YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

US-Kerninflation bremst Renditeanstieg, Großbritanniens Spielraum für Zinssenkungen wächst, Trump-Administration als Unsicherheitsfaktor

von Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research

Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research

Die in der letzten Woche erschienenen Daten haben dem inter­nationalen Anleihen­markt eine Atempause verschafft.

US-Inflation und Zinsent­wicklung: Eine Atempause für die Märkte

Weil die US-Kern­inflation im Dezember stärker zurück­gegangen ist als erwartet, kam der scheinbar unaufhaltsame Anstieg der Renditen 10-Jähriger Treasuries in Richtung der 5 Prozent-Marke zum Stillstand.

Die langfristigen Zinssätze in den USA haben in der vergangenen Woche eine Korrektur erfahren und lagen bei Redaktionsschluss am Freitag bei 4,62 Prozent und damit deutlich unter dem jüngsten Höchststand von 4,80 Prozent vom 14. Januar. Was zunächst wie ein unaufhaltsamer Marsch in Richtung 5 Prozent aussah - was unserer Ansicht nach eingetreten wäre, wenn der Verbraucherpreisindex im Dezember die Erwartungen auch nur leicht übertroffen hätte - kam zum Stillstand. Dies bedeutet jedoch kaum, dass die jüngsten Bedenken des Marktes vollständig ausgeräumt sind.

Großbritannien: Spielraum für Zinssenkungen dank schwacher Konjunktur

In Großbritannien dürfte die Bank of England nach besseren Inflationsdaten und einem erneut nur schwachen BIP-Wachstum jetzt mehr Spielraum haben, ihren Leitzins in diesem Jahr deutlicher zu senken, wobei die Renditen langlaufender Anleihen stärker streuen dürften.

Die Entwicklung in Großbritannien passt zu unserem Basisszenario. Von einem weiteren starken Rückgang der US-Inflation sind wir aber noch nicht überzeugt. Wo die Widerstandslinie liegt, werden wir erst dann einschätzen können, wenn feststeht, was die neue US-Administration jetzt vorhat.

Handelskonflikte und Zölle: Herausforderungen für die globale Wirtschaft

Der Wirtschaftswissenschaftler Michael Pettis hält in einer Analyse in der Foreign Affairs einseitige Zölle der USA für ein mögliches Instrument zum Abbau des Leistungsbilanzdefizits – mit der logischen Folge, dass Regionen und Länder mit extrem hohen Leistungsbilanzüberschüssen wie Europa und China keine Gegenmaßnahmen treffen sollten. Damit hat Pettis aus unserer Sicht durchaus recht, wir meinen aber, dass er die negativen langfristigen Auswirkungen von Zöllen – auch für die USA – nicht ausreichend berücksichtigt hat. Allerdings sind wir wie er der Meinung, dass Gegenmaßnahmen für Länder und Regionen, die unter einer schwachen Nachfrage leiden, zwar kurzfristig verlockend, aber nicht optimal sind.

Die EU könnte Washington DC eine gemeinsame Front gegen den chinesischen Handel anbieten, doch wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ob die Trump-Administration im Gegenzug eine günstigere Behandlung der Europäer akzeptieren würde. Zölle erscheinen in der Kommunikation von Donald Trump häufig als ein politisches „Schweizer Taschenmesser“ und nicht nur als Mittel, um China in Schach zu halten.

Deutschland und die EU: Zwischen Strukturwandel und Konkurrenz aus China

Ein aktuelles Papier von Brad Setser und Sander Tortoir für das Centre for European Reform beschäftigt sich mit einem Fahrplan für Deutschland angesichts der chinesischen Konkurrenz. […] Sie weisen darauf hin, dass die traditionellen Instrumente zur Krisenbewältigung, die in Deutschland eingesetzt werden, im Zuge eines Strukturwandels nicht funktionieren werden.

Der rückläufigen Verlass auf den chinesischen Markt könnte auch deutsche Unternehmen davon überzeugen, dass europäische Märkte trotz begrenztem Wachstumspotenzial in China weiterhin entscheidend für Deutschland sind – zumal Handelspolitik eindeutig in die Zuständigkeit der EU fällt. Das Letzte, was deutsche Exporteure jetzt gebrauchen können, wäre ein Einbruch der europäischen Nachfrage oder Zweifel an der Stabilität des Euro.

Ausblick: Was bedeutet die Politik der neuen US-Regierung für die Märkte?

Wir sind nun zuversichtlicher, dass die Fed eine Zinssenkung im Jahr 2025 vornehmen wird. Allerdings wird die US-Notenbank nicht viel weiter gehen können, zumindest bis sich die negativen Auswirkungen der Trumpnomics zeigen. Einige der politischen Ankündigungen der neuen Regierung könnten zudem den FOMC dazu veranlassen, eine rasche Aufhebung der Beschränkungen nochmals zu überdenken.

www.fixed-income.org
Foto: Gilles Moëc © AXA 


 

Investment

Die aktuellen Einschätzungen der DWS zu Konjunktur, Märkten und Anlageklassen

Markt & MakroVincenzo Vedda, Global Chief Investment Officer„Hohe Bewer­tungen sind ein Risiko­indikator, aber kein Signal, Aktien zu verkaufen“Steige…
Weiterlesen
Investment
Der Goldpreis hat einen neuen Höchst­stand erreicht: Die Feinunze kostete erstmals 3.600 Dollar. Sarah Schalück, Client Portfolio Managerin der…
Weiterlesen
Investment
Im Vorfeld der EZB-Sitzung richtet sich der Fokus der Märkte weniger auf die Zinsent­scheidung selbst, sondern vielmehr auf die geld­politischen…
Weiterlesen
Investment

Trump-Faktor prägt Marktstimmung / EM-Anleihen profitieren von Dollartrend und Chinas Wachstum / IG profitiert von hoher Nachfrage

Die Experten von Federated Hermes geben einen umfas­senden Fixed-Income-Ausblick – mit Ein­schätzungen zum Gesamt­markt, zu Invest­ment-Grade und…
Weiterlesen
Investment

von Chris Iggo, CIO Core Investments, AXA Investment Managers

Der Anleihen­pessi­mismus hält an. Im Grunde reagiert der Markt aber nur auf Angebot und Nachfrage, neben den üblichen Konjunktur­daten und…
Weiterlesen
Investment

Ob Trendwende oder nicht hängt von der langfristigen Inflationsentwicklung und dem Erhalt der Glaubwürdigkeit der Federal Reserve ab

US-Realrenditen sind stets ein wichtiger Indikator für die Finanz­märkte, und auch aktuell scheinen sie wieder auf eine inter­essante Ent­wicklung…
Weiterlesen
Investment
Mitch Reznick, Group Head of Fixed Income bei Federated Hermes: Die Treiber des Anleiheausverkaufs:Um den jüngsten Aus­verkauf am globalen…
Weiterlesen
Investment
Der aktive ETF-Markt in Europa ist laut einer neuen Studie von Janus Henderson auf dem besten Weg, bis 2030 ein Volumen von 1 Billion US-Dollar zu…
Weiterlesen
Investment

von Vincent Chung, Co-Portfoliomanager der Diversified Income Bond Strategy bei T. Rowe Price

Die globalen Märkte balancieren derzeit vorsichtig zwischen anhal­tender Inflation und robustem Wachstum, was zu einer Anpassung der…
Weiterlesen
Investment
Das Risiko-Ertrags-Profil für Aktien wird immer weniger attraktiv, während es gleich­zeitig Bedenken hinsicht­lich der Inflations­risiken gibt, wie…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!