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Trump versucht den historischen Einbruch des US-Dollars einzudämmen

© pixabay

Derek Halpenny, Head of Research, Global Markets EMEA & Inter­national Securities bei Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) kom­men­tiert die aktuelle Entwicklung:

USD: Ein Tag relativer Ruhe, aber Risiken dürften bestehen bleiben 

•  Nach den starken Dollar­verkäufen am Montag, die durch die Äußerungen von Präsident Trump über Fed-Chef Powell ausgelöst worden waren und die Risiken für den US-Dollar weiter erhöht hatten, gab es gestern aus Washington einige positivere Kommentare. Seine Zusicherung, dass er nicht die Absicht habe, Fed-Chef Powell zu entlassen, hat dazu beigetragen, den Abwärtstrend des Dollars vorerst zu stoppen. Für den Dollar und die allgemeine Stimmung gegenüber US-Vermögenswerten ist nun entscheidend, dass die Messlatte für Trumps weiteres Vorgehen an den am 2. April angekündigten massiven gegenseitigen Zöllen liegt, die selbst in den schlimmsten Szenarien niemand vorhergesehen hatte. Daher sind eine Abwertung des Dollars und/oder die Entlassung von Fed-Chef Powell nicht mehr unrealistisch.

•  Der Wertverlust des US-Dollars hat nun historische Ausmaße erreicht. Erste starke Verkäufe gab es Anfang Februar als Reaktion auf die Verschiebung der Zölle auf Kanada und Mexiko und die Einführung des ersten 10-prozentigen Zolls auf China. In der Zeit seitdem (3. Februar bis Montag, 55 Handelstage) fiel der US-Dollar (DXY) um 10,7 %. Es handelt sich also um einen historischen Einbruch des US-Dollars, und der Vertrauensverlust ist so groß, dass es viel Zeit und Mühe kosten könnte, ihn wiederherzustellen. Es ist verständlich, dass die Anleger glauben, dass die Regierung nicht gewillt ist, den Kurs umzukehren und Anstrengungen zur Wiederherstellung des Vertrauens zu unternehmen. 

•  Ein weiterer sich abzeichnender Trend dreht sich um ein gewisses Zurückrudern der USA gegenüber China. Bloomberg berichtete gestern über Äußerungen von US-Finanzminister Scott Bessent, der gestern in einer geschlossenen Veranstaltung erklärt haben soll, dass die Zollkonfrontation zwischen den USA und China „unhaltbar“ sei, da die Zöllen einem faktischen Handelsembargo zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt gleichkämen. Er rechne daher mit einer Deeskalation der Lage und der Aufnahme von Verhandlungen. Trump trug gestern ebenfalls zu dieser Entspannung bei, indem er erklärte, er werde „sehr nett“ zu China sein und die Zölle könnten „sehr deutlich“ gesenkt werden. Natürlich ist es schwierig, die Absichten von Präsident Trump vorherzusagen, aber Scott Bessent hat Recht, dass die Situation tatsächlich unhaltbar erscheint. Das Ausmaß der US-Dollar-Bewegung deutet darauf hin, dass es Spielraum für eine weitere Erholung des US-Dollars gibt, sollten sich die Berichte über eine Deeskalation verstärken. Dennoch dürften die Anleger vorsichtig bleiben, und in vielerlei Hinsicht ist der Schaden bereits angerichtet, was bedeutet, dass eine Erholung des US-Dollars wahrscheinlich nur von kurzer Dauer und relativ moderat ausfallen wird. 

EUR: Macron erwägt Parlamentswahlen in diesem Jahr 

•  Gestern gab es Medienberichte, wonach Frankreichs Präsident Macron bereits für Ende dieses Jahres Neuwahlen ins Parlament erwägt. Nach den Wahlen im Juli letzten Jahres können zwölf Monate lang keine Neuwahlen stattfinden, was für die Oppositionsparteien ein Hindernis darstellt, die derzeitige Minderheitsregierung zu stürzen. Das wird sich jedoch ab Juli ändern, wenn Neuwahlen möglich sind. Präsident Macron könnte glauben, dass sich die politische Landschaft zu seinen Gunsten verändert hat, was ihm helfen könnte, eine Mehrheit zu gewinnen und mehr Stabilität im Parlament herzustellen. 

•  Die Rückkehr von Präsident Trump bedeutet, dass die politische Führung in Europa eine Schlüsselrolle beim Schutz der europäischen Interessen spielen wird, und Präsident Macron ist der prominenteste Politiker, der in Europa eine Vorreiterrolle einnimmt.

• Die Verurteilung von Marine Le Pen wegen Unterschlagung könnte ebenfalls die Unterstützung für den RN geschwächt haben. Die Umfragewerte für ihren wahrscheinlichen Nachfolger (falls sie ihre Berufung gegen das Urteil verliert), Jordan Bardella, sind gesunken. Allerdings wäre eine Entscheidung für Neuwahlen, genau wie bei den Wahlen im letzten Jahr, sehr riskant.

•  Seit François Bayrou Premierminister wurde, herrscht relative Stabilität, und wenn diese Stabilität anhält, würden Neuwahlen wahrscheinlich auf Ablehnung an den Finanzmärkten stoßen. In letzter Zeit ist aufgefallen, dass Europa vom Vertrauensverlust in US-Vermögenswerte profitieren könnte. Der Spread zwischen OAT und Bund ist relativ stabil, wobei Bundesanleihen besser abschneiden als US-Staatsanleihen, und die Nachfrage nach Euro-Anleihen hat angezogen. Dies geht aus den Daten des japanischen Finanzministeriums hervor, wonach die Zahlungen für Anleihen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien im Februar mit insgesamt 1.604 Mrd. JPY den höchsten Stand seit März 2019 erreichten. Die Käufe französischer Anleihen (618 Mrd. JPY) waren die höchsten seit Juni 2019.

www.fixed-income.org


 

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