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Hohe Liquidität stützt Aktien- und Kreditmärkte

von Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management

Aufgrund abnehmender Liquiditäts­flüsse in die Finanz­märkte nähern sich die globalen Aktien­märkte mit zunehmender Wahr­schein­lich­keit einer Trend­wende. Diese Ein­schätzung wird zusätzlich durch das Verhalten langfristiger Markt­zyklen bestätigt: so sind in Hoch­phasen eine starke Performance der Sektoren Inves­titionsgüter und Versorgungs­unternehmen sowie steigende Edelmetallpreise, speziell von Gold, typisch. Zudem sind die Bewertungen, insbesondere in den USA, außerordentlich hoch. Der aussagekräftige ‚Buffet-Indikator‘ - der Wert des Aktienmarkts im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt - ist nahe an einem historischen Höchst. Warren Buffet selbst bestätigt dies indirekt, man denke an die rekordhohe Bargeldquote in seinem Fonds und die Halbierung seiner Position in Apple-Aktien. Eine hohe Sorglosigkeit vieler Investoren runden die typischen Merkmale eines möglichen Markthochs ab.

Allerdings steckt trotz abnehmenden neuen Liquiditätsflüssen absolut noch sehr viel Liquidität, geschöpft während der Pandemie bis April 2023, im System. Diese enormen Summen dürften noch einige Zeit für Unterstützung sowohl der Aktien- und Kreditmärkte als auch der Konjunktur sorgen. Zudem hat die US-Notenbank Fed soeben ihren Bilanzabbau gestoppt und die Bilanz sogar vorübergehend leicht erhöht. Dies dürfte eine kurzzeitige Maßnahme gewesen sein (‚Notfallliquidität‘), um die hohe Marktvolatilität in der ersten Augusthälfte zu dämpfen. Deshalb ist an den Finanzmärkten im Moment noch keine Trendwende sichtbar, trotz hoher Volatilität.

Dennoch ist eine gewisse Vorsicht angebracht. Unabhängig von der vorübergehenden Fed-Notfallliquidität wird das Quantitative Tightening in absehbarer Zeit weitergehen. Zudem bleibt die EZB auf Kurs und reduziert ihre Bilanz sogar noch stärker als die Fed (EUR 2400 Milliarden vs. Fed mit USD 1800 Milliarden seit dem Höchst im März 2023). Eine abkühlende Konjunktur und abnehmende Liquidität wirken deflationär und damit zinsdämpfend. Dementsprechend erscheint uns das Umfeld für Staatsanleihen weiterhin günstig. Daher ist es möglich, bei der momentanen Asset Allokation die Duration neutral bis leicht höher zu wählen. Allerdings kann die enorme Zunahme der US-Staatsverschuldung den Rückgang der langfristen US-Zinsen behindern oder sogar umkehren – insbesondere auch im Fall eines schwächeren US-Dollars.

Beim Aktienexposure sind wir kurzfristig neutral bis leicht positiv positioniert aufgrund der immer noch hohen Liquidität. Mittelfristig bestehen zunehmende Warnsignale aufgrund eingangs erwähnter zu erwartender Entwicklungen. Bei Investment-Grade-Anleihen bleiben wir neutral bis leicht defensiv positioniert. Die Risikoprämien sind auf historisch tiefen Levels, jedoch ist das Momentum weiterhin positiv und die Nachfrage hoch. Bei High-Yield-Anleihen gleichen gestiegene Quartalsgewinne der Schuldner, sowohl in den USA als auch Europa, ein positiver Ratingtrend sowie steigende Zuflüsse die makroökonomischen Risiken am Horizont derzeit noch aus. Daraus resultiert eine neutrale Positionierung. Generell fokussieren wir uns bei Unternehmensanleihen, auch bei High-Yield-Bonds, auf Schuldner mit solider Bonität.

www.fixed-income.org
Foto: Beat Thoma © Fisch Asset Management


 

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