YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige

Ein neues Conundrum?

von Alessandro Bee, Ökonom, Bank J. Safra Sarasin AG

Tiefer und tiefer gehen die Renditen von Staatsanleihen, deutsche Bundesanleihen haben gar die 1%-Grenze durchbrochen. Was sind die Gründe? Zum einen die Geopolitik: Der Konflikt in der Ukraine macht die Anleger nervös und Staatsanleihen attraktiv. Zum anderen die Euro-Konjunktur: Schwache BIP-Zahlen, peßimistischere Einkaufsmanager und weiter tiefe Inflation machen Quantitative Easing zum dominanten Thema an den Kapitalmärkten.

Das sind gute Gründe für eine Bond-Rallye in Kontinentaleuropa. Aber auch in den USA sind die Renditen am langen Ende gefallen und die Zinskurve hat sich verflacht. Eine flachere Zinskurve ist nichts Ungewöhnliches vor einer Zinsanhebung – daß die Renditen am langen Ende fallen ist überraschend, aber keine Seltenheit. Bereits im Februar 2005 führte der damalige Vorsitzende der US-Notenbank Fed Alan Greenspan vor dem Senat aus, daß die langfristigen Renditen gefallen sind, obwohl das Fed die Leitzinsen um 1,5% angehoben hat. Nachdem er eine Reihe von möglichen Erklärungen als nicht einleuchtend abgelehnt hatte, bezeichnete er das Verhalten des Anleihenmarktes als Conundrum – als Rätsel.

Wiederholt sich das Conundrum? Die Geldpolitik des Federal Reserve jedenfalls fällt als Ursache weg. Die Erwartungen bezüglich der Geldpolitik sind stabil: Die erste Anhebung der Leitzinsen (Fed Funds) wird vom Fed Funds Futures Markt Mitte 2015 erwartet. Das nahende Ende der Nullzinspolitik wird von steigenden 2-jährigen Renditen bereits vorweggenommen. Anders sieht es im mittleren und hinteren Bereich der Zinskurve aus. Hier divergieren der Verlauf der Renditen und die Erwartung, wann das Fed die Leitzinsen zum ersten Mal erhöht. Die US-Notenbank hat anscheinend seinen Einfluß auf den hinteren Teil der Zinskurve eingebüßt.

Ein wichtiger Grund hierfür sind die Erwartungen über die lange Frist. Der Kapitalmarkt sieht in der kurzen Frist höhere, aber in zehn Jahren tiefere Leitzinsen als noch zu Jahresbeginn. Der Treiber hinter dieser Entwicklung ist die anhaltende Diskußion um die Secular Stagnation – der langanhaltenden Wirtschaftßchwäche. Die Erwartungen des Marktes liegen nun deutlich unter den Schätzungen des Fed, weshalb ein weiterer Rückgang unwahrscheinlich ist. Hinzu kommt, daß der strukturelle Gegenwind nachläßt: die Fiskalpolitik und der Arbeitsmarkt befinden sich beide auf dem Weg zur Normalisierung.

Das nahende Ende der Nullzinspolitik scheint uns der verläßlichere Treiber zu sein als die Secular Stagnation – insbesondere wenn die US-Konjunkturdaten weiterhin solid bleiben. Das würde auf leicht steigende Renditen hindeuten. Die Möglichkeit eines neuen Conundrum ist jedoch im Auge zu behalten. Schließlich half es 2004/2005 die Renditen über mehrere Quartale auf einem tiefen Niveau zu halten.


www.fixed-income.org

Investment

von Ken Orchard, Head International Fixed Income bei T. Rowe Price

Anleger sehen sich weiterhin einer Reihe von markt­bezogenen und wirtschaft­lichen Heraus­forder­ungen gegenüber, darunter politische Unsicher­heit,…
Weiterlesen
Investment
Seit der Finanzkrise dominieren die USA die Kapital­märkte wie selten zuvor. Das zeigt sich an den Aktien­märkten, aber auch bei den…
Weiterlesen
Investment
Finanzwerte profitierten von der allge­meinen Rallye im dritten Quartal – dank Anzeichen eines robusten Wirtschafts­wachs­tums und einer stabilen…
Weiterlesen
Investment

Global investierender Dachfonds in Industrie- und Schwellenländern, Investment Grade und High Yield

alpha portfolio advisors hat in Zusammen­arbeit mit Universal Invest­ment den alphaport Credit Oppor­tunities aufgelegt. Der Dachfonds investiert…
Weiterlesen
Investment

von Maksim Hrupin, Senior Portfoliomanager, BANTLEON

Eine schwache Wertent­wicklung seit Jahres­anfang und Kurs­verluste im Umfeld von Krisen­phasen der vergangenen Jahre lassen Anleger an ihren…
Weiterlesen
Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Die EZB hat die Zinsen zum dritten Mal in Folge unver­ändert gelassen und sich damit von der US-Noten­bank abge­wandt, die nur einen Tag zuvor die…
Weiterlesen
Investment
Europa ist nur bedingt abwehr­bereit und wird es ver­mutlich noch für einige Zeit bleiben. Kein beruhigender Befund, aber Indiz für lang­fristigen…
Weiterlesen
Investment
Diesen Monat gab es keine offiziellen US-Konjunktur­daten. Aber wen interessiert das schon? Man weiß genug, um optimistisch zu sein. Am Aktien­markt…
Weiterlesen
Investment

von Konstantin Veit, Portfoliomanager, PIMCO

Wir gehen davon aus, dass die Euro­päische Zentral­bank (EZB) bei ihrer Sitzung am Donnerstag den Zinssatz für die Einlagen­fazilität (DFR)…
Weiterlesen
Investment

von Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers

Allmählich verdient man mit länger laufenden Anleihen mehr als mit kürzer laufenden. Weil die Zins­struktur­kurven steiler geworden sind, bieten…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!