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US-Staatsanleihen - weiterhin ein geeignetes Diversifizierungsinstrument?

New York City © pixabay

Ein­schätzung von TJ Scavone, Senior Investment Director bei Cambridge Associates zur Bedeu­tung von US-Staats­anleihen angesichts des stei­genden US-Haushalts­defizits und der erst kürzlich durch Moody’s erfolgten Herab­stufung der Bonität von US-Staats­anleihen von Aaa auf Aa1.

Verlieren US-Staats­anleihen angesichts fiskalischer Heraus­forderungen als Diversifizierungs­instrument an Bedeutung?

US-Staatsanleihen dürften in Zeiten hoher Volatilität am Aktienmarkt weiterhin zu den effektivsten Diversifizierungsinstrumenten gehören. Zwar haben fiskalische und politische Bedenken in den USA zur jüngsten Volatilität beigetragen, doch dürften die attraktiven Eigenschaften von US-Schatzpapieren die weltweite Nachfrage aufrechterhalten und ihre zentrale Rolle in Multi-Asset-Portfolios unterstützen.

Die Beibehaltung der Allokation hochwertiger Anleihen bleibt sowohl taktisch als auch als langfristiger Portfolioanker sinnvoll, aber mit Blick auf die Zusammensetzung des Portfolios spricht einiges für eine Diversifizierung über US-Staatsanleihen hinaus.

Moody's hat die US-Staatsanleihen erst kürzlich von Aaa auf Aa1 herabgestuft und dies mit anhaltend hohen Haushaltsdefiziten und einer steigenden Schuldenlast begründet. Die Herabstufung spiegelt zwar eine Verschlechterung der Haushaltslage wider, dürfte aber keine dauerhaften Auswirkungen auf die Märkte haben. Zum einen besteht für die Vereinigten Staaten kein Bonitätsrisiko, und zum anderen schätzt Moody's die Kreditwürdigkeit der USA weiterhin als außergewöhnlich hoch ein. Hinzu kommt: Bei hoch bewerteten Ländern korrelieren Änderungen der Bonitätseinstufung und des Schuldenstandes langfristig kaum mit Änderungen der Renditen von Staatsanleihen, die eher auf makroökonomische Fundamentaldaten reagieren. Allerdings fällt die Herabstufung der Bonität mit einem Haushaltsentwurf zusammen, der das US-Defizit weiter ausweiten und die fiskalischen und konjunkturellen Aussichten der USA stärker unter Druck setzen könnte.

Die Republikaner im Kongress verhandeln derzeit über einen Haushaltsentwurf, der auslaufende Steuersenkungen verlängert, neue Steuersenkungen vorsieht und die Ausgaben reduziert. Das unabhängige Forschungsinstitut Budget Lab erwartet, dass die aktuelle Version des Haushaltsentwurfs das primäre Haushaltsdefizit um 3,4 bis 5 Billionen US-Dollar in den nächsten zehn Jahren vergrößert. Der größte Teil dieses Anstiegs ist demnach auf die weithin erwartete Verlängerung der Steuersenkungen zurückzuführen (4 Billionen US-Dollar), während höhere Zolleinnahmen den größten Teil der neuen Kosten ausgleichen könnten. Das Budget Lab schätzt, dass 2025 eingeführte Zölle über einen Zeitraum von zehn Jahren 2,7 Billionen US-Dollar einbringen würden, was den Nettoanstieg des Defizits auf 0,7 bis 2,3 Billionen US-Dollar reduzieren würde. Auch wenn die Auswirkungen der Zölle möglicherweise erst verzögert spürbar oder noch begrenzt werden, nachdem ein Bundesgericht vor kurzem die meisten der neuen Zölle für ungültig erklärt hat, verfügt die Trump-Administration nach geltendem Recht weiterhin über umfangreiche Befugnisse zur Einführung von Zöllen. Infolgedessen wird der durchschnittliche effektive Zollsatz der Vereinigten Staaten wahrscheinlich erheblich steigen, und die Zolleinnahmen dürften beträchtlich bleiben. Wenn die Zölle gekürzt werden, könnten die fiskalischen und wirtschaftlichen Nettoauswirkungen etwas expansiver sein, aber sie werden immer noch begrenzter sein, als die Zahlen des Gesetzentwurfs vermuten lassen.

Betrachtet man das Gesamtbild, so zeigt sich, dass trotz der jüngsten fiskalischen und politischen Bedenken der Status der Vereinigten Staaten als weltweit größte Volkswirtschaft, bedeutendster Finanzmarkt und Reservewährung darauf hindeutet, dass US-Staatsanleihen auch in künftigen Stressphasen an den Aktienmärkten zu den wirksamsten Diversifizierungsinstrumenten gehören werden. Seit 1973 haben sie in zehn der letzten elf globalen Aktienbaisse-Märkte an Wert gewonnen, mit einer Medianrendite von 5,6%.

Natürlich gibt es keine „Wundermittel“ für die Absicherung gegen makroökonomische Risiken – bestimmte Rahmenbedingungen wie Stagflation oder Phasen einer allgemeinen Schwäche von US-Vermögenswerten oder des US-Dollars können selbst US-Staatsanleihen vor Herausforderungen stellen. Während der weltweit fallenden Aktienkurse zu Beginn dieses Jahres legten US-Staatsanleihen zwar zu, erzielten aber nur eine Rendite von 2,0%, was unter dem üblichen Niveau lag und hinter den Renditen von ungesicherten globalen Wertpapieren ohne US-Staatsanleihen (2,1%) und Gold (2,5%) zurückblieb.

Letztendlich bieten US-Staatsanleihen weiterhin attraktive Diversifizierungsvorteile und sollten ein wichtiger Anker in den Portfolios bleiben. Dennoch zeigen die jüngsten Entwicklungen, wie wichtig es ist, sich nicht auf einen einzigen Vermögenswert als universelle Absicherung zu verlassen. Anleger können den Abwärtsschutz verstärken, indem sie US-Staatsanleihen mit anderen defensiven Vermögenswerten kombinieren und so widerstandsfähigere Portfolios für unterschiedliche Marktbedingungen schaffen.

www.fixed-income.org


 

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