Abgesehen von der Pressekonferenz von Fed-Chef Powell werden die Märkte den vierteljährlichen „Dot Plot“ der Fed genau beobachten, um Hinweise darauf zu erhalten, wie und wann die Zentralbank ihren Zinssenkungszyklus wieder aufnehmen wird. Sowohl im März als auch im Dezember lag die Medianprognose bei zwei Zinssenkungen bis zum Jahresende, was in etwa den aktuellen Markterwartungen entspricht.
Angesichts der Unsicherheit, mit der die Märkte konfrontiert sind, ist es schwierig vorherzusagen, ob sich ihre Prognosen wesentlich ändern werden. Einerseits könnten die Mitglieder des Fed-Ausschusses nun einen höheren effektiven Zollsatz als bisher einkalkulieren, und angesichts der ersten Anzeichen einer durch Zölle bedingten Inflation könnten einige einen vorsichtigen Ansatz verfolgen, zumal die Spannungen im Nahen Osten das Inflationsbild weiter belasten könnten.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Prognosen angepasst werden, um nur eine Zinssenkung in diesem Jahr widerzuspiegeln. Andererseits zeigen die weniger volatilen oder „hartnäckigeren“ Inflationsquellen, insbesondere in großen Kategorien wie den Mieten, beeindruckende und potenziell nachhaltige Anzeichen einer Disinflation. Auch der Arbeitsmarkt weist mit anhaltend hohen Arbeitslosenzahlen einige Risse auf. Dies könnte dazu beitragen, dass die Fed ihren Kurs der Normalisierung der Geldpolitik fortsetzt.
Unter dem Strich könnte dies zu weitgehend unveränderten Prognosen führen. Das Basisszenario von Insight geht von zwei Zinssenkungen in diesem Jahr aus, gefolgt von weiteren Leitzinssenkungen im Jahr 2026 auf einen Endzinssatz von 3 %, da das Wachstum unter dem Trend bleiben dürfte – ein Zielbereich, den die Fed wahrscheinlich als „weitgehend neutral” bezeichnen würde. In jedem Fall könnte die Zinspause der Fed unserer Meinung nach eine gute Gelegenheit für Anleger sein, sich noch relativ hohe Renditen im festverzinslichen Bereich zu sichern, solange diese noch verfügbar sind.
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