YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Anleihen: Keine Korrektur im Sinne von 1994 bzw. 2013

von Peter De Coensel, Chef-Anleihenstratege bei Degroof Petercam Asset Management (DPAM)

Die Staatsanleihenmärkte befinden sich aktuell weder in einer Korrektur im Stil von 1994 noch von 2013. Diese Ansicht vertritt Peter De Coensel, Chef-Anleihenstratege bei DPAM. Während die damaligen Rückschläge eindeutig von geldpolitischen Überraschungen und aggressiven Ausschlägen der Laufzeitprämien angetrieben wurden, gestaltet sich die aktuelle Situation komplizierter. Sie ist geprägt von einem Spannungsfeld zwischen Änderungen der drei Einflussgrößen Laufzeitprämien, reale Renditen und Inflationserwartungen.

Gerüchte über ein Auslaufen der quantitativen Maßnahmen in den USA im Laufe des Jahres 2022 und eine erste Anhebung der US-Leitzinsen im zweiten Halbjahr 2023 gewinnen an Fahrt. Wie hoch aber sind die Chancen, dass die US-FED dem Druck der Märkte nachgibt, während wir von April bis Juni eine höhere Inflation erleben? Wie stehen die Chancen, dass die FED einen politischen Fehler begeht, während sie mit höherem Wachstum und höherer Inflation über ihren üblichen Projektionshorizont konfrontiert ist? Der Markt testet gerade, ob die FED ihre neuen Regeln für das flexible durchschnittliche Inflationsziel einhält. Ein geldpolitischer Fehler könnte zu einer weiteren Versteilerung der Renditekurve führen, da Anleiheninvestoren mehr Laufzeitprämienschutz verlangen würden. Die Geldpolitik steht in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung und dem Ausmaß einer negativen oder positiven Laufzeitprämie. Die Kombination aus reflationären Impulsen, die die Inflationserwartungen und das reale Wachstum stützen, und der Aufhebung der geldpolitischen Verankerung, die die Laufzeitprämie in die Höhe treibt, hat das Potenzial, die 10-jährigen US-Renditen über 2,00% zu heben.

Tatsächlich wurde der Anstieg der Breakeven-Renditen seit April 2020 durch niedrigere Realrenditen und einen maßvollen Anstieg der Nominalrenditen angetrieben. In der vergangenen Woche änderte sich diese Dynamik. Inflationsgebundene US-Staatsanleihen (TIPS) wurden am Markt stärker abverkauft als ihre nominalen Pendants. Die Anleihenmärkte haben den Punkt erreicht, an dem sie einschätzen, dass die kombinierte Wirkung von geld- und fiskalpolitischen Initiativen die potenziellen Wachstumsraten in den nächsten drei bis fünf Jahren anheben könnte. Das ist gut so. 10-jährige US-Treasuries könnten sich Peter De Coensel zufolge in einem solchen kurzfristigen Reflationsszenario in Richtung des Bereichs von 1,45% bewegen. Unter Berücksichtigung eines Anstiegs des Wirtschaftswachstums und einer zusätzlichen Dosis Laufzeitprämie sieht das DPAM-Basisszenario immer noch 1,60% für 10-jährige US-Renditen bis Ende 2021 vor.

Höhere potenzielle Wachstumsraten verbinden sich direkt mit höheren Realrenditen. Wenn jedoch die realen (und nominalen) 10-jährigen US-Renditen um weitere 60 bis 75 Basispunkte gegenüber dem Schlusswert von -0,81% (bzw. 1,34%) per 19.2.2021 ansteigen würden, weil eine frühzeitige Straffung der Geldpolitik (QE-Tapering oder Leitzinsanhebung) befürchtet wird, könnten die Aktienmärkte in Panik geraten. Auch das wäre nach Ansicht von Anleihenexperte De Coensel eine gute Nachricht für festverzinsliche Anleger, da dies Gelegenheiten für Schnäppchen an den Anleihenmärkten darstellen würde.

Sehen wir der Realität ins Auge: Wir können davon ausgehen, dass 2021 ein herausforderndes Jahr für Anleiheninvestoren sein wird. Ein Blick in die Vergangenheit macht aber Mut: Während 1994 und 2013 düstere Jahre waren, haben sich die Anleihenmärkte in den Jahren 1995 und 2014 glänzend entwickelt!

www.fixed-income.org
Foto: Peter De Coensel
© DPAM


Investment

von Stephen Dover, Head of Franklin Templeton Institute

Mögliche Störung der globalen Ölver­sorgung: Aufgrund der Stellung des Iran als mittel­großer Ölprodu­zent und -exporteur sind die Ölpreise nach…
Weiterlesen
Investment
Wenli Zheng, Portfolio­manager bei T. Rowe Price kommen­tiert die Zoll­pause zwischen den USA und China.•  Zwar wird mit weiteren Handels­ge­sprächen…
Weiterlesen
Investment
April LaRusse, Head of Invest­ment Specialists bei Insight Invest­ment, gibt einen aktuellen Ausblick auf die US- und Euro­wirtschaft sowie die…
Weiterlesen
Investment

von Axel Brosey, Senior Fund Manager der LAIQON-Gruppe

Er ist da, „der eine“, „der große“, „der wunder­schöne“ Steuer­reform­vorschlag, den Donald Trump den Ameri­kanern ver­sprochen hatte. In seinem…
Weiterlesen
Investment
Vor dem Hinter­grund der Zoll­verhand­lungen zwischen China und den USA haben sich die Aktien­märkte in den letzten Wochen erholt und sogar ihre…
Weiterlesen
Investment

von John Lloyd, Global Head of Multi Sector Credit, Janus Henderson Investors

Die VPI-Kern­inflations­daten blieben in diesem Monat hinter den Markt­erwar­tungen zurück: Sowohl der Gesamt- als auch der Kern­inflations­index…
Weiterlesen
Investment

von David Rees, Head of Global Economics bei Schroders

Es ist riskant, die nächsten Schritte der Trump-Admi­nistration vorher­zusagen. Sollte jedoch die derzeitige Zollpause von Dauer sein, so dürften die…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Seit Jahren, wenn nicht Jahr­zehnten, fragt sich die Finanz­welt, wo die Ober­grenze für die US-Staats­ver­schuldung liegt. Dank der sehr niedrigen…
Weiterlesen
Investment

von Arif Husain, Head of Fixed Income bei T. Rowe Price

Im Gegensatz zu meiner Einschätzung der US-Staats­anleihen – hier bin ich so überzeugt wie seit Jahren nicht mehr, da fast alle Faktoren stimmen – ist…
Weiterlesen
Investment
Im Juni kündigte die EZB eine weitere Senkung der Leit­zinsen an. Da die Infla­tion im Euro­raum derzeit dem Ziel­wert von 2% nahe­kommt, wird die EZB…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!