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„Unsere Mobile Bank ist ein klarer Wachstumstreiber“, Clemens Krause, CFO, Ferratum Germany GmbH

Die Ferratum Capital Germany GmbH emittiert eine dreijährige Anleihe mit einem Volumen von bis zu 50 Mio. Euro und einem Kupon von 4,875%. Die Mittel werden insbesondere zur Finanzierung der Kreditvergabe verwendet. Im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert CFO Dr. Clemens Krause die Strategie des Unternehmens, das neben Mikrokrediten inzwischen auch Raten- und Firmenkredite anbietet.

BOND MAGAZINE: Sie haben schon eine Anleihe emittiert und einen IPO durchgeführt. Wie sind Ihre Erfahrungen am Kapitalmarkt?

Krause: Bereits mit der ersten Anleiheemission im Oktober 2013 sind wir auf gute Resonanz gestoßen. Investoren sind offen auch für ein finnisches Unternehmen. Schon bei der ersten Anleiheemission gab es Fragen nach einem IPO. Damals waren wir noch nicht soweit. Aber seit Frühjahr 2015 notiert auch unsere Aktie mit großem Erfolg an der Deutschen Börse. Das Handelsblatt hat uns als besten Börsengang 2015 bezeichnet. Unsere erste Anleihe notiert durchgehend über 100%, insofern haben wir uns einen guten Track Record am Kapitalmarkt geschaffen.

BOND MAGAZINE: Wie ist die aktuelle Geschäftsentwicklung?

Krause: Wir konnten seit 2013 in jedem Quartal wachsen und waren dabei immer profitabel. Auch jetzt wachsen wir zweistellig und mit guter Profitabilität. Durch den Börsengang haben wir im letzten Jahr unsere Bilanzstruktur nochmals verbessert. Wir haben inzwischen ein Eigenkapital von rund 80 Mio. Euro. Bei unserer ersten Anleiheemission hatten wir 15 Mio. Euro Eigenkapital. Unsere Eigenkapitalquote beträgt inzwischen über 50%, im letzten Jahr konnten wir den Umsatz um 57% steigern. Die operative Rendite liegt i.d.R. zwischen 15 und 17%.

BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie die Mittel aus der neuen Anleihe verwenden?

Krause: Wir haben große Fortschritte gemacht. Einen Teil unserer Aktivitäten finanzieren wir über Einlagen, also Tages- und Festgelder, die wir unseren Kunden anbieten. Hier sind wir mit unserer Bank bereits in 11 Ländern aktiv. Insgesamt haben wir Aktivitäten in 23 Ländern, in 12 Ländern finanzieren wir uns noch nicht über dieses Einlagengeschäft, sondern über den Kapitalmarkt. Genau für diesen Zweck haben wir uns nun für eine weitere Anleihe entschieden.

BOND MAGAZINE: Weshalb emittieren Sie eine dreijährige Anleihe, bei einer längeren Laufzeit wären die Emissionskosten genauso hoch. Würde es daher nicht mehr Sinn machen, bei dem niedrigen Zinsniveau eine längere Laufzeit zu wählen?

Krause: Mit der neuen Anleihe haben wir dann drei börsennotierte Anleihen. Wir wollen uns die Option offen halten, die Anleihen mittelfristig zu konsolidieren. Vielleicht werden wir diese mittelfristig zu einer größeren Anleihe zusammenlegen, daher wollen wir uns jetzt nicht für eine längere Laufzeit festlegen. Im Übrigen kommen wir damit auch dem Wunsch der Investoren nach, die auf der Suche nach kurzlaufenden Anleihen sind.

BOND MAGAZINE: Die Mittel der ersten Anleihe sollten u.a. für den Markteintritt in Deutschland verwendet werden, wie sind sie hier vorangekommen?

Krause: In Deutschland sind wir seit dem ersten Quartal 2014, also seit über zwei Jahren, im Konsumentenkreditgeschäft aktiv. Deutschland ist für Ferratum zwar nicht der größte Markt, wir sehen aber seit einigen Monaten eine Beschleunigung unseres Wachstums. Deutschland ist gemessen an der Einwohnerzahl einer der größten Märkte in Europa, hier haben wir noch deutlich mehr vor. Wir möchten in Deutschland beispielsweise auch ein Firmenkreditgeschäft anbieten. Hierfür haben wir noch eine zweite Banklizenz akquiriert. Mit der Firmen-Credit Bank in Frankfurt verfügen wir mit Abschluss der Transaktion auch über eine deutsche Vollbanklizenz. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die BaFin

BOND MAGAZINE: Neben den Mikrokrediten und den Firmenkrediten bieten Sie noch weitere Kreditangebote, welche sind das?

Krause: Wir sind 2005 mit Kleinkrediten gestartet, mit Laufzeiten von 30 bis 45 Tagen und einer Rückzahlungsrate. Der Durchschnittskredit beträgt dabei 250 Euro. Seit 2012 bieten wir auch Kredite mit höheren Durchschnittsbeträgen von bis zu 2.000 Euro und mehreren Rückzahlungsraten. Viele Mikrokreditkunden nehmen später gerne eine flexiblere Kreditlösung an. Die Diversifikation im Konsumentenkreditgeschäft ist einer unserer größten Wachstumstreiber. Daneben sind wir auch mit der online/mobile basierten Kreditvergabe für Firmen seit etwa einem Jahr mit großem Erfolg aktiv, diese bieten wir bereits in fünf Ländern an. Wir sehen, dass das Konzept auch von Firmen angenommen wird, hier arbeiten wir mit Kreditbeträgen von durchschnittlich 9.000 Euro und Laufzeiten von ca. 9 Monaten. Im Rahmen der Mobile Bank bieten wir inzwischen auch Einlagenprodukte an. Wir bieten Girokonten, Termingeldkonten und Tagesgeldkonten. Für Tagesgeld bieten wir in Deutschland zurzeit 1,3% und als Termingeld für 12 Monate attraktive 1,5%.

BOND MAGAZINE: Mit deutscher Einlagensicherung?

Krause: Wir bieten dies über unsere maltesische Banklizenz. Es gilt daher die Einlagensicherung in Malta, die aber genau so strukturiert ist, wie die deutsche, d.h. Besicherung bis 100.000 Euro je Anleger.

BOND MAGAZINE: Das klingt recht attraktiv.

Krause: Ja, es wird auch sehr gut angenommen und wir haben hohe Wachstumsraten.

BOND MAGAZINE: Der Bereich ist aber relativ neu bei Ihnen, d.h. Ursache für das hohe Wachstum ist ein gewisser Basiseffekt.

Krause: Ja, es gibt einen Basiseffekt. Unser Ziel ist es, in diesem Jahr ca. 40 Mio. Euro an Einlagen zu akquirieren. Neben Schweden und Deutschland wollen wir unser Angebot für Tages- und Festgelder auf weitere Länder ausweiten, in denen wir bereits vertreten sind. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das genannte Ziel erreichen.


BOND MAGAZINE: Kommen wir nochmals auf die Kreditprodukte zu sprechen – wie prüfen Sie die Bonität und wie hoch sind die Zahlungsausfälle?

Krause: Wir machen es dem Kunden so einfach wie möglich, wir stellen nur wenige Fragen, die im Wesentlichen der Identifikation des Kunden dienen, den Rest prüfen wir mit unseren Datenbanken. Wir wissen sehr viel über die Kunden und haben ein innovatives Scoringverfahren, das erlaubt es innerhalb von Minuten eine qualifizierte Kreditentscheidung zu treffen. Unsere Ausfallraten waren historisch bei 7%, inzwischen sind wir durch Verbesserungen im Scoring bei rund 5% angelangt. Das ist eine durchaus übliche Größenordnung in der Branche.

BOND MAGAZINE: Und was ist eigentlich die Mobile Bank?

Krause: Viele Geschäfte werden mit mobilen Endgeräten getätigt, dies insbesondere auch im Finanzsektor. Wir bieten durchgängig mobile Anwendungen. Eine Kontoeröffnung dauert bei uns 4 Minuten. Dies bietet in Deutschland kein anderer Anbieter! Bei unserem System entfällt das Postident-Verfahren. Die Identifikation mittels Pass und Kamera des mobilen Endgerätes reicht aus, um ein Konto zu eröffnen. Mit unserer Mobile Bank hat der Kunde auf seinem Smartphone alle bestehenden Konten gleichzeitig im Blick, kann den Zahlungsverkehr abwickeln, Gelder anlegen oder in kürzester Zeit einen Kredit beantragen und gewährt bekommen. Wir haben zudem eine offene Plattform und können auch Produkte von anderen Anbietern aufnehmen, wie z.B. Investmentprodukte.

BOND MAGAZINE:
Sie haben es schon angesprochen, Sie haben in Kürze zwei Banklizenzen, sehen Sie dennoch regulatorische Risiken?

Krause: Risiken in dem Sinne, dass es Banken nicht ganz einfach gemacht wird, ihre Geschäfte schlank zu betreiben, sehen wir. Das Führen einer Bank ist eine administrativ anspruchsvolle Aufgabe. Aber wir haben seit 2012 bewiesen, dass wir als europäische Vollbank in einem hochregulierten Bereich gut agieren können. Wir sind damit in 11 Ländern aktiv und wollen weitere Länder mit einer Vollbanklizenz erschließen.

BOND MAGAZINE: Durch das Passporting haben Sie das Recht mit einer Banklizenz eines anderen EU-Landes in allen EU-Ländern damit aktiv zu sein, oder?

Krause: Ja, das ist für ein international aufgestelltes Unternehmen wie Ferratum auch sehr wichtig. Dennoch sehen wir auch die Vorteile einer deutschen Banklizenz. Eine deutsche Vollbanklizenz bietet beispielsweise Reputationsvorteile.

BOND MAGAZINE: Ihr Mitbewerber 4finance hat kürzlich eine 100 Mio. Euro-Anleihe mit einem Kupon von 11,250% emittiert. Dabei ist 4finance größer als Ferratum und hat Ratings von Moody´s und S&P. Ist Ihr Kupon da nicht etwas niedrig?

Krause: Es gehört sich nicht, über Mitbewerber zu sprechen.

BOND MAGAZINE: Wir sprechen ja über Ihren Kupon.

Krause: Wir haben einen positiven Track Record am Kapitalmarkt, wir sind am Kapitalmarkt seit 2011 ein verlässlicher Partner und die Performance unserer Anleihen spricht für sich. Wir gehen davon aus, dass auch die neue Anleihe auf eine große Nachfrage stoßen wird. Und unser Kupon entspricht unserem Risikoprofil.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org


Mittelstandsanleihen – aktuelle Neuemissionen

Emittent

Zeichnungsfrist

Kupon

Green Bond

reconcept EnergieDepot Deutschland

11.06.2025-10.06.2026

6,75%

nicht formal

Consilium Project Finance

30.04.2025-29.04.2026

7,00%

nicht formal

VOSS Beteiligung

14.03.2025-13.03.2026

7,00%

nicht formal

Bioenergiepark Küste

28.03.2025-27.03.2026

7,00%

nicht formal

reconcept CHF Green Energy Bond Canada

25.07.2025-24.07.2026

6,25%

nicht formal

Aream Infrastruktur Finance

19.08.2025-18.08.2026

7,25%

ja

octopus Group

Q4 2025

n.bek.

nein

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