YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Legg Mason: „Die Renditen zehnjähriger US-Treasuries könnten in der nächsten schwachen Wachstumsphase auf null fallen“

Der Vergleich dürfte den amerikanischen Währungshütern nicht gefallen – Gary Herbert, Portfolio Manager und Head of Global Credit bei der Legg Mason-Tochter Brandywine Global, zieht ihn dennoch: „Die heutige Fed erinnert mich sehr an den stets wohlmeinenden aber unbeholfenen Laurel aus den Laurel und Hardy-Filmen, während der aktuelle Anleihemarkt für mich den Hardy spielt. Unglücklicherweise handelt es sich dabei jedoch nicht um eine Schwarz-Weiß-Komödie, sondern um ein Schauspiel live und in Farbe, das jeder mitverfolgen kann.“

Den Vergleich zieht Herbert auch deshalb, weil es in der Tat eine schöne Bescherung sei, die wir gerade miterleben. „Ende September haben wir eine Fed gesehen, die – nachdem sie historische Ankäufe von US-Treasuries und Hypothekenverpflichtungen über die gesamte Laufzeitstruktur getätigt hat, um Renditen zu beeinflussen sowie für eine robustere Erholung der Wirtschaft zu sorgen – mir nichts, dir nichts zurück an den Kapitalmarkt kommt, um für Fonds und Finanzinstitute mit hohem Risiko/Eigenkapital-Verhältnis Tages- und Laufzeitfinanzierungen bereitzustellen – so viel zu freien und uneingeschränkten Märkten“, analysiert Herbert.

Auch die quantitative Lockerung bewertet der Portfoliomanager kritisch: „Eingeführt wurde QE in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts. Damals war es ein Versuch des japanischen Premier Takahashi Korekiyo endlich die japanische Wirtschaft anzukurbeln. Angemessen qualifiziert und letztendlich akademisch betäubt vom Wirtschaftswissenschaftler Ben Bernanke wurde QE zur akzeptierten geldpolitischen Doktrin – natürlich nur für den Notfall.“ Ein solcher „Notfall“ kam, das erwartete Wachstum und der starke Wirtschaftsaufschwung blieben indes aus – dafür müsse man nur den durchschnittlichen Amerikaner oder besser den Japaner oder Europäer fragen, bei denen das geldpolitische Experiment wesentlich weiter getrieben wurde und entsprechend härter zugeschlagen habe. „Der Versuch aus der quantitativen Lockerung auszusteigen kann man wohl am besten damit vergleichen, Farbe beim Trocknen zuzusehen. Und soweit ich weiß, gab es in der Vergangenheit kein einziges Beispiel dafür, dass ein solcher Ausstieg reibungslos verlief“, argwöhnt Herbert.

Für Herbert ist die Diskussion um die quantitative Lockerung sowie ihre schwache und fadenscheinige logische Grundlage auch deshalb von Bedeutung, weil er davon ausgeht, dass die Renditen zehnjähriger US-Treasuries in der nächsten schwachen Wachstumsphase auf null fallen könnten. Er gibt außerdem zu bedenken, dass Japan und auch einige Volkswirtschaften in Europa bereits auf einem solchen Renditeniveau angekommen seien und fragt, wie sehr sich die USA von diesen Wirtschaftszonen unterscheidet? „Die USA haben ebenfalls eine niedrige Geburtenrate, eine alternde Bevölkerung, eine schwächer werdende Produktivität sowie mittlerweile einen immer höheren Schuldenberg“, fasst er die Lage zusammen. „Die Politik der quantitativen Lockerung wird damit buchstäblich zum ‚Hotel California‘: Auschecken ist jederzeit möglich, wirklich gehen kann man jedoch nicht.“

Die Gründe für den Bruch bei den Tagesfinanzierungen bewertet Herbert als vielschichtig – unter anderem sei die Präferenz für liquide Reserven der großen Geschäftsbanken dafür verantwortlich. Unbestritten sei auch, dass die Fed mal wieder dazu genötigt wurde, ihre Bilanz auszuweiten, nur dieses Mal in einer wirtschaftlich recht starken Phase: Die Gehälter steigen und die Arbeitslosenquote ist auf einem Rekordtief. Vor diesem Hintergrund, betont Herbert, sei es nicht völlig absurd, zu glauben, zehnjährige US-Staatsanleihen könnten um 200 Basispunkte fallen, sobald die Wirtschaft in die Tiefen einer normalen Rezession abtaucht. „Anleger sollten sich entsprechend auf noch tiefere Renditen bei Staatsanleihen einstellen“, mahnt Herbert. In der Tat eine schöne Bescherung!

https://www.fixed-income.org/
(Foto: Gary Herbert
© Legg Mason)


Investment
Der Plenum European Insurance Bond Fund hat das Fonds­vermögen von 200 Mio. Euro über­schritten. Der Fonds wurde im Jahr 2021 als OGAW-Fonds mit…
Weiterlesen
Investment

von Greg Wilensky und Jeremiah Buckley, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors

In früheren Markt­zyklen suchten Anleger aus verschie­denen Gründen immer wieder Zuflucht in der vermeint­lichen Sicher­heit von Cash. Diese Flucht in…
Weiterlesen
Investment

von Cyrill Staubli, Senior Portfolio Manager, Multi Asset Swisscanto LUX-Fonds

Aktuell mögen die Blicke der meisten Markt­teil­nehmenden fest auf den haussie­renden Gold­preis gerichtet sein. Doch im Schatten des gelben Metalls…
Weiterlesen
Investment
Die Experten der DWS erläutern ihre aktuellen Ein­schätzungen zu Konjunktur, Märkten und Anlage­klassen:Markt & MakroVincenzo Vedda, Global Chief…
Weiterlesen
Investment

von Cathy Hepworth, Head of Emerging Markets Debt bei PGIM´s Fixed Income Business

Trotz anhal­tender Markt­unsicher­heit haben Schwellen­länder­anleihen (EMD) seit Ende 2023 eine starke Out­per­formance erzielt. Da die Unsicher­heit…
Weiterlesen
Investment

von Silvio Vergallo, Head of Government & Inflation Linked Bonds bei Eurizon

Die zunehmende Einfluss­nahme der euro­päischen Insti­tutionen – ange­fangen bei den Eingriffen der Zentral­bank bis hin zur Emission von Anleihen der…
Weiterlesen
Investment
Haushalts­defizite, die alternde Bevöl­kerung und höhere Laufzeit­auf­schläge halten die Langfrist­renditen auf hohem Niveau, auch wenn die Leitzinsen…
Weiterlesen
Investment

Neue Regierung in Japan senkt Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die BoJ signifikant

Schwellen­länder befinden sich endlich auf Erholungs­kurs – aber was sind die treibenden Faktoren dahinter?Kunjal Gala, Head of Global Emerging…
Weiterlesen
Investment
Ned Naylor-Leyland, Fonds­manager des Jupiter Gold & Silver Fund, teilt seine Ein­schätzungen zur aktuellen Ent­wicklung des Gold­preises und…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Auch im September blieb die deutsche Inflations­rate hartnäckig über der 2-Prozent-Marke. Nach 2,2 Prozent im August kletterte sie nun auf 2,4…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!