YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Marktkommentar: Unternehmensanleihen aus den USA und der Eurozone eröffnen kurzfristige Möglichkeiten

von Maarten-Jan Bakkum, Senior Stratege im Multi Asset Team von NN Investment Partners

NN Investment Partners (NN IP) erwartet, dass die globalen Unternehmensgewinne im ersten Quartal und die Prognosen für die kommenden Quartale schlechter ausfallen werden, als der Markt derzeit annimmt. Zudem dürften die wirtschaftlichen Auswirkungen der Lockdowns und der daraus resultierende Anstieg der Insolvenzen und der Arbeitslosigkeit trotz der beispiellosen politischen Unterstützung größer sein, als es die Marktbewertungen widerspiegeln. Andererseits dürfte der Whatever-it-takes-Ansatz sowohl der Fed als auch der EZB kurzfristige Chancen bei Unternehmensanleihen eröffnen.

Die Konsensschätzung für die Unternehmensgewinne weltweit im ersten Quartal geht von einem Rückgang um 14% aus. Angesichts der Tatsache, dass der Januar und der Februar in den USA und Europa zwei ‚normale‘ Monate waren, bedeutet dies einen Gewinnrückgang von mehr als 40% im März. Es besteht außerdem die einhellige Markterwartung, dass das Gewinnwachstum im zweiten Quartal seine Talsohle erreichen wird, vorausgesetzt, die Wirtschaft wird allmählich wieder geöffnet.

Nach dem erwarteten Tiefpunkt im zweiten Quartal wird es vor allem darum gehen, wie schnell die Erholung verläuft. Gegenwärtig scheint der Markt davon auszugehen, dass die Gewinne innerhalb von fünf Quartalen auf ihre Höchststände von vor der Coronakrise zurückkehren. Das wäre die schnellste Erholung seit 70 Jahren. Das ist nicht unmöglich, aber NN IP erwartet eher, dass die Wirtschaft erst 2022 wieder auf ihr Vorkrisenniveau zurückfindet.

Während die Aktienmärkte die negativen Aussichten für das globale Wachstum offenbar nicht vollständig widerspiegeln, sieht dies an den Ölmärkten anders aus. Hier sind die Preise trotz der Vereinbarung über eine umfangreiche Produktionskürzung nicht gestiegen, was weitgehend auf kurzfristige Nachfrageprobleme zurückzuführen ist. Am vergangenen Wochenende haben die OPEC+-Staaten zusammen mit den G20-Ländern eine beispiellose Drosselung der Ölförderung ausgehandelt, zumindest auf dem Papier. Selbst wenn man nur von einer teilweisen Einhaltung der gekürzten Produktionsziele ausgeht, dürfte dieses Abkommen mittelfristig zu einer allmählichen Erholung der Ölpreise beitragen.

Optimistisch für Hochzinsanleihen und Investment-Grade-Anleihen aus Industriestaaten

Die besseren mittelfristigen Aussichten für Öl haben einige positive Auswirkungen auf die Märkte für Unternehmensanleihen, insbesondere auf US-Hochzinsanleihen. Dies liegt daran, dass der Energiesektor, der mehr als 10% des US-High Yield-Indexes ausmacht, bei den derzeitigen Ölpreisen allgemein als sehr anfällig gilt. NN IP hat diese Anlageklasse aufgrund des jüngsten Hilfspakets der Fed auf eine kleine Übergewichtung heraufgestuft. Das Abkommen über die Kürzung der Ölfördermengen unterstützt eine positivere Einschätzung von US-Hochzinsanleihen.

Am Donnerstag vergangener Woche überraschte die Fed mit einem neuen Maßnahmenpaket in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar. Besonders bemerkenswert war die Entscheidung, Hochzinsanleihen über ETFs zu kaufen und die Zulassungskriterien für die Anleihekäufe auf Unternehmen ohne Investment-Grade-Rating auszuweiten, die erst kürzlich ihr BBB-Rating verloren haben. Nach dieser Ankündigung hat NN IP eine kleine Übergewichtung in US-Hochzinsanleihen aufgebaut und das Engagement in US-Investment-Grade-Anleihen von einer kleinen auf eine große Übergewichtung erhöht.

Auch Unternehmensanleihen mit Investment Grade aus der Eurozone beurteilt NN IP nun positiver. Nach der Analyse des Ankaufprogramms der EZB kam der niederländische Asset Manager zu dem Schluss, dass die EZB mit dem Kauf von Unternehmensanleihen im Rückstand ist und wöchentlich Unternehmensanleihen mit Investment Grade im Wert von mindestens 5 Milliarden Euro kaufen muss. In den vergangenen Wochen waren es jedoch nur rund 2 Milliarden Euro. Darüber hinaus sollten die von den Ländern und der Eurogruppe ergriffenen fiskalischen Maßnahmen den Unternehmen helfen, den Virensturm zumindest kurzfristig zu überstehen.

Aufgrund der fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen und der zunehmenden Anzeichen dafür, dass die Virusinfektion in Europa ihren Höhepunkt erreicht hat, hat NN IP aktuell zudem eine kleine Übergewichtung in Euro-Hochzinsanleihen aufgebaut. Die von der Eurogruppe in der vergangenen Woche getroffene Vereinbarung hat die Wahrscheinlichkeit einer Spread-Verengung erhöht, sowohl im Hochzins- als auch im Investment-Grade-Bereich. Das größte Risiko für eine positive taktische Haltung gegenüber Unternehmensanleihen wäre eine späte und zögerliche Lockerung der Lockdowns in Europa und den USA, die einen größeren wirtschaftlichen Schaden anrichtet, als die Anleger derzeit einkalkulieren.

https://www.fixed-income.org/
(Foto: Maarten-Jan Bakkum
© NN Investment Partners)


Investment

von Jenna Barnard, Head of Global Bonds, Janus Henderson Investors

Seit Ende der Zinser­höhungen in den Industrie­ländern Mitte bis Ende 2023 wird an den Märkten für Staats­anleihen über das Aus­maß der Zins­senkungen…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Die Botschaft der Euro­pä­ischen Zentral­bank (EZB) dürfte sich bei ihrer Dezember-Sitzung nicht grund­legend ändern. Es wird erwartet, dass die EZB…
Weiterlesen
Investment

von Michael Graham, Head of US High Yield bei AXA IM & Jack Stephenson, US Fixed Income Investment Specialist bei AXA IM

Seit fast drei Jahren trotzt die US-Wirt­schaft den Rezes­sions­erwar­tungen und über­trifft weiterhin andere entwickelte Volks­wirt­schaften. Im…
Weiterlesen
Investment
Die Energie­wende bietet Investoren weltweit Chancen – auch im neuen Jahr. Fonds­manager Lorenzo van der Vaeren von DPAM sieht beso­nders viel…
Weiterlesen
Investment

von Serge Nussbaumer, Head Public Solutions, Maverix Securities AG

Die US-Noten­bank hat die Leit­zinsen wie erwar­tet um 25 Basis­punkte gesenkt. Doch die eigent­liche Bot­schaft der Sitzung war eine andere. Zwar…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Schulze, Leiter Wirtschafts- und Marktstrategie bei Clearbridge Investments, zur Sitzung der Fed

Da die Senkung um 25 Basis­punkte allgemein erwartet wurde, konzen­trieren sich die Märkte auf die Prog­nosen der Fed für 2026 und darüber hinaus. Die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Die geo­politischen und poli­tischen Nach­richten waren im Jahr 2025 recht massiv – anhaltender Krieg in der Ukraine, instabiles Zoll­system der USA,…
Weiterlesen
Investment
Der KI-Hype und die hohen Aktien­gewinne drängten Anleihen 2025 etwas in den Hinter­grund. Dabei ent­sprachen ihre Erträge den seit 2023 wieder…
Weiterlesen
Investment

von Boutaina Deixonne, Head of Euro IG and HY Credit bei AXA Investment Managers

Die europäischen Märkte blieben in den letzten Jahren von zahl­reichen Volatilitäts­spitzen nicht verschont. Trotz des schwierigen Umfelds konnten…
Weiterlesen
Investment

von Robert Ostrowski, CIO, Federated Hermes

Die Anleihe­märkte starten mit einer Fülle unbe­ant­worteter Fragen ins neue Jahr. Vor 12 Monaten hatten wir eine Wieder­holung der Situation nach der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!