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Aberdeen AM: Schwellenländeranleihen als neue Kernanlage

Vergleich der Renditen Brasiliens und Großbritanniens im Wahljahr 2010

Die jüngste Dynamik an den globalen Währungs- und Anleihemärkten ändert sich: Ein Anzeichen hierfür ist auch der Wertverlust des britischen Pfundes, der Anleiheinvestoren derzeit sensibilieren sollte, ihre Strategien zu überdenken. Währungsabstürze, ein kurzlebiges und schuldenfinanziertes Wachstum, eine schwache Inlandsnachfrage, ausufernde Haushaltsdefizite und politische Unsicherheiten waren früher vor allem Merkmale der Schwellenländern. Heute sind es auch vertraute Attribute der so genannten entwickelten Länder.

Investoren sind zunehmend besorgt über die sensible Finanzlage Großbritanniens und insbesondere über eine mögliche Hängepartie nach den Parlamentswahlen Anfang Mai. Das Haushaltsdefizit des Landes liegt bei über 10% des Bruttoinlandsprodukts, die Arbeitslosenraten sind hoch, die Konsumnachfrage gering. Die Aussicht auf eine schwache Koalitionsregierung nach den Wahlen scheint eher charakteristisch für ein lateinamerikanisches Land der 1990er Jahre zu sein,  als für ein G8-Mitglied.

Brasilien stellt im Vergleich einen starken Kontrast dar. Dort stehen dieses Jahr im Oktober ebenfalls Wahlen an. Da Präsident Lula da Silva nach zwei Amtszeiten nicht mehr antritt, gibt es zwar Unsicherheiten über den Kurs der künftigen Führung. Dennoch scheinen sich Marktteilnehmer sehr sicher zu sein, dass seine Nachfolger die starken Fundamentaldaten des Landes im Auge behalten werden.

Brasilien und andere Schwellenländer haben nach dem zyklischen Abschwung des Jahres 2008 eine stetige wirtschaftliche Erholung erlebt und können sich von daher auf Ersparnisse stützen, die umsichtiger Geldpolitik und großer Haushaltsdisziplin zu verdanken sind. Das brasilianische Haushaltsdefizit beträgt lediglich rund 3% des Bruttoinlandsprodukts, das Land profitiert zudem von einer günstigen demografischen Entwicklung. Steigende Realeinkommen schaffen einen wachsenden Ausgleich für die früher von den Exportmärkten abhängigen Volkswirtschaften vieler Schwellenländer. Die starken und steigenden Fundamentaldaten vieler Schwellenländer sind auch das Ergebnis einer politischen Führung, die aus den Finanzkrisen der 1990er und 2000er Jahre gelernt hat.

Notwendigkeit zur Diversifizierung teilweise erkannt
Investoren haben inzwischen erkannt, das es notwendig ist, ihre Aktienportfolios in Schwellenländerinvestitionen, wie etwa Brasilien, zu diversifizieren. Im Rentenbereich wurden bislang aber nur wenige Portfolios in ähnlicher Weise umstrukturiert. Leider sind die meisten Investoren noch immer zu stark in den relativ schwach rentierenden Anleihen der G8-Staaten investiert. Im Jahr 2009  enttäuschten zum Beispiel britische und US-Staatsanleihen mit der schlechtesten Zwölfmonatsentwicklung in über 30 Jahren. Die Umschichtung von Schuldenbergen aus dem privaten Sektor in die öffentlichen Haushalte mag die Zuversicht an den Aktienmärkten im letzten Jahr gesteigert haben, sie trug aber nur wenig bei, das Interesse an Staatsanleihen zu erhöhen. Viele der entwickelten Länder, vor allem die USA und Großbritannien, sind mit riesigen Schuldenständen belastet. Ihnen wird es schwerfallen, zu den kreditfinanzierten Auswüchsen der Vorkrisentage zurückzukehren.

Überschaubare Risiken
Natürlich bringt die Investiton in Schwellenländeranleihen einige Risiken mit sich – nicht jedes Land weist eine derart gesunde Basis auf wie Brasilien. Dies zeigten beispielsweise die jüngsten Probleme in Osteuropa. Dafür entschädigen allerdings die möglichen Zusatzerträge. Inflationsbereinigt erwirtschaften zehnjährige britische Staatsanleihen heute eine Rendite von lediglich rund 0,6%, während brasilianische Papiere mit gleicher Laufzeit 8,5% Rendite bieten. Es gibt aber nicht nur in Brasilien gute Anlagechancen. Ein anderes Beispiel ist Indonesien. Das Land steht als eines von wenigen Schwellenländern wahrscheinlich vor einer Rating-Heraufstufung. Erklären ließe sich diese durch den positiven Wachstumsausblick für das Jahr 2010, einer verbesserten Schuldensituation, einer Strukturreform sowie einer stabilen politischen Situation.

Die momentanen Probleme der G8-Staaten bieten Anlegern von daher eine gute Gelegenheit, ihre Anleiheportfolios zu diversifizieren und in die wirklichen Wachstumsländer der kommenden zehn Jahre zu investieren.

Die Aberdeen Asset Management Deutschland AG zählt zu den führenden ausländischen Fondsgesellschaften in Deutschland. Aktuell betreut die Gesellschaft für Anleger ein Vermögen von rund 8 Mrd. Euro (per 31.12.2009).





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