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Legg Mason Clearbridge: „Die Lücke zwischen den USA und Europa schließt sich“

„Wir glauben, dass Unternehmen bei ihren Gewinnen noch deutlich Luft nach oben haben und damit eine ergebnisorientierte Phase des aktuellen Bullenmarktes einleiten“, ist Paul Ehrlichman, Fondsmanager des Legg Mason ClearBridge Global Equity und Legg Mason ClearBridge Equity Income Fund überzeugt. Besonders in den USA seien Marktbewegungen seit der Finanzkrise bisher bewertungsgetrieben. Das ändere sich nun jedoch: Man könne davon ausgehen, dass sich das nominale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts seit dem letzten Tief 2015 nun nahezu verdoppele. Das wiederum führe zu einem auf operativen Leverage basierten Gewinnwachstum, das bisher eher auf Aktienrückkäufen oder Kostensenkungen gefußt habe. „Dieser gesunde Wandel wird den Bullenmarkt bei Aktien weiter ausbreiten und auch zyklische Werte oder Finanztitel werden davon profitieren – nicht nur die unter hohem Erwartungsdruck stehenden Technologieaktien, die derzeit gerade einmal ein knappes Plus erzielen konnten“, führt der Aktienexperte der Legg Mason-Tochter weiter aus.

Auswirkungen für US-Aktieninvestoren

Vor allem US-Unternehmen waren in der Vergangenheit sehr aggressiv, wenn es um Aktienrückkäufe, die Erweiterung finanzieller Hebel oder Kostensenkungen ging. Entsprechend durften sie sich am meisten über ein starkes Gewinnwachstum und hohe Margen während des Aufwärtstrends am Markt freuen. ClearBridge-Experte Ehrlichman betont zudem die große Anzahl an US-Unternehmen, die in den Bereichen Social Media und Technologie aktiv sind. Dort war das Gewinnwachstum bisher robust – vor allem relativ zu Europa. Allerdings könnten steigende Zinsen, zunehmender Wettbewerbsdruck und auch regulatorische Maßnahmen nun dafür sorgen, dass die Wachstumsraten im Technologiesektor sinken. Entsprechend rät er Anlegern, besonderes Augenmerk auf die Faktoren zu legen, die das Wirtschaftswachstum und auch Unternehmensgewinne treiben. „Der Arbeitsmarkt in den USA ist stark, man kann also davon ausgehen, dass die Gehälter steigen. Das wiederum ist in der Regel gut für zyklische Konsumwerte, könnte aber auch den Kostendruck für heimische Produzenten und Hersteller erhöhen“, betont Ehrlichman. Zudem würden Investitionsausgaben wieder zunehmen, die den für Aktienrückkäufe, Akquisitionen oder Dividenden verfügbaren Cashflow reduzierten. „In Summe müssen US-Aktieninvestoren nach Unternehmen Ausschau halten, die vom Anziehen des real zugrundeliegenden, nominalen BIP-Wachstums profitieren“, bringt es Ehrlichman auf den Punkt.

Europa: Die Lücke zu den USA schließt sich

Die wirtschaftliche Erholung in Europa breitet sich laut Ehrlichman immer weiter aus und wird seit Jahresbeginn deutlich stärker. Gleichzeitig sei die Bankenkrise der Eurozone nun endlich vorbei und die Finanzinstitute seien wieder in der Lage, kleinen und mittleren Unternehmen das so wichtige Kapital zur Verfügung zu stellen. „Wir sehen bereits einen Boom beim freien Cashflow in Frankreich und eine Entschuldung der Bilanzen in ganz Europa“, stellt Ehrlichman erfreut fest. „Unternehmenskredite sind auf einem historischen Tief und die Kosten für Staatsschulden fallen – sogar in ehemals problembelasteten Ländern wie Griechenland. Gemeinsam mit den Konsumausgaben sorgt das Wachstum bei privaten und öffentlichen Investitionen in Europa dafür, dass sich der Kontinent auf einem ähnlichen Erholungskurs befindet wie die USA – nur eben mit einer zweijährigen Verzögerung. Die Lücke zwischen Europa und den USA bei den Margen, Gewinnen oder der relativen Performance des Aktienmarktes sollte sich also langsam schließen.“

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