert, welchen Green Bonds bieten, bekommen Investorinnen und Investoren quasi zum Nulltarif.

Unser Ansatz erlaubt uns auch, das Greenium für einzelne Segmente zu messen. Auch hier stellen wir fest: Je knapper das Angebot an Green Bonds, desto höher das Greenium - und umgekehrt. Das Greenium für EUR Unternehmensanleihen ist Null, und mittlerweile beträgt deren Anteil 15%. Für USD Unternehmensanleihen beträgt es statistisch signifikante 5 Bps (im Schnitt). Der Anteil an Green Bonds in USD macht nur 2% aus, und das Wachstum ist im letzten Jahr abgeflacht. Für die knappen USD Green Bonds müssen Investoren also einen höheren Renditenachteil in Kauf nehmen.

Auch zwischen den Sektoren bei EUR Corporate Bonds gibt es Unterschiede. Sektoren wie Technologie, Energie und Konsumgüter weisen deutliche Greeniums auf. Diese Sektoren haben auch den geringsten Anteil an Green Bonds. In solchen Sektoren sowie beim USD Green Bonds-Markt kann es ein Anreiz für Emittenten sein, mit Green Bonds von tieferen Finanzierungskosten zu profitieren. Dagegen weisen Sektoren wie Industrie, Immobilien und Autohersteller im Durchschnitt kein statistisch signifikantes Greenium mehr auf. Diese Sektoren haben einen hohen Anteil an Green Bonds. Nimmt der Anteil an Green Bonds zu, tendiert auch das Greenium gegen Null.

www.green-bonds.com – Die Green Bond-Plattform.
Foto: Samuel Manser © Swisscanto


 

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