YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Zinsschock könnte Rezession einleiten

von Pascal Menges, Head of Equity Investment Process and Research, Client Portfolio Manager, Lombard Odier Investment Managers (LOIM)

Im Januar 2022 erlebten die Märkte den schlechtesten Jahresbeginn seit der großen Finanzkrise (MSCI World Index: -5,3%). Dieser Rückgang ging mit einer Rotation einher, die bis zu einem gewissen Grad dadurch ausgelöst wurde, dass die Fed ihre Absicht andeutete, im März die Käufe von Vermögenswerten einzustellen und kurz darauf mit der Anhebung der Zinssätze zu beginnen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Anstieg der Inflation aufgrund des Nachfrageschocks zu kontrollieren, der durch die umfangreichen fiskalischen Stimulierungsmaßnahmen in den Jahren 2021 und 2020 in Verbindung mit der Wiedereröffnung der Volkswirtschaften ausgelöst wird. Sind diese negativen Renditen ein Vorbote für ein turbulentes Jahr 2022?

Generell gilt auf der Grundlage einer statistischen Analyse, dass ein Anstieg der Zinsen um 1% dazu führt, dass Wachstumsaktien ca. 5% und wertorientierte Aktien ca. 2,5% verlieren. Dies ist mehr oder weniger genau das, was im Januar 2022 geschah. Der MSCI World Growth verlor 9% und der MSCI Value 1,5%, während die zweijährigen US-Treasury-Renditen um 100 Bp stiegen. Die Auswirkungen der Zinserhöhungen können jedoch durch Gewinnsteigerungen ausgeglichen werden. Unsere Schätzungen zeigen, dass etwa 2,5% Gewinnüberraschungen nötig sind, um eine Zinserhöhung um 1% auszugleichen. Bisher war die Gewinnsaison von soliden Zahlen geprägt, wie Abbildung 1 verdeutlicht. Im vierten Quartal 2021 stieg das Gewinn- und Umsatzwachstum um 35% bzw. 17%, während die Gewinn- und Umsatzüberraschungen um 5% bzw. 3% anstiegen. Diese hervorragenden Ergebnisse, die das Wirtschaftswachstum widerspiegeln, dürften die Auswirkungen der kriegerischen Maßnahmen der Fed rasch aufwiegen.

Aber wir sind vielleicht noch nicht über den Berg, wenn wir uns den US-Bankensektor genauer ansehen. Abbildung 2 links zeigt, dass das Wachstum der Kreditvergabe an Verbraucher und Unternehmen im vierten Quartal 2021 im Quartalsvergleich um 3% gestiegen ist (was einem Sprung um 13% im Jahresvergleich entspricht). Dies ist das stärkste Wachstum seit dem zweiten Quartal 2020, das durch PPP-Kredite ungewöhnlich aufgebläht worden war. Das Topmanagement mehrerer großer US-Banken hat zudem eine Beschleunigung dieser Trends im Jahr 2022 angekündigt. Dies könnte besorgniserregend sein. Denn wenn es zu einer Beschleunigung der Kreditvergabe kommt, könnte dies die bereits hohe Nachfrage weiter anheizen. Eine erhöhte Nachfrage würde letztendlich zu einem weiteren Anstieg der Inflation führen, und die Fed wäre gezwungen, ihr Arsenal an Kühlmitteln zu verstärken. Das Risiko eines "Zinsschocks" steigt und könnte das Wirtschaftswachstum bremsen und potenziell das Risiko einer technischen Rezession erhöhen.  Dies wiederum könnte die Auswirkungen der soliden Gewinne zunichte machen. Das rechte Diagramm in Abbildung 2 bestätigt diese Effekte, indem es eine positive Korrelation zwischen der US-Inflation im Jahresvergleich und dem Kreditwachstum (dargestellt durch die Veränderung der Verbraucher- und Unternehmenskredite in Prozent des BIP) herstellt. Historisch gesehen zeigen die Schätzungen, dass ein Anstieg der Kreditvergabe um 3% in Prozent des BIP ein Jahr später in der Regel zu einer eher hohen Inflation führt. Was man ebenfalls unbedingt im Auge behalten sollte, ist, dass dieser Effekt exponentiell sein kann.  In dem Maße, in dem die Banken mehr Kredite vergeben, steigt die Inflation, und die Fed ist wahrscheinlich bereit, dieses Phänomen genau zu beobachten.

www.fixed-income.org
Foto: Pascal Menges © Lombard Odier Investment Managers (LOIM)



 

Investment

von Jenna Barnard, Head of Global Bonds, Janus Henderson Investors

Seit Ende der Zinser­höhungen in den Industrie­ländern Mitte bis Ende 2023 wird an den Märkten für Staats­anleihen über das Aus­maß der Zins­senkungen…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Die Botschaft der Euro­pä­ischen Zentral­bank (EZB) dürfte sich bei ihrer Dezember-Sitzung nicht grund­legend ändern. Es wird erwartet, dass die EZB…
Weiterlesen
Investment

von Michael Graham, Head of US High Yield bei AXA IM & Jack Stephenson, US Fixed Income Investment Specialist bei AXA IM

Seit fast drei Jahren trotzt die US-Wirt­schaft den Rezes­sions­erwar­tungen und über­trifft weiterhin andere entwickelte Volks­wirt­schaften. Im…
Weiterlesen
Investment
Die Energie­wende bietet Investoren weltweit Chancen – auch im neuen Jahr. Fonds­manager Lorenzo van der Vaeren von DPAM sieht beso­nders viel…
Weiterlesen
Investment

von Serge Nussbaumer, Head Public Solutions, Maverix Securities AG

Die US-Noten­bank hat die Leit­zinsen wie erwar­tet um 25 Basis­punkte gesenkt. Doch die eigent­liche Bot­schaft der Sitzung war eine andere. Zwar…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Schulze, Leiter Wirtschafts- und Marktstrategie bei Clearbridge Investments, zur Sitzung der Fed

Da die Senkung um 25 Basis­punkte allgemein erwartet wurde, konzen­trieren sich die Märkte auf die Prog­nosen der Fed für 2026 und darüber hinaus. Die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Die geo­politischen und poli­tischen Nach­richten waren im Jahr 2025 recht massiv – anhaltender Krieg in der Ukraine, instabiles Zoll­system der USA,…
Weiterlesen
Investment
Der KI-Hype und die hohen Aktien­gewinne drängten Anleihen 2025 etwas in den Hinter­grund. Dabei ent­sprachen ihre Erträge den seit 2023 wieder…
Weiterlesen
Investment

von Boutaina Deixonne, Head of Euro IG and HY Credit bei AXA Investment Managers

Die europäischen Märkte blieben in den letzten Jahren von zahl­reichen Volatilitäts­spitzen nicht verschont. Trotz des schwierigen Umfelds konnten…
Weiterlesen
Investment

von Robert Ostrowski, CIO, Federated Hermes

Die Anleihe­märkte starten mit einer Fülle unbe­ant­worteter Fragen ins neue Jahr. Vor 12 Monaten hatten wir eine Wieder­holung der Situation nach der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!