YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Spreads von Unternehmensanleihen engen sich nach Kursrückgang wieder ein

von Koen Straetmans, Senior Multi-Asset Strategist und Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Investment Strategy, ING Investment Management

Der seit Mai festzustellende Anstieg der Staatsanleihenrenditen in den Industrieländern – vor allem den USA – hat zu beträchtlicher Volatilität an den Märkten für Unternehmensanleihen geführt. Der Renditeanstieg fiel damit zusammen, dass sich die makroökonomischen Daten der Industrieländer zunehmend verbesserten. In der Folge verunsicherte die Fed die Märkte dadurch, dass sie andeutete, sie könne unter bestimmten Bedingungen ihre Käufe von Vermögenswerten reduzieren. Aufgrund des Anstiegs der Staatsanleiherenditen sanken die Renditen von Unternehmensanleihen, die seit Jahresbeginn insgesamt angestiegen waren.

Die Tatsache, dass die Anleger höhere Risiken eingingen und mehr Geld in Aktien bzw. weniger in Anleihen investierten, verstärkte diesen Trend. Entgegen der Tendenz über den größten Teil des Jahres hinweg waren die Zuflüsse in die Aktienmärkte im bisherigen Jahresverlauf stärker als diejenigen in die Rentenmärkte. Außerdem sind auch innerhalb der Assetklassen merkliche Unterschiede bei den Zuflüssen festzustellen. Im Aktiensegment ist im bisherigen Jahresverlauf mehr Kapital in Papiere aus den Industrieländern, vor allem Japan, geflossen als in Schwellenländeraktien.

Am Rentenmarkt wurden dagegen in den Industrieländern (mit Ausnahme der USA) bisher Abflüsse verzeichnet. Im Gegensatz dazu floss im Jahresverlauf mehr Kapital in die Rentenmärkte der Schwellenländer. In jüngster Zeit allerdings kam es aus Furcht vor einem Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik zu Abflüssen. Dasselbe gilt für High Yield-Rentenfonds.

Das High Yield-Segment scheint  derzeit wieder neue Zuflüsse anzuziehen. Für Schwellenländeranleihen dagegen ist die Lage weiterhin schwierig. Im bisherigen Jahresverlauf ist Kapital aus dem High Yield-Segment abgeflossen. In den Schwellenländern sind dagegen insgesamt im bisherigen Jahresverlauf weiterhin Zuflüsse zu verzeichnen, weshalb Schwellen-länderanleihen für eine mögliche Umkehr der Kapitalströme anfälliger sind als High Yield-Papiere.

Angesichts dieses unbeabsichtigten Anstiegs der Renditen und des Marktstresses, versuchten die Zentralbanken in den Industrieländern, die Anleger zu beruhigen, indem sie ihre geldpolitischen Pläne besser erläuterten. Jegliche geldpolitischen Maßnahmen hängen vor allem von den Daten ab. Die moderate Konjunkturerholung scheint derzeit dafür zu sprechen, dass die Geldpolitik auf absehbare Zeit entgegenkommend bleibt und die Zinsen auf längere Sicht niedrig gehalten werden. Die Kommentare der Zentralbanken hatten die erwünschte Wirkung.

Die Märkte für Staats- und Unternehmensanleihen stabilisierten und erholten sich. Die Spreads für Unternehmensanleihen, die sich während des Kursrückgangs ausgeweitet hatten, engten sich wieder ein. Die nachfolgende Grafik illustriert die Trendwende bei den Spreads von Unternehmensanleihen im Vergleich zu den Renditen von 10-jährigen Staatsanleihen.

Nachdem sich die Spreads von Unternehmensanleihen infolge der Äußerungen von Bernanke zu einem allmählichen Ausstieg aus der quantitativen Lockerungspolitik am 22. Mai ausgeweitet hatten, engen sie sich seit Ende Juni wieder ein. Bis etwa Mitte Juli haben die Spreads von europäischen Investment-Grade-Unternehmensanleihen (IGC) gegenüber 10-jährigen Staatsanleihen die Ausweitung nach dem 22. Mai wieder zu etwa 10% wettgemacht.

Die Spreads von Schwellenländeranleihen (EMD) gegenüber Staatsanleihen haben sich im selben Zeitraum um rund 50% eingeengt, die von globalen High Yield-Anleihen um rund 70%. Bemerkenswerterweise haben sich die CDS-Spreads vergleichsweise stärker eingeengt als diejenigen von Anleihen. Bis Mitte Juli haben die Spreads von IGC-CDS aus dem Euroraum rund 70% und diejenigen von USD-EMD-CDS über 70% gut gemacht, und USD-High Yield-CDS haben sich vollständig erholt.

Nachdem die Märkte für Unternehmensanleihen Ende Juni in eine ruhigere Phase eintraten und überverkauft erschienen, haben wir die Untergewichtung von Unternehmensanleihen am 1. Juli von -2 auf -1 reduziert. Die Stimmung und die Nachrichten waren etwas günstiger, und die Konjunkturdaten und die Überraschungsindikatoren für die Industrieländer hatten sich verbessert. Wegen der strukturellen Gegenwinde für Unternehmensanleihen – z.B. Liquiditätsrisiko und Umschichten der Anleger in „Wachstumswerte“ sowie ein asymmetrisches Renditeprofil – halten wir an unserem leichten negativen Overlay fest.

Im Segment für Unternehmensanleihen haben wir weiterhin High Yield-Anleihen am stärksten übergewichtet, gefolgt von ABS aus dem Euroraum. Wir haben die geringfügige Untergewichtung von IGC aus dem Euroraum abgebaut und am 9. Juli wieder eine neutrale Position eingenommen. Die Vorabfestlegung der EZB, die Tatsache, dass politische Spannungen und Marktstress in Portugal und Griechenland unter Kontrolle sind, der anscheinend eingepreiste Entwurf für eine Abwicklung für Banken sowie die günstigeren Konjunkturdaten aus dem Euroraum, vor allem aus den Peripherieländern, sprechen für diesen Schritt.
----------------------------------------
Literaturhinweis: BOND YEARBOOK 2012/13 -
Das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und -Emittenten
Renommierte Autoren und Interviewpartner nehmen Stellung zu den Themenfeldern High Yield-Anleihen, Mittelstandsanleihen, Covered Bonds, Investmentstrategien sowie Tax & Legal. Das jährliche Nachschlagewerk erscheint bereits im 4. Jahrgang und hat einen Umfang von 108 Seiten. Die Ausgabe kann zum Preis von 29 Euro beim Verlag bezogen werden:
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2012-11/Flyer_Bestellformular_BondBook_12_13.pdf
----------------------------------------

Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Auch im September blieb die deutsche Inflations­rate hartnäckig über der 2-Prozent-Marke. Nach 2,2 Prozent im August kletterte sie nun auf 2,4…
Weiterlesen
Investment

von Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price

Angesichts des drohenden Shutdowns der US-Regierung bereiten sich die Märkte auf eine mögliche Verzögerung wichtiger Wirtschafts­daten vor, darunter…
Weiterlesen
Investment

von Greg Wilensky, Head of US Fixed Income, Janus Henderson Investors

Die PCE-Inflations­daten fielen weit­gehend im Rahmen der Erwar­tungen aus. Zwar liegen die Jahres­raten (Gesamt­inflation: 2,7%, Kern­inflation:…
Weiterlesen
Investment

von Marcio Costa, Senior Portfoliomanager, BANTLEON

Die gesunkene Volatilität bei US-Treasuries und die folgenden Zins­senkungen der Fed haben die Attraktivität von Anleihen steigen gelassen. Die…
Weiterlesen
Investment
Nach einer erfolg­reichen Startphase wird die Seed-Tranche (WKN A3EYVA) des SQUAD Aguja Bond Oppor­tunities Fonds wie angekündigt zum 2. Oktober 2025…
Weiterlesen
Investment
Die tradi­tionelle asiatische Vorliebe für Dollar­anlagen scheint aber jetzt nach­zulassen. Marktumfeld und Anlege­rstimmung ändern sich, und man…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Helsing, Institutional Fixed Income Strategist bei T. Rowe Price

Ist es möglich, dass die Rendite 10-jähriger US-Staats­anleihen auf 6% steigt? Laut Arif Husain, unserem Head of Global Fixed Income und CIO, ist…
Weiterlesen
Investment

von Abdallah Guezour, Head of Emerging Market Debt and Commodities bei Schroders

Auch wenn weitere Ver­werfungen aus­gehend von Staats­anleihen aus Industrie­ländern weiterhin taktische Währungs- und Zins­durations­absicherungen in…
Weiterlesen
Investment

Während der Wohnungsbau schwächelt, zeigen sich Tief- und Spezialbau robust

Die deutsche Bauwirt­schaft präsentiert sich gespalten. Während der Wohnungs­bau weiterhin unter Druck steht, entwickeln sich andere Bau­segmente…
Weiterlesen
Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Das globale Wachs­tum bleibt verhalten und ohne Schwung, wobei die zukunfts­orientierten Indikatoren nur begrenzt auf eine baldige Beschleu­nigung…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!