YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Emerging Markets: Kapitalabflüsse

Kolumne von Maarten-Jan Bakkum, Global Emerging Markets-Stratege bei ING Investment Management, Den Haag

Unerwartet hohe Wachstumszahlen in den USA und Europa sowie zunehmende Sorgen um die Wachstumsentwicklung in den Schwellenländern belasten den Kapitalfluss in die Emerging Markets. Zum ersten Mal seit Mai 2010 floss in zwei aufeinanderfolgenden Wochen mehr Kapital aus den Aktienmärkten der Schwellenländer ab, als hereinströmte. Vorletzte Woche belief sich der Kapitalabfluss sogar auf USD 7 Milliarden, der höchste seit über zwei Jahren.

Solange die Anleiherenditen in den USA und Europa weiter steigen und der Inflationsdruck in den Schwellenländern anhält, wird der Kapitalstrom in die Emerging Markets negativ bleiben. Die Bereitschaft, an den dynamischen und hochrentierlichen Emerging Markets zu investieren, sinkt nämlich, wenn das Wachstumsgefälle schwindet und (wie bereits geschehen) die Märkte in den USA und Europa höhere Renditen abwerfen. Die seit Oktober beobachtete Underperformance der Schwellenländermärkte im Vergleich mit reifen Märkten macht sich nun bemerkbar. Nach nunmehr vier Monaten wachen jetzt viele Anleger auf. Die Inflationszahlen müssen sich definitiv bessern, um den Sorgen über geldpolitische Straffung und nachlassende Wachstumsaussichten gegenzusteuern.

Die Inflationsentwicklung in den Schwellenländern dürfte im zweiten Quartal dieses Jahres ihrem Höhepunkt zusteuern. Da aber verschiedene Zentralbanken zögern, ihre Leitzinsen deutlich anzuheben und so die Realzinsen auf ein Niveau von über null zu bringen, könnte es noch eine Weile dauern, bis man wieder Grund hat, die Wachstumsprognosen für die Emerging Markets nach oben anzupassen. Erschwerend kommt die Krise im Nahen Osten hinzu und damit der Aufwärtsdruck auf den Ölpreis. Die hohen Energiepreise wirken sich direkt auf die Inflationsentwicklung aus und pushen die Lebensmittelpreise über die steigenden Transportkosten nach oben. Dadurch könnte sich das Inflationsproblem der Schwellenländer, das in erster Linie durch die Lebensmittelpreise getrieben wird, als unerwartet hartnäckig erweisen.

Die sich trübenden Aussichten für die Kapitalströme in die Emerging Markets führen nicht nur zu einer deutlichen Underperformance jener Märkte mit dem höchsten externen Fremdmittelbedarf, wie der Türkei, Südafrika oder Indien. Gleichzeitig führt dies auch dazu, dass die Erwartungen an die Wachstumsentwicklung in den Schwellenländern über die kommenden Quartale zurückgeschraubt werden. Die Emerging Markets werden zwar weiterhin erheblich höhere Wachstumszahlen schreiben als die reifen Märkte, aber der Abstand wird schrumpfen. Das haben wir zuletzt 1998 erlebt.

Investment
Der Vertrauens­verlust in US-Staats­anleihen hat spürbar zugenommen – befeuert durch dauerhaft hohe Haushalts­defizite, eine fehlende fiskalische…
Weiterlesen
Investment

von Mike Della Vedova, Portfoliomanager bei T. Rowe Price

Vor dem Hintergrund globaler Handels­spannungen, politischer Unsicher­heiten in den USA und geo­politischer Risiken suchen Anleger nach…
Weiterlesen
Investment
Der Juli war geprägt von zahlreichen Verein­barungen zwischen den USA und ihren Handels­partnern, da das Ende der Zollpause näher rückte. Diese…
Weiterlesen
Investment

von Guy Barnard, Co-Head of Global Property Equities, Janus Henderson Investors

Europäische börsen­notierte Immobilien verzeichneten im ersten Halbjahr 2025 einen erheb­lichen Zuwachs von fast 10%. Interessant: Der Sektor…
Weiterlesen
Investment

Chinas Suche nach einem neuen Wachstumsmodell / Meinungen unserer CIOs von AXA Investment Managers

Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers: Der CDS-HandelCredit Default Swaps (CDS) sind derivative Instru­mente, die es Anlegern…
Weiterlesen
Investment

von André Figueira de Sousa und Lowie Debou, DPAM

Vergangene Woche kündigte US-Präsident Trump „gegenseitige“ Zölle für Länder an, die noch keine Handels­abkommen mit den USA abge­schlossen haben.…
Weiterlesen
Investment

von Amanda Stitt, Portfoliospezialistin bei T. Rowe Price

Hochrangige Staats­anleihen gelten tradi­tionell als Ballast für Port­folios, da sie stabile Erträge liefern, Volatilität dämpfen und durch ihre…
Weiterlesen
Investment
Die Frage nach der künftigen Volatilität von US-Staats­anleihen im Zuge der amerika­nischen Wirtschafts- und Fiskal­politik bean­sprucht momentan viel…
Weiterlesen
Investment
Die Wachs­tums­aus­sichten für den Euroraum bleiben schwach. Politische Unsicher­heiten – insbeson­dere im Zusammen­hang mit US-Zöllen – könnten das…
Weiterlesen
Investment

von Dr. Nils Rode, Chief Investment Officer bei Schroders Capital

Private Markets boten in der Vergangen­heit einen gewissen Schutz vor der Volatilität der öffent­lichen Märkte und florierten oft in einem Umfeld der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!