YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Inflation ist nicht das Hauptproblem der Zentralbanken

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income, DNB Asset Management

„Die Inflation wird bald, wenn nicht schon geschehen, ihren Höchststand erreichen und dann wieder sukzessive abflachen. Leider ist dies nicht das Hauptproblem für die Zentralbanken, sondern eher die Tatsache, dass die Lohnentwicklung auf den angespannten Arbeitsmärkten deutlich zugenommen hat. Dies ist insofern Anlass zur Sorge, als es letztlich die Lohnentwicklung ist, die im Laufe der Zeit zu einer anhaltenden Inflation führen kann. Die Zentralbanken müssen somit die Lohnentwicklung unter Kontrolle bekommen, um die Verankerung der Inflationserwartungen zu stützen. Die Zinssätze werden zur Inflationsbekämpfung und zur Stabilisierung der Inflationserwartungen so weit angehoben werden wie letztendlich nötig.

Ein Blick auf die letzten 25 Jahre zeigt, dass die Inflation in den USA und Europa gering und dabei recht stabil war. Dies kann man als großen Erfolg der Geldpolitik und des Zentralbankwesens der letzten Jahrzehnte verbuchen. In den 1990er Jahren glaubten nur wenige, dass die Zentralbanken in der Lage sein würden, die Inflation einzudämmen, so dass die Preise von Vermögenswerten (z. B. 10-Jahres-Zinsen) vermutlich eine erhebliche Inflationsrisikoprämie enthielten. Mit zunehmender Glaubwürdigkeit der Zentralbanken ist diese Inflationsrisikoprämie auf den Märkten gesunken und die Verhandlungen über Löhne und Preise sind dadurch leichter geworden. Die Zentralbanken werden sich hüten, ihren guten Ruf aufs Spiel zu setzen, selbst wenn sie den Volkswirtschaften damit kurzfristig Schaden zufügen sollten. Vermutlich geht das Prozedere auch in Zukunft weiter, da die Themen Geldpolitik und Makroökonomie naturgemäß ziemlich ungenaue Angelegenheiten sind (um nicht zu sagen: eine Wissenschaft). Es wird schwierig sein, „die Luft kontrolliert aus dem Ballon zu lassen“.

Dies führt uns zu dem Risiko einer Stagflation. Das Risiko einer Stagflation im strengen technischen Sinne, d. h. einer Rezession, die in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativem Wachstum bei gleichzeitig hoher Inflation gemessen wird, hat deutlich zugenommen. In einer Situation, in der die Zentralbanken die Wirtschaftstätigkeit dämpfen und negative Produktionslücken schaffen wollen, ist ein Stagflationsszenario keineswegs unwahrscheinlich. Eine Stagflation im umgangssprachlichen Sinne, d. h. eine längere Periode schwachen Wachstums und hoher Inflation (man denke an die 1970er Jahre), ist wesentlich unwahrscheinlicher, da ich davon ausgehe, dass die Zentralbanken die Inflation erfolgreich bekämpfen werden.

Wie hoch die Zinssätze sein müssen, um die Ziele der Zentralbanken zu erreichen, bleibt offen. Die Zentralbanken selbst wissen es nicht, wie die rasche Kehrtwende der Fed im vergangenen Jahr gezeigt hat. Sie sind in jedem Fall bereit, das Notwendige zu veranlassen. Wenn die Fed die Zinsen auf 5% anheben muss, wird sie das tun. Aus meiner Sicht müsste ein Leitzins in der Größenordnung von 2 bis 3% ausreichen, da das Wirtschaftswachstum bereits wieder anzieht. Aber wer weiß.“

www.fixed-income.org
Foto: Svein Aage Aanes © DNB Asset Management


 

Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Auch im September blieb die deutsche Inflations­rate hartnäckig über der 2-Prozent-Marke. Nach 2,2 Prozent im August kletterte sie nun auf 2,4…
Weiterlesen
Investment

von Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price

Angesichts des drohenden Shutdowns der US-Regierung bereiten sich die Märkte auf eine mögliche Verzögerung wichtiger Wirtschafts­daten vor, darunter…
Weiterlesen
Investment

von Greg Wilensky, Head of US Fixed Income, Janus Henderson Investors

Die PCE-Inflations­daten fielen weit­gehend im Rahmen der Erwar­tungen aus. Zwar liegen die Jahres­raten (Gesamt­inflation: 2,7%, Kern­inflation:…
Weiterlesen
Investment

von Marcio Costa, Senior Portfoliomanager, BANTLEON

Die gesunkene Volatilität bei US-Treasuries und die folgenden Zins­senkungen der Fed haben die Attraktivität von Anleihen steigen gelassen. Die…
Weiterlesen
Investment
Nach einer erfolg­reichen Startphase wird die Seed-Tranche (WKN A3EYVA) des SQUAD Aguja Bond Oppor­tunities Fonds wie angekündigt zum 2. Oktober 2025…
Weiterlesen
Investment
Die tradi­tionelle asiatische Vorliebe für Dollar­anlagen scheint aber jetzt nach­zulassen. Marktumfeld und Anlege­rstimmung ändern sich, und man…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Helsing, Institutional Fixed Income Strategist bei T. Rowe Price

Ist es möglich, dass die Rendite 10-jähriger US-Staats­anleihen auf 6% steigt? Laut Arif Husain, unserem Head of Global Fixed Income und CIO, ist…
Weiterlesen
Investment

von Abdallah Guezour, Head of Emerging Market Debt and Commodities bei Schroders

Auch wenn weitere Ver­werfungen aus­gehend von Staats­anleihen aus Industrie­ländern weiterhin taktische Währungs- und Zins­durations­absicherungen in…
Weiterlesen
Investment

Während der Wohnungsbau schwächelt, zeigen sich Tief- und Spezialbau robust

Die deutsche Bauwirt­schaft präsentiert sich gespalten. Während der Wohnungs­bau weiterhin unter Druck steht, entwickeln sich andere Bau­segmente…
Weiterlesen
Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Das globale Wachs­tum bleibt verhalten und ohne Schwung, wobei die zukunfts­orientierten Indikatoren nur begrenzt auf eine baldige Beschleu­nigung…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!