YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Sommerflaute am Markt für Hochzinsanleihen

von Chris Bullock, Co-Manager des Henderson Horizon Euro High Yield Bond Fund

Nach einem guten Start ins neue Jahr erhöhte sich das Risiko einer Korrektur am Markt für Hochzinsanleihen. In der Regel ist dieser Markt zum Sommer hin tendenziell schwächer, obwohl dieser Effekt nicht in jedem Jahr gleich stark ausgeprägt ist. In Anbetracht der saisonalen Schwäche, die im vergangenen Jahr deutlich wurde (siehe Tabelle), war die starke Entwicklung am Markt für Hochzinsanleihen im Mai und Juni dieses Jahres – trotz der beachtlichen Neuemissionsvolumina – deshalb etwas überraschend.

Gerade als der Markt von saisonalen Schwächen unbeeindruckt schien, trugen eine Reihe von Faktoren zu den jüngsten Abverkäufen bei:

-
Neuemission. Bereits im zweiten Jahr in Folge wurde ein deutlicher Anstieg der High-Yield-Transaktionen registriert, wobei vor allem in den letzten Monaten eine starke Zunahme erfolgte. Dies ist zum Teil eine Folge der verzögerten Reaktion auf die sehr positive Stimmung Anfang des Jahres, die die Unternehmen dazu ermutigte, den Gang an die Märkte anzutreten, aber zum Teil auch Folge der Transaktionen, die im Frühjahr aufgrund geopolitischer Bedenken verschoben wurden. Das große Angebot kommt zu einer Zeit, in der der Markt nicht besonders liquide ist, was bei einigen Anlegern für Verstimmung sorgt. Angesichts des zeitweiligen Angebotsüberschusses ist eine höhere Rendite notwendig.

-
Mittelflüsse. In den USA habe sich die Mittelflüsse drastisch verändert: Die High-Yield-Fonds verzeichneten im Jahresverlauf einen Wechsel von soliden Nettozuflüssen zu Nettoabflüssen, der innerhalb von nur drei Wochen im Juli stattfand. Zum Vergleich: Vor Juli wurden in 20 von 21 der vorausgegangenen Wochen Mittelzuflüsse verzeichnet. In den drei Wochen seit Beginn der Abverkaufswelle wurden in den USA Fondsanteile in Höhe ca. 12 Mrd. $ zurückgenommen.

-
Konsensus-Positionierung. Hochzinsanleihen sind weiterhin Konsens-Long-Positionen, d. h. eine Vielzahl von Anlegern besitzt Hochzinsanleihen, da sie einer der wenigen Bereiche sind, die noch attraktive reale Renditen bieten. Wir sind ebenfalls der Auffassung, dass sich im High-Yield-Bereich viele „Touristen“ aufhalten. Dabei handelt es sich um taktische Inhaber von Hochzinsanleihen, die nach zusätzlicher Rendite oder Beta Ausschau halten. Es dürfte sich hierbei um vorübergehende Anleger handeln, die den Markt wahrscheinlich wieder verlassen, sobald eine Marktkorrektur einsetzt. Es ist gut möglich, dass wir derzeit bis zu einem gewissen Grad genau das erleben.

-
Zinssorgen: Der Markt scheint sich Sorgen um Zinserhöhungen, vor allem in den USA, zu machen. Diese Diskussion wird unseres Erachtens nach zu früh geführt, da wir nicht vor Anfang bis Mitte 2015 mit einer Zinserhöhung in den USA rechnen.

-
Geopolitik. Das politische Umfeld trägt auch nicht gerade zu einer Verbesserung der Lage bei. Die Unsicherheiten infolge der Ereignisse im Nahen Osten und der Ukraine sorgen bei den Anlegern für Verunsicherungen und führen zu einer Zurückhaltung bei Investitionen in risikoreichere Anlagen.

-
Ereignisrisiken. Öffentlichkeitswirksame Ereignisse, wie z.B. das Debakel um die Banco Espirito Santo (BES), haben dazu geführt, dass die Inhaber von Anleihen höhere Risikoprämien verlangen. Angesichts der Tatsache, dass Inhaber von nachrangingen Anleihen (so ähnlich haben wir das auch schon bei der niederländischen Bank SNS und der österreichischen Bank HAA erlebt) am 4. August erfahren mussten, dass sie effektiv einen großen Kapitalverlust erlitten hatten, sowie Unsicherheiten im Hinblick auf den zukünftigen Erfolg der Anleihen einer neuen „Bad Bank“ besteht, ist dies verständlich.

Was könnte zur Rückkehr der positiven Stimmung führen?

Wir müssen zum einen realistisch sein und akzeptieren, dass der Markt für Hochzinsanleihen in der Hauptferienzeit August mit nur geringer Liquidität schwach ausfallen dürfte. Ein Stimmungswandel in den kommenden Wochen ist daher unwahrscheinlich. Zum anderen müssen wir akzeptieren, dass die Mittelflüsse tendenziell der Wertentwicklung folgen. Das bedeutet, dass einige renditeschwache Monate am High-Yield-Markt wohl noch für einige Wochen für negative oder schwache Mittelflüsse sorgen dürften. Dennoch drehten sich Hochzinsanleihen während des sog. „Taper Tantrum“ im Sommer 2013 für einige Monate ins Negative, kehrten für den Rest des Jahres jedoch schnell wieder in den positiven Bereich zurück.

Korrekturen sind unerwünscht, sie haben allerdings den Vorteil, dass sie am Markt einen Mehrwert schaffen. Die Rendite am breiteren europäischen Markt für Hochzinsanleihen hat bereits um 60 Basispunkte auf 4,6 % zugelegt und einige Anleihen beginnen aufgrund ihrer Bewertungen sehr interessant auszusehen.

Wir gehen davon aus, dass die Sommerflaute vorübergehen wird. Als Manager eines relativ jungen und damit auch kleinen High-Yield-Fonds sind wir in der glücklichen Lage, diese Korrektur als Gelegenheit für gezielte Einkäufe zu attraktiven Preisen auf dem Sekundärmarkt zu nutzen.

www.fixed-income.org

Investment

von Giancarlo Perasso, Lead Economist Africa and Former Soviet Union bei PGIM Fixed Income

Da die globalen Zentral­banken ihre Engage­ments in US-Vermögens­werten diversi­fizieren, wirft die steigende Allokation in Gold Fragen hinsichtlich…
Weiterlesen
Investment
Die USA haben in den letzten Jahren eine Blütezeit erlebt – und sich trotz­dem zuletzt von den Grund­pfeilern dieses Erfolges entfernt, um eine neue…
Weiterlesen
Investment
„Für die Finanz­märkte ist eine Zins­senkung der Fed im Sep­tember praktisch beschlos­sene Sache“, sagt Benoit Anne, Benoit Anne, Anleihe­experte bei…
Weiterlesen
Investment

von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG

Nach den ersten 100 Tagen von Friedrich Merz als Bundes­kanzler zieht die Öffent­lichkeit eine sehr durch­wachsene Bilanz. Seine Beliebt­heits­werte…
Weiterlesen
Investment

von Gareth Colesmith, Head of Global Rates and Macro Research bei Insight Investment

Mit der Veröffent­lichung der jüngsten US-Zoll­ankün­digungen beginnt sich ein klareres Bild von den Konturen des künftigen US-Handels­regimes…
Weiterlesen
Investment

von Bertrand Cliquet, Portfoliomanager der Strategien Lazard Global Listed Infrastructure und Global Equity Franchise

In einer Welt voller geo­politischer Unwäg­barkeiten und makro­ökonomischer Volatilität setzt Lazard Asset Management konsequent auf Vorherseh­barkeit…
Weiterlesen
Investment

von Mitch Reznick, Group Head of Fixed Income bei Federated Hermes Limited

Viel war los in den letzten Wochen. Europa und die USA haben ein Handels­abkommen geschlossen und damit eine potenziell chaotische Situation…
Weiterlesen
Investment
Der Vertrauens­verlust in US-Staats­anleihen hat spürbar zugenommen – befeuert durch dauerhaft hohe Haushalts­defizite, eine fehlende fiskalische…
Weiterlesen
Investment

von Mike Della Vedova, Portfoliomanager bei T. Rowe Price

Vor dem Hintergrund globaler Handels­spannungen, politischer Unsicher­heiten in den USA und geo­politischer Risiken suchen Anleger nach…
Weiterlesen
Investment
Der Juli war geprägt von zahlreichen Verein­barungen zwischen den USA und ihren Handels­partnern, da das Ende der Zollpause näher rückte. Diese…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!