YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige

Leben mit negativen Zinsen

Von Dr. Thomas Stucki, Chief Investment Officer der St. Galler Kantonalbank

Bereits Anfang Dezember hat die Credit Suisse als erste Schweizer Bank negative Zinsen für Schweizer Franken-Einlagen institutioneller Kunden angekündigt. Auch bei den US-Banken State Street, Bank of New York Mellon oder der kanadischen Royal Bank of Canada bezahlen diverse Kunden schon seit einiger Zeit Negativzinsen auf Konten, die in Schweizer Franken laufen.

Eidgenossenrenditen seit Längerem negativ Auf den ersten Blick mag dies erstaunen. Doch der Grundsatz Wer fremdes Geld nutzt, bezahlt dafür Zinsen ist an den Kapitalmärkten seit geraumer Zeit außer Kraft gesetzt. Kurzlaufende Papiere der Schweizer Eidgenossenschaft, sogenannte Geldmarktbuchforderungen, rentieren bereits seit August 2011 deutlich unter Null. Für eine Anlage mit dreimonatiger Laufzeit bezahlten die Anleger damals einen Negativzins von 0,75 Prozent, für sechs Monate Laufzeit gar 1,00 Prozent. Erst ab Laufzeiten von 5 Jahren werfen Obligationen der Eidgenossenschaft positive Renditen ab. Neu hingegen ist, dass auch die Geschäftsbanken ihre Kunden mit negativen Zinsen belasten. Der Grund dafür ist einfach: Die Euro-Schuldenkrise hat dazu geführt, dass immer mehr Anleger ihr Erspartes im sicheren Hafen Schweizer Franken parken möchten. Diese Flut an Liquidität können die Banken im Schweizer Währungsraum nicht mehr gewinnbringend anlegen. Mit Negativzinsen soll deshalb die Attraktivität des Schweizer Frankens künstlich geschmälert werden.

Nicht zum ersten Mal

Negative Renditen sind für die Schweiz grundsätzlich nichts Neues. Schon in den 70er Jahren machte man von diesem Instrument Gebrauch. Als die Ölkrise den Schweizer Franken massiv aufwertete, besiegelte man den Bundesbeschluss über den Schutz der Währung. Darauf folgten diverse Gentlemen’s Agreements zwischen der Schweizerischen Nationalbank und den Geschäftsbanken. Diese gingen von einem Verbot der Anlage ausländischer Gelder in inländische Wertpapiere und Grundstücke bis hin zu Negativzinsen auf kurzfristigen ausländischen Frankenguthaben. Diese Kommission erreichte bei ihrem Höhepunkt 10 Prozent pro Quartal. Somit wurden einem Anleger pro Jahr rund 40 Prozent seiner Anlage im Schweizer Franken wegbesteuert.

Negative Renditen sind nicht natürlich

Obwohl die beiden Ereignisse nicht vollständig zu vergleichen sind, haben damals wie heute große Unsicherheiten und Zukunftsängste zu einem beträchtlichen Kapitalfluss in die Schweiz geführt und hatten Negativzinsen zur Folge. Negative Renditen sind also alles andere als natürlich und werden demzufolge auf die Dauer kaum haltbar sein. Die Probleme in der Eurozone können jedoch nicht auf die Schnelle gelöst werden. Die Nachfrage nach Sicherheit um jeden Preis wird anhalten und die Verzerrung an den Kapitalmärkten weiter Bestand haben. Wir erwarten deshalb, dass die Renditen noch einige Zeit tief – und teilweise sogar negativ – bleiben werden.

Die St. Galler Kantonalbank Deutschland AG wurde 2009 gegründet, um anspruchsvolle vermögende Kunden auf dem Fundament klassischer Schweizer Bankentradition in Deutschland individuell und unabhängig zu betreuen. Angeboten wird zeitgemäßes Vermögensmanagement für Kunden, die gute Beratung als etwas verstehen, was neben Fachkompetenz auch Erfahrung und Persönlichkeit verlangt. Die Kunden erwarten, dass die Anlagestrategie sich einzig und allein an ihren persönlichen Bedürfnissen ausrichtet. Das Beratungskonzept ist unabhängig, ganzheitlich und fokussiert. Die St.Galler Kantonalbank Deutschland wird vertreten durch die Sprecher des Vorstands Kurt Soentgerath und Christoph Lieber.
----------------------------------------
Soeben erschienen: BOND YEARBOOK 2012/13 -
Das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und -Emittenten
Renommierte Autoren und Interviewpartner nehmen Stellung zu den Themenfeldern High Yield-Anleihen, Mittelstandsanleihen, Covered Bonds, Investmentstrategien sowie Tax & Legal. Das jährliche Nachschlagewerk erscheint bereits im 4. Jahrgang und hat einen Umfang von 108 Seiten. Die Ausgabe kann zum Preis von 29 Euro beim Verlag bezogen werden:
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2012-11/Flyer_Bestellformular_BondBook_12_13.pdf
----------------------------------------

Investment
Seit der Finanzkrise dominieren die USA die Kapital­märkte wie selten zuvor. Das zeigt sich an den Aktien­märkten, aber auch bei den…
Weiterlesen
Investment
Finanzwerte profitierten von der allge­meinen Rallye im dritten Quartal – dank Anzeichen eines robusten Wirtschafts­wachs­tums und einer stabilen…
Weiterlesen
Investment

Global investierender Dachfonds in Industrie- und Schwellenländern, Investment Grade und High Yield

alpha portfolio advisors hat in Zusammen­arbeit mit Universal Invest­ment den alphaport Credit Oppor­tunities aufgelegt. Der Dachfonds investiert…
Weiterlesen
Investment

von Maksim Hrupin, Senior Portfoliomanager, BANTLEON

Eine schwache Wertent­wicklung seit Jahres­anfang und Kurs­verluste im Umfeld von Krisen­phasen der vergangenen Jahre lassen Anleger an ihren…
Weiterlesen
Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Die EZB hat die Zinsen zum dritten Mal in Folge unver­ändert gelassen und sich damit von der US-Noten­bank abge­wandt, die nur einen Tag zuvor die…
Weiterlesen
Investment
Europa ist nur bedingt abwehr­bereit und wird es ver­mutlich noch für einige Zeit bleiben. Kein beruhigender Befund, aber Indiz für lang­fristigen…
Weiterlesen
Investment
Diesen Monat gab es keine offiziellen US-Konjunktur­daten. Aber wen interessiert das schon? Man weiß genug, um optimistisch zu sein. Am Aktien­markt…
Weiterlesen
Investment

von Konstantin Veit, Portfoliomanager, PIMCO

Wir gehen davon aus, dass die Euro­päische Zentral­bank (EZB) bei ihrer Sitzung am Donnerstag den Zinssatz für die Einlagen­fazilität (DFR)…
Weiterlesen
Investment

von Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers

Allmählich verdient man mit länger laufenden Anleihen mehr als mit kürzer laufenden. Weil die Zins­struktur­kurven steiler geworden sind, bieten…
Weiterlesen
Investment
Der Plenum European Insurance Bond Fund hat das Fonds­vermögen von 200 Mio. Euro über­schritten. Der Fonds wurde im Jahr 2021 als OGAW-Fonds mit…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!