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UBP: Wandelanleihen erleben 2017 wieder einen Aufwärtstrend, Konvexität erweist sich in volatilen Märkten von Vorteil

von Nicolas Delrue, Head of Investment Specialists & Senior Convertible Bond Investment Specialist, Union Bancaire Privée

Wandelanleihen blieben im vergangenen Jahr vom Abwärtstrend nicht verschont: Erstens, waren die zugrunde liegenden Aktien gefallen und zweitens, war die implizite Volatilität der eingebetteten Option ebenfalls betroffen. Sie ist, neben der Kredit- und der Aktienkomponente ein wesentlicher Faktor für die Wertentwicklung dieser Anlagekategorie. Die Ereignisse von 2016 sollten jedoch im Vergleich zu 2008 und 2011 gesehen werden. Damals kam es zu massiven Verkaufswellen, die insgesamt dann zu Überverkäufen bei einigen Convertibles-Titeln führten, da Anleger aktiengebundene Wertpapiere abstießen. In jedem dieser Zeiträume wurde die Wertentwicklung der Wandelanleihen allerdings eher von Kapitalflüssen als von Fundamentaldaten bestimmt. Die geringe Wertentwicklung war vor allem auf die Kapitalabflüsse zurückzuführen; der Rückgang der impliziten Volatilität war dabei nur die Spitze des Eisbergs. Im Jahr 2016 litt die Anlagekategorie ebenfalls unter den Auswirkungen ihres Ausverkaufs.

Die seit Dezember 2015 beobachteten Abflüsse aus in Europa aufgelegten Wandelanleihefonds belaufen sich auf insgesamt 9,6 Milliarden Euro und liegen damit deutlich über dem Niveau, das nach der Subprime-Krise (7,2 Milliarden Euro) und der europäischen Staatsschuldenkrise (7,6 Milliarden Euro) notiert wurde. Im Dezember 2016 änderte sich diese Tendenz – Anleger zeigten erneut Interesse an der Assetklasse; es werden wieder Zuflüsse verbucht. Aufgrund der jüngsten Abflüsse weisen einige Wandelanleihen mittlerweile höhere Renditen bis zur Fälligkeit auf als die entsprechenden konventionellen Anleihen. Wandelanleiheinvestoren profitieren von einer höheren Rendite bis zur Fälligkeit und von einer Call-Option auf den Basiswert (der zugrunde liegenden Aktie). Diese Entwicklung lässt sich nur durch die Kapitalflüsse erklären, da es ansonsten keine logische Erklärung gibt, dass Wandelanleihen höhere Renditeniveaus aufweisen als konventionellen Anleihen derselben Unternehmen. Die Wandelanleihe Veolia 0% mit Fälligkeit im März 2021 rentiert zurzeit 0,55 Prozent. Sie weist gegenüber der im Januar 2021 fälligen konventionellen Anleihe desselben Emittenten eine um 33 Basispunkte höhere Rendite auf. Das gilt ebenfalls für die Convertibles Unibail 2022, America Movil 2020 und CaixaBank 2017.

Wandelanleihen haben sich auch im vergangenen Jahr als Schutz vor Verlusten und Volatilität bewährt: Der Zeitraum nach dem Brexit-Votum veranschaulicht dies besonders gut. Vom 23. bis zum 27. Juni 2016 brach der Stoxx Europe 50 NR um 9,1 Prozent ein, während der Thomson Reuters Europe Focus Convertible Bond (EUR) Index nur um 3,7 Prozent nachgab. Längerfristig rentieren europäische Wandelanleihen immer noch besser ab als ihre Aktienpendants. Insgesamt konnte 2016 eine positive Wachstumsdynamik am Markt verzeichnet werden. Einige Emittenten wie etwa BP, Veolia oder LVHM zeichneten zum ersten Mal am Markt. Insgesamt wurden bis Mitte Dezember 2016 Papiere im Wert von 72,2 Milliarden US-Dollar emittiert; ein leichter Rückgang zum Vorjahr (78,2 Milliarden US-Dollar). Die Entwicklung bestätigt jedoch den seit 2012 weltweit anhaltenden positiven Trend. Emissionen in den USA beliefen sich auf 32,2 Milliarden US-Dollar, gefolgt von Europa mit 27 Milliarden US-Dollar, Auf den asiatisch-pazifischen Raum entfielen 6,8 Milliarden US-Dollar und Japan emittierte 4,2 Milliarden US-Dollar (Andere: 2 Milliarden US-Dollar; Quelle: Thomson Reuters.)

Das Gesamtwachstum des Wandelanleihemarktes lässt sich jedoch nur fundiert beurteilen, wenn neben Neuemissionen auch Abgänge analysiert werden: Die Zahl der Nettoemissionen zeigt auf, dass das Wandelanleiheuniversum in den letzten vier Jahren stetig gewachsen ist – vor allem in Europa. Allein in dieser Region belaufen sich die seit 2012 verzeichneten Nettoemissionen auf 45 Milliarden US-Dollar,  weltweit sind in diesem Zeitraum insgesamt Emissionen im Wert von knapp 34 Milliarden US-Dollar verzeichnet worden (Europa +45,2 Milliarden US-Dollar; USA -8,4 Milliarden US-Dollar, Asien +0,2 Milliarden US-Dollar und Japan -3,5 Milliarden US-Dollar / Quelle: Bank of America Merrill Lynch). Der europäische Markt bietet insgesamt zahlreiche Vorteile, wie etwa eine bessere Diversifikation, eine höhere Liquidität und größere Chancen.

Im vergangenen Jahr stand vor allem die mögliche Zinserhöhung der Federal Reserve im Vordergrund. Am 14. Dezember wurde der amerikanische Leitzins dann um 25 Basispunkte angehoben, mit weiteren Vorhersagen für das neue Jahr. Dies ist ein starkes Signal für Wandelanleiheanleger. Denn Convertibles schneiden in Phasen höherer Zinsen deutlich besser ab als gängige Anleihen und verhalten sich Aktien-ähnlich. Dieser Prozess ist über die vergangenen 15 Jahre deutlich ablesbar und auf die eingebettete Option zurückzuführen, die positiv mit Zinsbewegungen korreliert und daher Verluste auf der Anleiheseite abfedert. Angesichts der Wahlversprechen von Donald Trump (Steuersenkungen, umfassendes Investitionsprogramm) und der Einigung der OPEC-Staaten auf eine Drosselung der Produktion dürften sich die erwarteten positiven Auswirkungen des Zinsanstiegs auf aktiengebundene Wertpapiere durch das Reflationsthema, das dieses Jahr an den Märkten vorherrschen wird, weiter verstärken. Diese Trendwende wird eine neue Phase größerer Risikobereitschaft seitens Investoren einläuten und ist somit die Basis für stärkere Kapitalzuflüsse in Wandelanleihen, was sich wiederum in höheren Bewertungen ausdrücken wird.

Ein höheres Volatilitätsrisiko an den weltweiten Aktienmärkten sollte beachtet werden, denn in diesem Jahr wird in Frankreich und Deutschland gewählt und die ersten 100 Tage des neuen US-Präsidenten werden kritisch beäugt werden. Der Ausgang der Wahlen ist ungewiss. Auch die Pläne für die konkrete Umsetzung des Brexits und künftigen Maßnahmen der Zentralbanken werden im nächsten Jahr Anleger verunsichern. Insgesamt sprechen diese Faktoren eher für Wandelanleihen als für Aktien, denn in der Vergangenheit hat sich die Konvexität von Convertibles in volatilen Märkten als sehr guter Vorteil erwiesen. Das Verlustrisiko von Aktien wird gesteuert und gleichzeitig ihr Aufwärtspotenzial genutzt. Im vergangenen Jahr wurden Konvexitätsvorteile teilweise durch die Kapitalabflüsse nivelliert. In diesem Jahr dürften Kapitalzuflüsse die Vorteile von Wandelanleihen wieder voll zur Geltung bringen.

http://www.fixed-income.org  
 

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