YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Jupiter AM Marktkommentar: Zeit zur Vorsicht?

von Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond Fund

Für den Rückenwind, den die Kreditmärkte im zurückliegenden Quartal spürten, sorgten die Europäische Zentralbank mit ihrer expansiven Geldpolitik und die amerikanische Federal Reserve mit dem Hinweis, die Zinsen würden noch länger niedrig bleiben. Unser Fonds hat davon profitiert, doch wir legen großen Wert darauf, jetzt nicht unachtsam zu werden. Der Erhalt des Kapitals muss weiter Priorität haben. Zugleich streben wir wie bisher möglichst hohe laufende Erträge an, gepaart mit dem Potenzial für Kapitalwachstum.

Bewertungen im Hochzinssegment beunruhigen

Nach der jüngsten Rally sorgen die Bewertungen am Markt für Hochzinsanleihen zunehmend für Nervosität. Wir halten die Fundamentaldaten zwar weiterhin für intakt (stabile Wachstumsdynamik, relativ niedrige Ausfallraten), teilen aber im Prinzip die Besorgnis. Das vergangene Quartal war einzigartig in dem Sinne, dass wir uns von so vielen Emissionen ferngehalten haben wie nie zuvor. Die Konditionen und der Schutz vor vorzeitiger Rücknahme haben sich verschlechtert, sodass sich das Kräftegleichgewicht zu Ungunsten der Rentenanleger verschoben hat. Hinzu kommt, dass die Preise bei einigen Emissionen unserer Ansicht nach so hoch angesetzt werden, dass Anleger für das eingegangene Risiko nicht mehr angemessen entschädigt werden.

Ein vorsichtiger Ansatz

Am Markt für Hochzinsanleihen war für uns stets Vorsicht die Devise. Aktuell entfallen etwa 24 % unseres Exposures im Hochzinssegment auf Papiere systemrelevanter Banken, und bei 64 % unserer Positionen außerhalb des Bankensektors handelt es sich um vorrangig besicherte Anleihen. Sicherheiten sind für uns das A und O, und als grobe Richtschnur bevorzugen wir erstrangige Schuldverschreibungen, die am oberen Rand der Kapitalstruktur angesiedelt und mit Sachwerten unterlegt sind. Zudem achten wir auf ein Engagement in vergleichsweise defensiven Branchen und Ländern. So befindet sich Europa gegenwärtig in einer attraktiveren Phase als die USA, wo die Verschuldung schon wieder zunimmt und die Verschiebung des Kräftegleichgewichts am ausgeprägtesten ist. Wir haben in letzter Zeit die Gewichtung von Unternehmensanleihen mit längeren Laufzeiten leicht reduziert. Im Hochzinssegment beträgt die durchschnittliche Duration unserer Positionen jetzt zwei Jahre. Wir finden, dass „Yield to Call“-Investments (Anlagen, die auf die Rendite bis zur Rückkaufoption abzielen) im aktuellen Umfeld eine vernünftige defensive Strategie darstellen können.

Wiederanlage ohne Eile

In der gegenwärtigen Phase des Zyklus sind wir bereit, geduldig den richtigen Moment abzupassen, während unsere Cash-Position durch Rückflüsse aus Fälligkeiten wächst. Wir versuchen, diese Mittel sinnvoll zu nutzen (etwa für Anlagen in griechischen Staatsanleihen, die Renditen um die 3 % abwerfen), und warten derweil auf bessere Gelegenheiten. Vorsicht heißt übrigens keineswegs, dass wir die Hände in den Schoß legen. Wir erkunden weiter aktiv Bereiche, die indexorientierte Anleger selten auf dem Schirm haben. So suchen wir gezielt nach fehlbewerteten Deleveraging-Storys – ein Beispiel ist das britische Unternehmen The Co-operative Group, bei dessen Fundamentaldaten eine Wende zum Besseren erkennbar ist.

Risiko von Extremereignissen

Es kommt nicht oft vor, dass ein erhöhtes „Tail Risk“ (Risiko, dass statistisch sehr unwahrscheinliche Ereignisse eintreten) einen Rückgang der Volatilität auslöst. Das befürchtete Ende der ultralockeren Geldpolitik in den USA auf der einen Seite und geopolitische Risiken auf der anderen haben jedoch anscheinend dazu geführt, dass in den letzten Wochen eine fast gespenstische Ruhe an den Märkten herrschte.

In der gegebenen Situation liegt die große Herausforderung darin, robuste Schutzmaßnahmen zu treffen und zugleich von vorzeitigen Rückzahlungen zu profitieren. Schon seit Jahren halten wir Short-Positionen in 5-jährigen US-Treasuries. Mit ihrem asymmetrischen Risikoprofil boten diese Papiere eine kostengünstige Möglichkeit zur Absicherung gegen das Risiko, dass die US-Wirtschaft stärker Fahrt aufnimmt. Die Position hat sich bezahlt gemacht, seit wir sie Anfang 2012 aufgebaut haben. Damals lagen die Renditen bei 0,6 %, heute sind es 1,7 %. Wir sehen darin weiter eine zentrale Makro-Position, umso mehr, als wir die Renditen von US-Staatsanleihen gemessen an herkömmlichen Erwartungen – danach sollen die Anleiherenditen einen Ausgleich für Wachstum plus Inflation bieten – für niedrig halten.

In Anbetracht der erhöhen geopolitischen Spannungen halten wir nach wie vor Long-Positionen in australischen Staatsanleihen und sind mit einer beachtlichen Long-Position von rund 8 % im US-Dollar engagiert – in der Vergangenheit hat die US-Währung von Kapitalflüssen in „sichere Häfen“ fast immer profitiert. Ein Vorteil unseres flexiblen Ansatzes liegt gerade darin, dass wir die Möglichkeit haben, in Zeiten der Ungewissheit strategische Positionen wie diese aufzubauen.


www.fixed-income.org

Investment

von Jenna Barnard, Head of Global Bonds, Janus Henderson Investors

Seit Ende der Zinser­höhungen in den Industrie­ländern Mitte bis Ende 2023 wird an den Märkten für Staats­anleihen über das Aus­maß der Zins­senkungen…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Die Botschaft der Euro­pä­ischen Zentral­bank (EZB) dürfte sich bei ihrer Dezember-Sitzung nicht grund­legend ändern. Es wird erwartet, dass die EZB…
Weiterlesen
Investment

von Michael Graham, Head of US High Yield bei AXA IM & Jack Stephenson, US Fixed Income Investment Specialist bei AXA IM

Seit fast drei Jahren trotzt die US-Wirt­schaft den Rezes­sions­erwar­tungen und über­trifft weiterhin andere entwickelte Volks­wirt­schaften. Im…
Weiterlesen
Investment
Die Energie­wende bietet Investoren weltweit Chancen – auch im neuen Jahr. Fonds­manager Lorenzo van der Vaeren von DPAM sieht beso­nders viel…
Weiterlesen
Investment

von Serge Nussbaumer, Head Public Solutions, Maverix Securities AG

Die US-Noten­bank hat die Leit­zinsen wie erwar­tet um 25 Basis­punkte gesenkt. Doch die eigent­liche Bot­schaft der Sitzung war eine andere. Zwar…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Schulze, Leiter Wirtschafts- und Marktstrategie bei Clearbridge Investments, zur Sitzung der Fed

Da die Senkung um 25 Basis­punkte allgemein erwartet wurde, konzen­trieren sich die Märkte auf die Prog­nosen der Fed für 2026 und darüber hinaus. Die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Die geo­politischen und poli­tischen Nach­richten waren im Jahr 2025 recht massiv – anhaltender Krieg in der Ukraine, instabiles Zoll­system der USA,…
Weiterlesen
Investment
Der KI-Hype und die hohen Aktien­gewinne drängten Anleihen 2025 etwas in den Hinter­grund. Dabei ent­sprachen ihre Erträge den seit 2023 wieder…
Weiterlesen
Investment

von Boutaina Deixonne, Head of Euro IG and HY Credit bei AXA Investment Managers

Die europäischen Märkte blieben in den letzten Jahren von zahl­reichen Volatilitäts­spitzen nicht verschont. Trotz des schwierigen Umfelds konnten…
Weiterlesen
Investment

von Robert Ostrowski, CIO, Federated Hermes

Die Anleihe­märkte starten mit einer Fülle unbe­ant­worteter Fragen ins neue Jahr. Vor 12 Monaten hatten wir eine Wieder­holung der Situation nach der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!