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Anleihen-Check: SIAG Schaaf Industrie profitiert vom Ausbau der Offshore-Windparks

Eigener Seezugang bietet deutlichen Wettbewerbsvorteil

Die SIAG Schaaf Industrie AG zählt zu den führenden Herstellern von Stahlrohrtürmen, Gründungsstrukturen (dem Unterbau von Offshore-Windenergieanlagen) und Umspannwerken für Offshore-Windkraftanlagen. Durch die im vergangenen Jahr getätigte Übernahme der Nordseewerke von ThyssenKrupp am Standort Emden hat SIAG einen Seezugang, der deutliche Wettbewerbsvorteile im Zukunftsmarkt Offshore-Windparks bietet.

Unternehmen
Die SIAG-Gruppe betätigt sich im Markt der erneuerbaren Energien im Wesentlichen als Produzent und Zulieferer für Stahlbaukomponenten an die Hersteller von Windkraftanlagen. Sie ist insbesondere spezialisiert auf die Herstellung von Türmen und Gründungsstrukturen (Unterbau von Offshore-Windenergieanlagen). Die Geschäftstätigkeit der SIAG-Gruppe unterteilt sich in die Herstellung von Stahlbaukomponenten für Onshore- Windkraftanlagen einerseits und Offshore-Windkraftanlagen andererseits. Der Geschäftsbereich Windenergietechnologie Onshore umfasst die Herstellung und den Vertrieb von Windkrafttürmen, Maschinen- und Generatorträgern sowie sonstigen Stahl- und Aluminiumkomponenten für die Windenergietechnik an Land. Der Geschäftsbereich Windenergietechnologie Offshore/Maritime Systeme umfasst die Herstellung, Konstruktion und den Vertrieb von Windkrafttürmen, Gründungsstrukturen, Umspannplattformen und sonstigen Stahlbaukomponenten des Maschinen- und Anlagenbaus für die Windenergietechnik auf See.

Die 2010 erfolgte Übernahme der Nordseewerke von ThyssenKrupp ist für SIAG ein bedeutender Meilenstein, da die Gesellschaft damit einen direkten Seezugang mit einer Hafenkante von 1.800 Metern erhalten hat. Denn die Turmstücke mit einem Gewicht von jeweils 200 Tonnen und mehr können praktisch nicht über Land transportiert werden. Allein die Tripods (Gründungsstruktur/Unterbau) haben ein Gewicht von ca. 820 Tonnen und eine Höhe von 58,5 Metern, was etwa einem Hochhaus mit 20 Stockwerken entspricht.

Mit REpower, Vestas, GE Energy, Ndorex, Areva Wind Siemens und Vensys/Goldwind zählen fast alle der großen Windkraftanlagenhersteller zum Kundenkreis von SIAG. SIAG hat zwölf Standorte in sechs Ländern, darunter zehn Betriebe in Europa, USA, Ägypten und eine Handelsniederlassung in Singapur. Die Gesellschafter sind CEO Rüdiger Schaaf (70,9%), Dagmar Schaaf (5,72%) und die MVC Unternehmensbeteiligungsgesellschaft (eine Tochter der DKB Deutsche Kreditbank).

Windenergiemarkt wächst dynamisch
In Deutschland und in zahlreichen weiteren Ländern wird als Reaktion auf die Atomkatastrophe in Japan neu über einen zukünftigen Energiemix diskutiert, so dass die erneuerbaren Energien immer mehr an Bedeutung gewinnen. Nach vorläufigen Erhebungen von DEWI (Deutsches Windenergie Institut) soll der Markt in den Jahren 2011 und nachfolgende spürbar wachsen. Gründe liegen dabei vor allen Dingen in der von der Bundesregierung im Jahr 2009 verabschiedeten Koalitionsvereinbarung, nach der an dem Ziel festgehalten wird, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 auf 35 % und bis zum Jahr 2050 auf 80 % auszubauen. Als Wachstumstreiber wird für den nationalen sowie auch für den internationalen Windenergiemarkt der Bau von Offshore-Windparks angesehen. Während auf hoher See erzeugter Windstrom bisher kaum ins Gewicht fiel, rückte die Offshore-Windenergie im Laufe des Jahres 2010 in den Fokus der Branche, insbesondere durch die Eröffnung des ersten deutschen Offshore-Windparks Alpha Ventus sowie durch die Ausschreibung zusätzlicher Entwicklungszonen für Offshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität von bis zu 32.000 MW vor den Küsten Großbritanniens. Alleine in Deutschland sollen bis zum Jahr 2030 Offshoreanlagen mit einer Leistung von rund 25.000 MW installiert werden. In Europa werden ab dem Jahr 2015 jährlich mehr als 3.000 MW Offshore-Windenergieleistung installiert. Dies entspricht zwischen 600 und 800 Anlagen pro Jahr (Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit). Zwar befindet sich die Offshore-Windenergie noch in einer sehr frühen Phase der Marktentwicklung, in Anbetracht der im Vergleich zu Onshore-Windkraftanlagen höheren Effizienz und attraktiver nationaler Vergütungsmodelle nehmen viele Projektentwickler diese Herausforderung auf hoher See aber an. Weiterhin positive Effekte für den deutschen Windenergiemarkt erwartet der Bundesverband Windenergie e.V. durch das einsetzende Repowering. Dabei werden ältere Windkraftanlagen durch neue, leistungsstärkere Anlagen ersetzt. Bis zum Ende 2010 wurden insgesamt 779 Altanlagen mit einer Gesamtleistung von 311 MW im Rahmen des Repowering abgebaut und durch 431 moderne Anlagen mit einer Gesamtleistung von 896 MW ersetzt. Allein in 2010 wurden 116 Windenergieanlangen mit einer Nennleistung von 56 MW durch 80 moderne Anlagen mit 183 MW Nennleistung ersetzt (Quelle: DEWI, Jahresbilanz Windenergie 2010). Demnach werden spätestens im Jahr 2015 über 9.500 Windenergieanlagen repoweringfähig sein.

Geschäftsentwicklung
Aufgrund der Vorlaufzeiten hat sich die Finanzkrise erst zeitverzögert bei SIAG im Jahr 2010 in der G+V niedergeschlagen. Hinzu kam die internationale Expansion. Mitte 2008 wurde ein Produktionsstandort in Ägypten gegründet, die SIAG El Sewedy Towers S.A.E. in Ain Sukhna. Im Jahr 2009 wurde der Produktionsstandort in den USA, die heutige SIAG Aerisyn LLC in Chattanooga, Tennessee, USA, übernommen. Weiterhin erfolgte die Übernahme der Nordseewerke von der TKMS Blohm+Voss Nordseewerke GmbH und der Einstieg in das Offshore-Geschäft durch die heutige SIAG Nordseewerke GmbH in Emden.

Doch mit dem Global Tech I-Auftrag ist SIAG der Durchbruch in der Offshore-Großserienfertigung gelungen. In einem ersten Schritt werden 40 Gründungsstrukturen produziert. Bis Ende April 2011 betrug der Auftragsbestand 254 Mio. Euro und lag damit über dem bislang höchsten Gesamtjahreswert. Davon entfallen 182 Mio. Euro auf den Bereich Offshore und 71 Mio. Euro auf den Bereich Onshore.

Tab. 1: SIAG Schaaf Industrie – Geschäftsentwicklung

2009

2010

2011e

2012e

Umsatz

180,3

144,0

193,2

314,7

Rohertrag

63,0

66,6

73,6

119,8

EBITDA

13,1

-7,1

22,0

31,8

EBIT

8,5

-13,1

15,0

22,7

EBT

6,2

-17,1

11,0

17,4

EK-Quote

27,8%

18,0%

15,9%

18,2%

Net Debt/EBITDA

2,3

n.a.

1,5

2,1

Angaben in Mio. Euro, Quelle: eigene Recherchen

Fazit:

Bei SIAG hat sich die Finanzkrise 2010 zeitverzögert durchgeschlagen, das Rating wirkt auf den ersten Blick wenig erfreulich. Doch die Gesellschaft hat sich insbesondere mit dem Erwerb der Nordseewerke in Emden einen deutlichen Wettbewerbsvorteil im wachstumsstarken Offshore-Geschäft gesichert. Die außerordentlich hohen Auftragseingänge untermauen die Wachstumspläne.Mit der Wahl von Standard & Poor´s (S&P) als Ratingagentur und sehr weit gehenden Covenants beweist der Vorstand zudem ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit. Bei dem Zahlenwerk hätten ihm deutsche Ratingagenturen (und das lässt sich sehr einfach bei anderen Mittelstandsanleihen ablesen) wohl mindestens ein BB gegeben. Aufgrund des hohen Auftragsbestandes und des zu erwartenden profitablen Wachstums erwarten wir für das kommende Jahr eine Heraufstufung beim Rating. Im Vergleich zu anderen Mittelstandsanleihen erscheint der Kupon von 9,0% sehr attraktiv.

Christian Schiffmacher, Robert Cleve

Eckdaten der SIAG Schaaf Industrie-Anleihe
WKN/ISIN:  A1KRAS / DE000A1KRAS1
Zeichnungsfrist:  27.06.-08.07.2011
Erstnotiz:  12.07.2016
Zinssatz:  9,0% p.a.
Emissionsvolumen:  bis zu 50 Mio. Euro
Zinszahlung:  jährlich am 12.07.
Laufzeit:   12.07.2016
Stückelung:   1.000 Euro
Listing:  Entry Standard für Unternehmensanleihen
Unternehmensrating:  B- (durch Standard & Poor‘s)
Anleihenrating:  CCC+ (durch Standard & Poor´s)
Internet:  www.siag-group.com

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