YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Internationale Rentenmärkte: Unkonventionell wird konventionell

Degroof Petercam AM schätzt die Aussichten für die internationalen Anleihemärkte stabil ein, mit interessanten Festzinsanlagen in allen Bereichen

Der „America First“-Ansatz breitet sich weltweit aus. Dies verschiebt das Risikogleichgewicht eindeutig in Richtung einer rückläufigen Handels- und Investitionstätigkeit. Daten des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank belegen, dass die Im- und Exporte in Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts bereits seit 2010 stocken. Die gerade stattfindende technologische Revolution, die noch nicht auf breiter Front für einen Produktivitätsschub sorgt, erfordert jedoch eine verbesserte Zusammenarbeit und Vertrauen unter den Wachstumsmotoren der Weltwirtschaft China, USA und Europa.

„Aber gerade dort tauchen viele Fragezeichen auf“, verweist Peter De Coensel, CIO Fixed Income bei Degroof Petercam Asset Management (DPAM). „Populistische Politiker gewinnen immer häufiger Wahlen. Die Wahlergebnisse der vergangenen drei Jahre bestätigen rund um den Globus das Potenzial jener politischen Strategien, die moralische Grenzen suchen und austesten. Eine längerfristige Abwärtsanpassung des globalen Wachstumspotenzials ist an den Finanzmärkten jedoch nicht flächendeckend eingepreist.“

„Anleihen werden deshalb allerdings nicht auf die Handelsniveaus von vor 20 Jahren zurückgesetzt“, so der Rentenexperte. Vielmehr erwartet er weltweit stabile Anleihemärkte, mit interessanten Festzinsanlagen in allen Bereichen. Unterstützung dafür komme von der Zinsfront. Die Entscheidung der US-Notenbank vom Januar, in ihrem Zinszyklus eine längere Pause einzulegen, drückte im ersten Quartal 2019 die aktuelle und erwartete Volatilität an den Zins- und Kreditmärkten. Daran sollte sich vorerst wenig ändern. Und in Europa werden in den kommenden sechs Monaten die Beratungen über zinsfreie Bankkredite und die Möglichkeit einer Staffelung von Einlagesätzen auf der Tagesordnung der EZB stehen, um das anfällige EU-Bankensystem zu stützen.

„Zwar deuten die Terminpreise bei den Zinssätzen auf eine schwache Aufwärtsnormalisierung der langfristigen Renditen. Andererseits könnten Abwärtsüberraschungen bei der Inflation der positiven Dynamik, die die weltweiten Anleihenmärkte seit Anfang des vierten Quartals 2018 beflügelt, noch mehr Schub verleihen“, sagt Peter De Coensel.

Entflechtung zwischen Finanzplätzen
Nicht nur beim Handel, auch an den Finanzplätzen ist eine abnehmende Interdependenz zu beobachten. Kann die Deglobalisierung somit auch die Kapitalströme treffen? Darauf deutet nach Ansicht des Renten-Chefs bei DPAM tatsächlich immer mehr hin: „Bei der inländischen Anlegerbasis in den USA kam es zu einem erheblichen Anstieg der Positionen in US-Staatsanleihen, die Interbankenmärkte in der Europäischen Union sind weiterhin dysfunktional, der Anteil italienischer Staatsanleihen in ausländischem Besitz fällt immer weiter und einige Schwellenländer verringern ihre Abhängigkeit vom US-Dollar.“

Anleger sollten auf einen anhaltenden Rückgang der erwarteten Renditen in allen Anleihesektoren von Staats- über Investment-Grade- bis hin zu Hochzinsanleihen gefasst sein. Die positive Dynamik bei Anleihen kehrte vor rund sechs Monaten an die Märkte zurück und hat noch viel Spielraum.

Die Deglobalisierung könnte zudem zu einer Fortsetzung des Aufwertungstrends beim US-Dollar führen. Der seitwärts tendierende USD-Index war zwischen 2001 und 2007, einer durch rasche Globalisierung und Deregulierung gekennzeichneten Phase, in einer deutlichen Baisse. Der Ausbruch der großen Finanzkrise lieferte dann ein falsches Signal für eine Trendumkehr. Die eigentliche Umkehr erfolgte erst im Jahr 2011. „Wir erkennen derzeit keine Anzeichen, die diesen Unterstützungstrend für den Dollar ändern könnten“, sagt der Manager des globalen Rentenfonds DPAM L Bonds Universalis Unconstrained.

Und ergänzt: „Die Zentralbanken konkurrieren weiterhin nicht um die Zinssätze, sondern in Bezug auf die Größe ihrer Bilanz. Daher ist die Bewertung der Währungen weniger durch Zinsdifferenzen als vielmehr durch unkonventionelle geldpolitische Strategien beeinflusst. Unkonventionell wird konventionell. Deshalb plädieren wir dafür, Investments über alle globalen Anleihesektoren hinweg zu diversifizieren. Das Potenzial von Euro-Staatsanleihen und der reifenden europäischen Investment-Grade- und Hochzinsmärkte schätzen wir weiterhin hoch ein. Engagements in verschiedenen Währungen sollten umsichtig, doch mit Zuversicht eingegangen werden. Schwellenländerstaatsanleihen in Lokalwährungen sind eine weitere wichtige Festzinskomponente für die Gesamtrendite von Anlegerportfolios.“

https://www.fixed-income.org/
(Foto: Peter De Coensel © Degroof Petercam Asset Management)


Investment

von Giancarlo Perasso, Lead Economist Africa and Former Soviet Union bei PGIM Fixed Income

Da die globalen Zentral­banken ihre Engage­ments in US-Vermögens­werten diversi­fizieren, wirft die steigende Allokation in Gold Fragen hinsichtlich…
Weiterlesen
Investment
Die USA haben in den letzten Jahren eine Blütezeit erlebt – und sich trotz­dem zuletzt von den Grund­pfeilern dieses Erfolges entfernt, um eine neue…
Weiterlesen
Investment
„Für die Finanz­märkte ist eine Zins­senkung der Fed im Sep­tember praktisch beschlos­sene Sache“, sagt Benoit Anne, Benoit Anne, Anleihe­experte bei…
Weiterlesen
Investment

von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG

Nach den ersten 100 Tagen von Friedrich Merz als Bundes­kanzler zieht die Öffent­lichkeit eine sehr durch­wachsene Bilanz. Seine Beliebt­heits­werte…
Weiterlesen
Investment

von Gareth Colesmith, Head of Global Rates and Macro Research bei Insight Investment

Mit der Veröffent­lichung der jüngsten US-Zoll­ankün­digungen beginnt sich ein klareres Bild von den Konturen des künftigen US-Handels­regimes…
Weiterlesen
Investment

von Bertrand Cliquet, Portfoliomanager der Strategien Lazard Global Listed Infrastructure und Global Equity Franchise

In einer Welt voller geo­politischer Unwäg­barkeiten und makro­ökonomischer Volatilität setzt Lazard Asset Management konsequent auf Vorherseh­barkeit…
Weiterlesen
Investment

von Mitch Reznick, Group Head of Fixed Income bei Federated Hermes Limited

Viel war los in den letzten Wochen. Europa und die USA haben ein Handels­abkommen geschlossen und damit eine potenziell chaotische Situation…
Weiterlesen
Investment
Der Vertrauens­verlust in US-Staats­anleihen hat spürbar zugenommen – befeuert durch dauerhaft hohe Haushalts­defizite, eine fehlende fiskalische…
Weiterlesen
Investment

von Mike Della Vedova, Portfoliomanager bei T. Rowe Price

Vor dem Hintergrund globaler Handels­spannungen, politischer Unsicher­heiten in den USA und geo­politischer Risiken suchen Anleger nach…
Weiterlesen
Investment
Der Juli war geprägt von zahlreichen Verein­barungen zwischen den USA und ihren Handels­partnern, da das Ende der Zollpause näher rückte. Diese…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!