Die Renditen von Staatsanleihen in den USA und Europa haben im September neue Höchststände erreicht. Trotz weiterhin rückläufiger Inflationsdaten waren Anleger besorgt, dass die Zinssätze länger hoch bleiben werden als erwartet. Immerhin: Der befürchtete US-Haushalts-Shutdown konnte Ende des Monats knapp abgewendet werden.
Die Arbeitsmarktdaten blieben in den USA und Europa robust. Das lässt darauf schließen, dass das Einkommenswachstum hoch bleiben wird. Das konnte man auch an den Streiks der Automobilarbeiter in den USA im Laufe des Monats erkennen, die hohe Lohnforderungen hatten. Die allgemeinen Konjunkturdaten waren uneinheitlich. Die Daten in den USA fielen im Allgemeinen stärker aus als in Europa. Auch die geldpolitischen Signale waren uneinheitlich. Die US-Notenbank Federal Reserve ließ die Zinsen unverändert, während die Europäische Zentralbank die Zinsen um weitere 25 Basispunkte anhob. Beide signalisierten, dass die Zinserhöhungen bald enden könnten. Die Zinsen werden jedoch nicht sinken, solange der Inflationsdruck nicht nachlässt.
Die Renditen japanischer Staatsanleihen stiegen ebenfalls an, nachdem der Gouverneur die Bank of Japan angedeutet hatte, dass die Zentralbank ihre Negativzinspolitik beenden könnte, sobald ihr Inflationsziel in Sicht ist. Das Vereinigte Königreich widersetzte sich diesem globalen Trend: Die Renditen für kurzfristige Anleihen fielen im Laufe des Monats, nachdem die Inflationsdaten deutlich unter den Erwartungen lagen. Viele Anleger rechneten damit, dass die Bank of England auf ihrer letzten Sitzung die Zinsen anheben würde. Doch nachdem die Inflationsdaten veröffentlicht waren, ließ sie die Zinsen unverändert. Da die Renditen der Staatsanleihen stiegen, hat dies den US-Dollar im September gestützt. In Verbindung mit höheren US-Realrenditen bedeutet dies, dass sich die Finanzierungsbedingungen für US-Dollar-Kreditnehmer in aller Welt deutlich verschärften.
Im Gegensatz dazu lockerte die chinesische Regierung die Finanz- und Geldpolitik, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Maßnahmen waren jedoch relativ beschränkt und die Stimmung in der Wirtschaft blieb gedämpft. Die internationalen Spannungen blieben trotz mehrerer bilateraler Treffen zwischen hochrangigen Regierungsvertretern hoch. Der US-Technologiesektor wurde durch die Aussicht auf strengere Beschränkungen für die Nutzung ausländischer Telefone in chinesischen Regierungseinrichtungen negativ beeinflusst, und die EU hat eine Untersuchung der chinesischen Subventionen für Elektrofahrzeuge eingeleitet.
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Grafik: © Bewertungen und Spreads
LGIM-Anleihe- und Spread-Update Oktober: Verschärfung der Finanzierungsbedingungen
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