YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Union Investment: Mehr Großanleger denn je investieren nachhaltig

83 Prozent der institutionellen Investoren in Deutschland berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien – Hauptmotiv ist die eigene Überzeugung

In Deutschland berücksichtigen 83 Prozent der institutionellen Investoren Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Anlageentscheidungen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der jährlichen Investorenbefragung von Union Investment im Jahr 2010. Die Großanleger investieren primär aus Überzeugung nachhaltig. Dagegen hatten sie dies in der Vergangenheit am häufigsten mit den regulatorischen Anforderungen begründet. In Bezug auf die Regulierung haben auch professionelle Anleger noch Informationslücken und einen sehr unterschiedlichen Kenntnisstand. Wenig Unterschiede gibt es allerdings in Hinblick auf die Atomkraft, die 89 Prozent der Befragten als nicht nachhaltig einstufen. Dies geht aus der Nachhaltigkeitsstudie 2022 hervor, für die 203 institutionelle Investoren im Auftrag von Union Investment befragt worden sind.

Der derzeitige Höchststand beim Anteil nachhaltig investierender Großanleger bedeutet eine Steigerung um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und sogar um 18 Prozentpunkte gegenüber 2018. Mit der zunehmenden Verbreitung nachhaltiger Investments geht bei den Investoren auch ein Wandel der Einstellung einher. Erstmals ist der am häufigstem genannte Grund für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien die eigene Überzeugung (21 Prozent). Die Nachhaltigkeitsaktivitäten sind somit häufiger intrinsisch als durch regulatorische Anforderungen (14 Prozent) motiviert. Im Vorjahr war dagegen noch die Regulierung das wichtigste Motiv. „Bei den Investoren findet ein Sinneswandel statt. Nachhaltigkeit ist für sie nicht länger eine Pflichtübung, sondern unverzichtbarer Bestandteil der Kapitalanlage“, sagt André Haagmann, Vorstand von Union Investment mit Zuständigkeit für institutionelle Kunden.

Positive Erfahrungen in der Praxis dürften wesentlich dazu beigetragen haben, Investoren von nachhaltigen Kapitalanlagen zu überzeugen. Mehrheitlich bescheinigen die befragten Großanleger, die nachhaltig und konventionell investieren, dem nachhaltigen Portfolio eine ähnliche und sogar bessere Renditeentwicklung (69 Prozent). Lediglich fünf Prozent sehen das nachhaltige Portfolio im Hintertreffen. Ähnlich gelagert sind die Erfahrungen in Bezug auf das Risiko: 68 Prozent der Investoren stufen das nachhaltige Portfolio als ebenbürtig oder besser ein, während sechs Prozent die entgegengesetzte Meinung vertreten.

Die insgesamt im Markt angebotenen Produkte und Lösungen beurteilt eine Mehrheit der Befragten (58 Prozent) als hilfreich. Das ist ein Plus von sieben Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreswert. Daher überrascht auch die hohe Zufriedenheit mit nachhaltigen Investments nicht: Zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) sind mit den nachhaltigen Kapitalanlagen in ihrem Verantwortungsbereich zufrieden bzw. sehr zufrieden. Gleichzeitig können sich nur sieben Prozent vorstellen, aus nachhaltigen Kapitalanlagen wieder auszusteigen.

Die Großanleger sind trotz der hohen Verbreitung nachhaltiger Kapitalanlagen weiterhin optimistisch in Hinblick auf die zukünftige Marktentwicklung. So erwarten 85 Prozent, dass das Volumen nachhaltiger Kapitalanlagen in den nächsten zwölf Monaten weiter wachsen wird.

Mehr Großanleger engagieren sich bei Unternehmen in ihrem Portfolio für Nachhaltigkeit

Ebenso wie die Zahl der von nachhaltigen Investments überzeugten Großanleger ist auch die Zahl derer gestiegen, die sich als aktive Aktionäre für Nachhaltigkeit engagieren. Mehr als die Hälfte der Großanleger (52 Prozent) gibt an, einen aktiven Dialog zu ESG-Fragen mit den Emittenten ihrer Anlagen zu führen. Das bedeutet eine Steigerung um 15 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. „Immer mehr Investoren wirken aktiv auf Unternehmen ein, damit diese nachhaltiger agieren. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Wirtschaft“, betont Haagmann.

Dass viele Investoren aus Überzeugung nachhaltig anlegen, unterstreichen auch ihre Kriterien bei der Beurteilung dieser Investments. Nur für 40 Prozent der Großanleger steht bei der Bewertung nachhaltiger Kapitalanlagen die Rendite an erster Stelle. Für 60 Prozent hat dagegen die Nachhaltigkeitswirkung höchste Priorität. „Viele Investoren haben die Erfahrung gemacht, dass sich Nachhaltigkeit positiv auf Risikomanagement und Rendite auswirken kann. Daher richten sie den Blick nun verstärkt auf die Wirkung ihrer Anlagen“, erläutert Haagmann.

Investoren haben Informationsdefizite bei Regulierungsthemen

Obwohl die Großanleger in diesem Jahr als Beweggrund für ihre nachhaltigen Investments am häufigsten die eigene Überzeugung ins Feld führen, ist die Regulierung nach wie vor ein wesentlicher Impuls für sie, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Allerdings zeigen die Befragungsergebnisse, dass bei Regulierungsthemen noch Informationslücken zu schließen sind. Bislang kennt nur knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) die sogenannte EU-Offenlegungsverordnung (Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor). Allerdings geben 40 Prozent an, diese Verordnung bereits genau zu kennen. Über rudimentäre Kenntnisse verfügen eigenen Angaben zufolge neun Prozent.

Große Mehrheit der Befragten hält Atomkraft nicht für nachhaltig

Dagegen ist das Bild bei einem anderen Regulierungsthema vergleichsweise einheitlich. So sind sich die Investoren weitgehend einig in ihrer Haltung gegenüber der Atomkraft, die im Rahmen der EU-Taxonomie übergangsweise als nachhaltig eingestuft werden soll: 89 Prozent sind der Auffassung, dass Atomkraft nicht nachhaltig ist. „Bei unseren Nachhaltigkeitsfonds schließen wir Atomstromproduzenten seit vielen Jahren aus. An dieser Einschätzung halten wir aufgrund der Katastrophenrisiken bei Atomkraftwerken und der nicht gelösten Frage der Endlagerung fest“, sagt Haagmann.


Für die diesjährige Untersuchung wurden von Januar bis April 2022 insgesamt 203 institutionelle Investoren in Deutschland befragt, die zusammen ein Vermögen von rund fünf Billionen Euro verwalten. Zu den Befragten zählten Versicherungen (Anteil: 12 Prozent), Großunternehmen (17 Prozent), Altersversorger/Pensionskassen (14 Prozent), Stiftungen/Kirchen (17 Prozent), Kreditinstitute (21 Prozent) und Kapitalverwaltungsgesellschaften (19 Prozent).

www.green-bonds.com
Grafik: © Union Investment


 

Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Auch im September blieb die deutsche Inflations­rate hartnäckig über der 2-Prozent-Marke. Nach 2,2 Prozent im August kletterte sie nun auf 2,4…
Weiterlesen
Investment

von Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price

Angesichts des drohenden Shutdowns der US-Regierung bereiten sich die Märkte auf eine mögliche Verzögerung wichtiger Wirtschafts­daten vor, darunter…
Weiterlesen
Investment

von Greg Wilensky, Head of US Fixed Income, Janus Henderson Investors

Die PCE-Inflations­daten fielen weit­gehend im Rahmen der Erwar­tungen aus. Zwar liegen die Jahres­raten (Gesamt­inflation: 2,7%, Kern­inflation:…
Weiterlesen
Investment

von Marcio Costa, Senior Portfoliomanager, BANTLEON

Die gesunkene Volatilität bei US-Treasuries und die folgenden Zins­senkungen der Fed haben die Attraktivität von Anleihen steigen gelassen. Die…
Weiterlesen
Investment
Nach einer erfolg­reichen Startphase wird die Seed-Tranche (WKN A3EYVA) des SQUAD Aguja Bond Oppor­tunities Fonds wie angekündigt zum 2. Oktober 2025…
Weiterlesen
Investment
Die tradi­tionelle asiatische Vorliebe für Dollar­anlagen scheint aber jetzt nach­zulassen. Marktumfeld und Anlege­rstimmung ändern sich, und man…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Helsing, Institutional Fixed Income Strategist bei T. Rowe Price

Ist es möglich, dass die Rendite 10-jähriger US-Staats­anleihen auf 6% steigt? Laut Arif Husain, unserem Head of Global Fixed Income und CIO, ist…
Weiterlesen
Investment

von Abdallah Guezour, Head of Emerging Market Debt and Commodities bei Schroders

Auch wenn weitere Ver­werfungen aus­gehend von Staats­anleihen aus Industrie­ländern weiterhin taktische Währungs- und Zins­durations­absicherungen in…
Weiterlesen
Investment

Während der Wohnungsbau schwächelt, zeigen sich Tief- und Spezialbau robust

Die deutsche Bauwirt­schaft präsentiert sich gespalten. Während der Wohnungs­bau weiterhin unter Druck steht, entwickeln sich andere Bau­segmente…
Weiterlesen
Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Das globale Wachs­tum bleibt verhalten und ohne Schwung, wobei die zukunfts­orientierten Indikatoren nur begrenzt auf eine baldige Beschleu­nigung…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!