YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

MFS Swansons Strategie: Besser geht’s nicht?

von James Swanson, MFS Chief Investment Strategist

Die Zeiten sind gut. Kurzfristig erwarte ich deutlich höhere Unternehmensgewinne als im Vorjahr in den USA und einen etwas schwächeren Anstieg in Europa, sodass die Erwartungen der Marktbeobachter erreicht oder übertroffen werden. Große internationale US-Unternehmen profitieren von der Dollarabwertung in den letzten zwölf Monaten, und in Europa ist die reale Nachfrage ebenso gestiegen wie in Japan. Hinzu kommt, dass die Unternehmen weniger Steuern zahlen müssen und in den USA die Unternehmensinvestitionen steigen, auch wenn sie noch immer niedrig sind. Ein Großteil der Investitionen stammt aus dem boomenden Technologiesektor, da immer mehr Unternehmen auf Cloud-Anwendungen setzen.

Mit Blick auf die Gewinnmeldungen der Unternehmen und das Weltwirtschaftswachstum rechne ich mit einer positiven Reaktion der Aktienmärkte. Und doch scheint ein Großteil der guten Nachrichten schon in den Kursen enthalten zu sein: Die Bewertungen sind hoch, allerdings nicht übertrieben.

Mittel- und langfristig machen mir aber einige Dinge Sorgen:
Unabhängig von der Gewinnsaison irritieren mich zu Beginn des Sommers auf der Nordhalbkugel einige Frühindikatoren. Sie mahnen zur Vorsicht, und ich glaube, dass es in Zukunft mehr als zuvor auf Kapitalschutz ankommt.

Nachlassende Weltkonjunktur: Die Frühindikatoren für die Industrieproduktion sind zwar noch immer hoch, lassen aber weltweit allmählich nach. Dies gilt für Europa, Japan und China. Die Außenhandelsdaten sind noch nicht beunruhigend, auch wenn ihre rasche Verschlechterung nicht übersehen werden sollte.

Margendruck: Wer die Gewinnmargen genau im Auge hat, stellt fest, dass die sogenannte Pipeline-Inflation, also die Teuerung von Vorprodukten, in China, Japan und in den USA schneller gestiegen ist als die Verbraucherpreisinflation. Wenn dies so bleibt, ist die Preismacht vieler Unternehmen heute kleiner als früher. Der Verlust der Preismacht könnte etwas mit geringerer Preistransparenz aufgrund des wachsenden Internethandels zu tun haben – oder mit Überkapazitäten in manchen Branchen.

Steigende Arbeitskosten: Noch schlechter für die Margen sind die steigenden Arbeitskosten. Wenn die Arbeitslosenquoten aufgrund der stärkeren Weltkonjunktur fallen, könnten die Arbeiter höhere Löhne verlangen. Traditionell führen steigende Arbeitskosten zu niedrigeren Gewinnmargen und schwächeren Eigenkapitalrenditen, was letztlich den Aktienerträgen schadet.

Steigende Zinsen: Ich glaube, dass die rekordverdächtig niedrigen Kreditkosten etwa 20% der hohen Gewinnmargen und die nach der Finanzkrise sehr hohen Cashflow-Renditen erklären. Jetzt steigen die Kreditzinsen aber, und an den Märkten rechnet man für die nächste Zeit mit einem weiteren Anstieg. Dies könnte dem Enthusiasmus der Anleger schaden.

Rekordhohe Schulden: Noch nie gab es weltweit so hohe Schuldenstandquoten wie heute. Die Auswirkungen steigender Zinsen auf eine hoch verschuldete Wirtschaft sind noch unklar, sollten aber genau im Blick behalten werden. In den USA haben höhere Hypothekenzinsen und Hauspreise dazu geführt, dass sich weniger Menschen ein Haus leisten können. Dies ist eine wichtige Kennzahl für zukünftige Hausverkäufe. Der sehr wichtige Automobilsektor zeigt ebenfalls Schwächezeichen aufgrund der höheren Finanzierungskosten. Es kommt zu immer mehr Kreditausfällen, insbesondere im Subprime-Sektor. Spezialkreditinstitute, die durch die höheren Zinsen für weniger kreditwürdige Kreditnehmer auf den Plan gerufen wurden, haben diesen Sektor entdeckt, als die Zinsen extrem niedrig waren. Viele geraten jetzt unter Druck, da die Zinsen steigen und die Kreditnehmer Probleme mit der Rückzahlung bekommen. Auch bei Kreditkarten- und Studentenkrediten gibt es mehr Zahlungsschwierigkeiten.

Verbraucher unter Druck: Schließlich sind die Benzinpreise heute etwa 18% höher als vor einem Jahr. In der Vergangenheit dämpfte dies die Ausgaben für nicht lebensnotwendige Dinge. Hinzu kommen die steigenden Gesundheitskosten, die heute etwa 18% des US-BIP ausmachen.

Ausblick
Kurzfristig neige ich dazu, US-Aktien gegenüber anderen Aktien zu bevorzugen, da der Technologiesektor in den USA sehr dominant ist und auch viele Unternehmen aus anderen Sektoren neue Technologien nutzen. Steigende Kurse erwarte ich auch bei Bankaktien, da die Vergabe kurzfristiger Kredite ebenso steigt wie die Zinsen. Des Weiteren dürften Gesundheitstitel von der stärkeren Preismacht in nahezu allen Einzelbranchen profitieren.

Wir leben in einer sehr guten Zeit. Die Arbeitslosigkeit ist sehr niedrig, die Inflation ist unter Kontrolle. Seit dem Tiefststand vom März 2009 hat der S&P 500 im Jahresdurchschnitt 17,5% zugelegt – bis Ende März dieses Jahres. Meiner Ansicht nach spricht viel dafür, dass dieser Hausse nach 2018 allmählich die Luft ausgeht. Ich sehe eine goldene Zukunft, aber nicht bis in die Unendlichkeit. Wenn die Aktienkurse hoch sind und die High-Yield-Spreads eng, gibt es kaum einen Puffer, wenn sich der Wind zur Jahresmitte dreht. Und das könnte meiner Meinung nach passieren. Irgendwann werden die steigenden Kosten der Unternehmen und das nachlassende Wirtschaftswachstum das zurzeit nahezu perfekte Börsenwetter eintrüben.

https://www.fixed-income.org/
(Foto: James Swanson
© MFS)


Investment
Die Energie­wende bietet Investoren weltweit Chancen – auch im neuen Jahr. Fonds­manager Lorenzo van der Vaeren von DPAM sieht beso­nders viel…
Weiterlesen
Investment

von Serge Nussbaumer, Head Public Solutions, Maverix Securities AG

Die US-Noten­bank hat die Leit­zinsen wie erwar­tet um 25 Basis­punkte gesenkt. Doch die eigent­liche Bot­schaft der Sitzung war eine andere. Zwar…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Schulze, Leiter Wirtschafts- und Marktstrategie bei Clearbridge Investments, zur Sitzung der Fed

Da die Senkung um 25 Basis­punkte allgemein erwartet wurde, konzen­trieren sich die Märkte auf die Prog­nosen der Fed für 2026 und darüber hinaus. Die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Die geo­politischen und poli­tischen Nach­richten waren im Jahr 2025 recht massiv – anhaltender Krieg in der Ukraine, instabiles Zoll­system der USA,…
Weiterlesen
Investment
Der KI-Hype und die hohen Aktien­gewinne drängten Anleihen 2025 etwas in den Hinter­grund. Dabei ent­sprachen ihre Erträge den seit 2023 wieder…
Weiterlesen
Investment

von Boutaina Deixonne, Head of Euro IG and HY Credit bei AXA Investment Managers

Die europäischen Märkte blieben in den letzten Jahren von zahl­reichen Volatilitäts­spitzen nicht verschont. Trotz des schwierigen Umfelds konnten…
Weiterlesen
Investment

von Robert Ostrowski, CIO, Federated Hermes

Die Anleihe­märkte starten mit einer Fülle unbe­ant­worteter Fragen ins neue Jahr. Vor 12 Monaten hatten wir eine Wieder­holung der Situation nach der…
Weiterlesen
Investment

Fehlender Reformwille bürdet Rentenbeitrags- und Steuerzahlern einseitig die Lasten des Demografiewandels auf und gefährdet den Wirtschaftsstandort…

Der Bundestag hat heute nach langem Ringen dem Renten­paket der Bundes­regierung zuge­stimmt. Dieses sieht unter anderem die Fest­schreibung der so…
Weiterlesen
Investment

Allianz Private Debt Secondaries Fund II (ADPS II) erreicht inklusive aller Investmentvehikel das erste Closing bei 1,2 Mrd. Euro

Allianz Global Investors (AllianzGI) hat das erste Closing des Allianz Private Debt Secondaries Fund II (ADPS II) inklusiver aller Invest­ment­vehikel…
Weiterlesen
Investment

von Simon Hallett, Head of Climate Strategy bei Cambridge Associates

Sind die Invest­ment­chancen im Energie­sektor aus­gereizt oder bietet der Sektor auch 2026 noch Chancen für Inves­toren? Der Energie­sektor bietet…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!