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Janet Yellen bekommt kalte Füsse

von Alessandro Bee, Ökonom, Bank J. Safra Sarasin AG

Am vergangenen Donnerstag ist die US-Notenbank Fed zusammenzukommen um sich über die aktuelle gelpolitische Ausrichtung zu beraten. Das Ergebnis entsprach dem der vergangenen Quartale – die Leitzinsen in den USA verharren bei Nullgrenze. Das gibt den Stimmen im Kapitalmarkt Auftrieb, welche das Fed als zu ängstlich für eine Zinserhöhung ansehen. Der Tenor aus diesen Kreisen lautet: „Was immer die US-Notenbank uns erzählt, sie erhöhen die Leitzinsen sowieso nicht.“ Tatsächlich hat sich das Fed in den letzten Quartalen einen zweifelhaften Ruf erarbeitet. In seinen Kommentaren und in seinen Wirtschaftsprognosen gibt es regelmässig Hinweise auf eine in Kürze bevorstehende Zinserhöhung. Aber letzten Endes verschiebt das Fed diesen Zinsschritt immer wieder mit der Begründung, es habe seinen Wirtschaftsausblick nach unten korrigiert. Die Sitzung letzte Woche hat diesem Muster entsprochen. Janet Yellen argumentierte an der Pressekonferenz, dass es zu früh sei für einen Zinsschritt aufgrund der Schwäche an den Finanzmärkten und in der globalen Wirtschaft. Gleichzeitig deutete sie mit Hinweis auf die robuste US-Konjunktur auf nächstens bevorstehende Zinserhöhungen hin. Es war deshalb auch nicht überraschend, dass Yellen sich an der Pressekonferenz einigen kritischen Fragen stellen musste. So wurde ihr beispielsweise vorgeworfen, dass wenn die Unsicherheit (wie heute in China) ein guter Grund sei eine Zinserhöhung zu verschieben, die US-Notenbank ihre Leitzinsen nie anheben werde. Es werden immer irgendwo Unsicherheiten vorhanden sein!

Das ist zwar ein polemischer, aber durchaus berechtigter Einwand. Man allerdings beifügen, dass die US-Notenbank heute in einem Umfeld agiert, wo sich der Arbeitsmarkt zwar verbessert hat, aber nicht vollausgelastet ist. Das Lohnwachstum verharrt noch immer auf einem sehr tiefen Niveau und die Konsumentenpreise blieben dank dem starken Rückgang der Ölpreise in diesem Jahr stabil. Da keine Inflationsrisiken am Horizont zu erkennen sind, kann es sich das Fed leisten auf jede Unsicherheit zu reagieren. Diese Phase dürfte allerding nicht mehr allzu lange andauern. Bereits in der ersten Hälfte des nächsten Jahres sollte der Arbeitsmarkt zur Vollbeschäftigung zurückfinden und damit auch das Lohnwachstum anspringen. Gleichzeitig wird der Einbruch der Ölpreise an Einfluss verlieren, sodass die US-Inflation im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2016 wieder auf 2% zurückkehrt. In einem solchen Umfeld sind Inflationsrisiken präsenter und es wird dem Fed sehr viel schwerer fallen Gründe anzuführen, um einen Zinsschritt weiter aufzuschieben. Das bedeutet letzten Endes dann auch, dass wir in den nächsten Quartalen tatsächlich die ersten Zinserhöhungen sehen werden, auch wenn sich das Fed den Ruf erworben hat, Zinsschritte endlos vor sich hinzuschieben.


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