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Europäische Unternehmensanleihen: Attraktiver Spread in günstigem Makroumfeld

Bei freundlicheren Makrodaten, attraktiven Credit-Spreads und anhaltend niedrigen Zinsen auf Staatsanleihen schneiden europäische Investment-Grade-Titel positiv ab

Nach Angaben von ING Investment Management (ING IM) ähnelten die vergangenen Monate an den Finanzmärkten einem Balanceakt. Die treibenden Faktoren waren dabei vor allem die Konjunkturmeldungen sowie die Verlautbarungen der globalen Zentralbanken. Freundliche Wirtschaftsdaten in Europa, wie beispielsweise die Industrieproduktion und die ZEW- Umfrage (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung), und damit bessere Wachstumsaussichten, haben jüngst gemeinsam mit schwächeren US Treasuries einen Kurssturz bei Bundesanleihen ausgelöst. In den Vorwochen hatten die Kurse der „Bunds“ – nach vielversprechenden Kommentaren vonseiten der EZB – dagegen noch zugelegt.

Dazu Pieter Heijboer, Portfolio Manager, European Investment Grade Credit bei ING Investment Management:

„Die Renditeaufschläge auf europäische Investment-Grade-Titel sind gegenüber dem historischen Durchschnitt nach wie vor attraktiv. Gleichzeitig sind die Zinsen auf 
Staatsanleihen – absolut gesehen – immer noch sehr niedrig. Aus fundamentaler Sicht weisen Unternehmensanleihen unserer Meinung nach außerordentlich solide Bilanzen auf. Das Refinanzierungsrisiko ist allgemein sehr gering und die schwächsten Emittenten sind mittlerweile vom Markt verschwunden. Insgesamt steigt dadurch im Schnitt die Bonität. Das Verhältnis zwischen Herab- und Heraufstufungen dürfte demnächst einen Höchstwert erreichen.“

Was die Performance von Unternehmensanleihen betrifft, ist ING IM der Ansicht, dass Europa sich noch weitgehend in einer Sanierungsphase befindet. Dafür sprechen niedriges Wachstum und sinkender Schuldenstand.

Heijboer ist überzeugt: „Man könnte zwar argumentieren, dass sich Unternehmen außerhalb des Finanzsektors der Expansionsphase nähern, denn es gibt bereits Hinweise auf erneute M&A-Aktivität. Auch die Fremdmittelaufnahme steigt wieder. Andererseits zwingen aufsichtsrechtliche Vorgaben den Finanzsektor zum weiteren Schuldenabbau und zur Rekapitalisierung. Auch die Privathaushalte und Regierungen in Europa bemühen sich weiter um einen Abbau ihrer Schulden, da sie ihren relativ hohen Schuldstand reduzieren müssen. Dieser breit aufgestellte Deleveraging-Prozess dämpft den Konsum, das Wirtschaftswachstum und auch die Inflation. Wir gehen deshalb davon aus, dass die EZB an ihrer expansiven Geldpolitik festhält und die Zinsen auf Staatsanleihen niedrig bleiben. Denn der Aufschwung steht erst am Anfang. Für Unternehmensanleihen ist dies letztlich ein günstiges Umfeld.“

ING IM räumt indes ein, dass sich bereits diverse Tail Risks (also Extremrisiken, die außerhalb der Standardabweichung um den Erwartungswert liegen) abzeichnen, denen allerdings durch aktives Portfoliomanagement gegengesteuert werden kann.

Heijboer skizziert einige dieser Tail Risks und die von ING IM verfolgte Taktik:

-Wachstum an der Euro-Peripherie ist immer noch instabil und die politische Ungewissheit wächst:
Die Unsicherheit im Hinblick auf mögliche Rating-Herabstufungen von Staatsanleihen hält an. Wir haben uns daher eher konservativ positioniert. Wertsicherung hat Vorrang, bis sich bei uns ein stärkerer Überzeugungsgrad zur Qualität bestimmter Titel herausgebildet hat.

-Zinsen steigen stetig:
Eine mögliche Ausweitung der Credit-Spreads infolge der Schwäche bei Staatsanleihen macht uns etwas Sorge. Die Credit-Spreads europäischer Investment-Grade-Titel haben sich seit Anfang Juni kaum verändert, während die Renditeaufschläge auf Treasuries und Bunds um 70 bzw. 40 Basispunkte gestiegen sind. Wir positionieren unsere Kundenportfolios bereits aktiv für einen Zinsanstieg.

-M&A-Aktivität außerhalb des Finanzsektors im Aufwind:
Wir behalten potenzielle M&A-Transaktionen genau im Auge und positionieren uns entsprechend unserer Bottom-up-Analyse der Emittenten.

Heijboer schloss mit den Worten: „Im Vergleich zu Staatsanleihen bieten europäische Investment-Grade-Titel unserer Ansicht nach weiterhin attraktive Spreads. Das Umfeld ist für Unternehmensanleihen günstig. Dabei erfordern Tail Risks aktives Portfoliomanagement.“

www.fixed-income.org

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