YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Makroökonomie - Besser abwarten?

von Olivier de Berranger, Chief Investment Officer, und EnguerrandArtarz, Cross Asset Manager La Financière de L‘Echiquier

Die Berichtssaison in den USA nähert sich ihrem Ende. Nachdem fast 400 Unternehmen des S&P 500 ihre Zahlen veröffentlicht haben, ist es nun an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Wie gewohnt und trotz der späten Phase, in der sich der Konjunkturzyklus jenseits des Atlantiks befindet, haben die amerikanischen Unternehmen die Konsenserwartungen übertroffen: 78% von ihnen wiesen über den Prognosen liegende Umsätze aus und mehr als 80% überraschten positiv mit ihrem Ergebnis.

Die Interpretation dieser Ergebnisse erweist sich indes als schwierig, vor allem aufgrund der Steuerreform, die aus buchhalterischer Sicht zu Verzerrungen führt. Überraschenderweise hat die Reform die Abschlüsse der Mehrheit der Unternehmen zunächst negativ beeinträchtigt. Die angekündigten Steuersenkungen wurden zum Teil von der Abschaffung bestimmter Steuerfreibeträge aufgewogen, woraufhin viele Unternehmen Rückstellungen bilden mussten. Zudem berücksichtigen zahlreiche Unternehmen in ihrer Buchführung bereits die Steuer auf im Ausland gehaltene Gewinne, die sie Anfang des Jahres zurückführen werden.

Abgesehen von diesen technischen Aspekten sorgte die Steuerreform dafür, dass die Analysten ihre Prognosen für das Jahr 2018 massiv nach oben korrigierten. Das Verhältnis zwischen Aufwärts- und Abwärtskorrekturen stieg damit auf einen historischen Höchststand. Die Steuerreform führt vor allem zu einer Grundsatzfrage: Was machen die Unternehmen mit dem Geldsegen aus den Steuerersparnissen und zurückgeführten Gewinnen? Mit Lohnerhöhungen, der Umverteilung an die Aktionäre, der Verbesserung der Bilanz (Schuldentilgung) und Investitionen bieten sich ihnen vier Möglichkeiten. Während die Lohnerhöhungen bereits größtenteils erfolgt sind, herrscht im Hinblick auf die anderen Punkte Ungewissheit.

Kapitalrückflüsse an die Aktionäre, vor allem über den Rückkauf von Aktien, waren lange Zeit der bevorzugte Weg. Auch wenn weiterhin mit Umverteilungen zu rechnen ist, ist es nicht erwiesen, dass diese sonderlich umfangreich sein werden. Einige Unternehmen, wie etwa ExxonMobil, JP Morgan oder auch Apple, das einen zweiten Campus errichten möchte, haben verstärkte Investitionen in den USA angekündigt. Apple zeigte sich darüber hinaus wenig geneigt, eine außergewöhnliche Dividende zu zahlen und scheint eher dazu zu tendieren, einen erheblichen Teil seiner Schuldverschreibungen (100 Mrd. USD) zurückzukaufen. Dieses Vorgehen könnte auch für andere Unternehmen die bevorzugte Lösung darstellen.

Die Mitteilungen der Unternehmen erweisen sich diesbezüglich nach wie vor als sehr vage. Wenngleich die Reden der Führungskräfte nur so vor Zuversicht strotzen, sind konkrete Ankündigungen selten. Die Ursache für diese Vorsicht liegt zweifelsohne in den Überhitzungsrisiken getrieben vom Einsetzen eines Konjunkturprogramms auf dem Höhepunkt des gesamtwirtschaftlichen Zyklus. Nachdem die Ankündigungseffekte nachgelassen haben, halten die Geschäftsführer amerikanischer Unternehmen eine abwartende Haltung anscheinend für dringend geboten.

http://www.fixed-income.org/ 
(Foto: Olivier de Berranger, CIO bei La Financière de l’Echiquier)


Investment

von Thomas Romig, CIO Multi Asset, Assenagon

Nach den schwachen US-Arbeits­markt­zahlen im Juli werden Zins­senkungen der US-Notenbank Federal Reserve immer wahrscheinlicher. Die Finanz­märkte…
Weiterlesen
Investment

von Christian Scherrmann, Chefvolkswirt USA, DWS

Der Fall scheint eindeutig zu sein. Die aktuellen Daten zum US-Arbeits­markt deuten auf eine anhaltende Schwäche hin, während die Inflation keine…
Weiterlesen
Investment

von Konstantin Veit, Portfoliomanager, PIMCO

Der Zins­senkungs­zyklus der Euro­pä­ischen Zentral­bank (EZB) dürfte abge­schlossen sein: Die Inflation liegt im Ziel­bereich, und das Wachstum zeigt…
Weiterlesen
Investment
Den heutigen Zins­entscheid der EZB kommentiert David Zahn, Head of European Fixed Income bei Franklin Templeton:Die EZB hat die Zinsen bei 2,00%…
Weiterlesen
Investment

von Robert Schramm-Fuchs, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors

Wie erwartet verlor der franzö­sische Premier­minister François Bayrou die Vertrauens­abstimmung im Parlament: 65 % der Abgeordneten der…
Weiterlesen
Investment
Die Fixed Income-Experten von Insight Investment kommen­tieren die aktuelle Situation der Anleihen­märkte:Globale Anleihe­märkte haben US-amerika­nisc…
Weiterlesen
Investment

Die aktuellen Einschätzungen der DWS zu Konjunktur, Märkten und Anlageklassen

Markt & MakroVincenzo Vedda, Global Chief Investment Officer„Hohe Bewer­tungen sind ein Risiko­indikator, aber kein Signal, Aktien zu verkaufen“Steige…
Weiterlesen
Investment
Der Goldpreis hat einen neuen Höchst­stand erreicht: Die Feinunze kostete erstmals 3.600 Dollar. Sarah Schalück, Client Portfolio Managerin der…
Weiterlesen
Investment
Im Vorfeld der EZB-Sitzung richtet sich der Fokus der Märkte weniger auf die Zinsent­scheidung selbst, sondern vielmehr auf die geld­politischen…
Weiterlesen
Investment

Trump-Faktor prägt Marktstimmung / EM-Anleihen profitieren von Dollartrend und Chinas Wachstum / IG profitiert von hoher Nachfrage

Die Experten von Federated Hermes geben einen umfas­senden Fixed-Income-Ausblick – mit Ein­schätzungen zum Gesamt­markt, zu Invest­ment-Grade und…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!