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ODDO BHF CIO View: Biden oder Trump? Welche Wirtschaftspolitik auf die USA zukommt

Prof. Dr. Jan Viebig, Chief Investment Officer der ODDO BHF SE, kommentiert wöchentlich was die Märkte bewegt. In seinem aktuellen CIO View blickt er vor dem erneuten Duell um die US-Präsidentschaft zwischen Biden und Trump auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in deren Wirtschaftspolitik. Europa und China dürften die zentralen Verlierer sein, wenn die Amerikaner im November 2024 Trump zum 47. Präsidenten der USA wählen. Für die USA hingegen sind die hohen Schulden ein zentrales Problem, gleichgültig ob der nächste Präsident Biden oder Trump heißen wird:

„…Die beiden Kandidaten könnten im politischen Spektrum der USA kaum weiter auseinanderliegen. Auch auf dem Feld der Wirtschaft sind heftige Debatten wahrscheinlich. Dabei kann Biden im Rückblick auf die vergangenen drei Jahre durchaus Erfolge verbuchen...

Dass die amerikanische Wirtschaft so robust dasteht, lässt sich selbstverständlich nicht allein dem amtierenden Präsidenten zuschreiben. Doch zumindest hat Bidens Politik die positiven Trends in der amerikanischen Wirtschaft nicht behindert. Dabei hat er in einem wichtigen Punkt die Politik seiner Vorgänger fortgesetzt: Die Staatsverschuldung wurde kräftig erhöht. Der letzte Präsident, in dessen Amtszeit die Staatsschulden gesunken sind, war Bill Clinton, der von 1993 bis 2001 im Weißen Haus war. Die Staatsschulden in den USA sind auf mehr als 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen. Damit sind sie erstmals wieder so hoch wie nach dem Zweiten Weltkrieg. Aufgrund der höheren Schulden und der ebenfalls gestiegenen langfristigen Zinsen werden die amerikanischen Steuerzahler in Kürze mehr Geld für Zinsen als für ihr gesamtes Militär aufbringen müssen. Die hohen Schulden sind ein zentrales Problem für die USA, gleichgültig ob der nächste Präsident Biden oder Trump heißen wird.

Beide Kandidaten – Biden wie Trump – stehen für eine Renaissance der Industriepolitik...Der zentrale Unterschied in der Wirtschaftspolitik ist die Handelspolitik, die unter einem Präsidenten Trump zu tiefgreifenden Handelskonflikten mit China, aber auch mit Europa führen könnte. Trump dürfte eine deutlich aggressivere Handelspolitik als Biden verfolgen. Mit dem „Project 2025“ hat die Heritage Foundation mit anderen konservativen Partnern dargelegt, wie die Regierungspolitik unter einem republikanischen Präsidenten aussehen könnte... Die Republikaner werden vermutlich Steuern auf Importgüter in Höhe von 10 Prozent erheben und die Beschränkungen für in China hergestellte Produkte verschärfen. Sie drohen mit einem „Vierjahresplan zum Ausstieg aus allen chinesischen Importen lebenswichtiger Güter“.

Anders als Biden hat Trump angekündigt, die Steuern für Unternehmen und Privatpersonen zu senken. Eine geringere Steuerlast in den USA wäre ein weiterer Grund für europäische und deutsche Unternehmer, verstärkt in den USA zu investieren. Besonders stark unterscheiden sich Biden und Trump in der Energiepolitik. Während Biden erneuerbare Energie fördert, hat Trump angekündigt, die Energie- und Stromkosten in den USA zu senken, indem er die inländische Produktion fossiler Brennstoffe steigert. Dazu will er Produzenten von Erdöl, Erdgas und Kohle mit Steuersenkungen fördern. Biden dagegen hat im Rahmen des Inflation Reduction Act Haushaltsmittel von 369 Milliarden US-Dollar freigemacht, um Anreize für die Produktion sauberer Energie und den Kauf von Elektrofahrzeugen zu schaffen. Dies ist die größte Klimamaßnahme in der Geschichte der USA. Trump dagegen will dieses Gesetz rückgängig machen. Unter einem Präsidenten Trump würde der ohnehin große Unterschied zwischen den Energiekosten in Europa und den USA weiter zunehmen…

Mit Trump würde nicht nur ein unberechenbarer Präsident in das Weiße Haus einziehen. Das „Project 2025“ sieht die Einsetzung von Tausenden von Bundesbeamten vor, die primär nach politischen Erwägungen ausgewählt werden sollen. Mit einem Präsidenten Trump würden weitreichende institutionelle Veränderungen der US-Regierung einhergehen, die zu einer autoritäreren Wirtschafts- und Handelspolitik führen würden.

Der Ausgang des Wahlkampfes in den USA ist weiterhin völlig offen. Aber es ist absehbar, dass Europa und China die zentralen Verlierer sein werden, wenn die Amerikaner im November 2024 Trump zum 47. Präsidenten der USA wählen werden.“

www.fixed-income.org
Foto: © pixabay


 

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